GRUSSWORT DES AUFSICHTSRATSVORSITZENDEN
auch 2016 stand im Zeichen enormer globaler Herausforderungen: Krisen und Konflikte, Klimawandel, menschenunwürdige Lebensverhältnisse, Millionen Menschen, die deshalb ihre Heimat verließen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, folgt die deutsche Entwicklungspolitik dem Leitbild der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und verknüpft Armutsbekämpfung, Klimapolitik und nachhaltige Entwicklung. Dabei setzen wir auf Partnerschaften, um nachhaltige Entwicklung weltweit zu erreichen, denn: Globale Herausforderungen können wir nur gemeinsam lösen – mit anderen Ländern, der Wirtschaft, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft.
Eine neue Dimension der Zusammenarbeit mit Afrika
„Es gilt, Globalisierung gerecht zu gestalten, um allen Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen. Deutschland hat das Wissen, die Technologien und die Mittel, um seinen Verantwortungsbeitrag zu dieser Gemeinschaftsaufgabe zu leisten.“
Es gilt, Globalisierung gerecht zu gestalten, um allen Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen. Deutschland hat das Wissen, die Technologien und die Mittel, um seinen Verantwortungsbeitrag zu dieser Gemeinschaftsaufgabe zu leisten. Wir investieren in Bildung und Ausbildung, in die Entwicklung der Landwirtschaft und in den Ausbau der Wertschöpfung vor Ort. Demokratie, Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit und gute Regierungsführung sind für uns Grundpfeiler für Entwicklung.
Klar ist: Wir brauchen eine neue Dimension – im Maßstab eines Marshallplans – der Zusammenarbeit mit Afrika. Afrikas Bevölkerung wird sich bis 2050 verdoppeln. 20 Millionen Arbeitsplätze pro Jahr sind nötig.
Daher hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) einen „Zukunftsvertrag mit Afrika“ entworfen. Wir setzen dabei besonders auf Reformpartnerschaften mit Ländern mit guter Regierungsführung, die Korruption bekämpfen, Steuersysteme aufbauen, in Bildung investieren und die Gleichberechtigung der Geschlechter fördern. Diese Ziele haben unsere Partner in der Afrikanischen Union in ihrer Agenda 2063 festgelegt.
Drei Milliarden Euro für bessere Perspektiven in Nahost
Auch die Flüchtlingsfrage gehört nach wie vor zu den drängendsten Herausforderungen. Die meisten Geflüchteten stammen aus Syrien. Diese Menschen brauchen Perspektiven, genau wie die Gemeinden zum Beispiel in Jordanien, im Libanon, in der Türkei oder im Irak, die besonders viele Flüchtlinge aufgenommen haben.
Beschäftigung und Bildung stehen ganz oben auf der Agenda, um die aufnehmenden Regionen zu stabilisieren und den Menschen die Chance auf ein besseres Leben zu bieten. Dafür haben wir im BMZ 2016 rund drei Milliarden Euro eingesetzt. Allein in den Nachbarländern Syriens erreicht das BMZ über eine Million Kinder und Jugendliche mit Bildungs- und Ausbildungsprogrammen. Im Rahmen der BMZ-„Beschäftigungsinitiative Nahost“ haben 2016 über 61.000 Menschen eine Arbeitsmöglichkeit erhalten.
Partner für dauerhaften Entwicklungserfolg wichtig
Mit einem erneuten Rekordhaushalt von 8,5 Milliarden Euro werden wir auch 2017 nachdrücklich an der Bewältigung dieser Herausforderungen weiterarbeiten: die Agenda 2030 umsetzen, „EINEWELT ohne Hunger“ ermöglichen, weiterhin 90 Prozent der deutschen Klimafinanzierung in der Welt stemmen, Bleibe- und Zukunftsperspektiven sowie ein Leben in Würde für Menschen schaffen.
Mit Stolz halten wir fest: 2016 haben wir das Versprechen der Bundeskanzlerin, das Quotenziel von 0,7 Prozent des deutschen Bruttonationaleinkommens für Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit (ODA) nach den seit Jahrzehnten geltenden Regeln der OECD zu erreichen, erfüllt. Dabei wissen wir: Dauerhafte Entwicklungserfolge erzielen wir nur mit nachdrücklichen privaten Investitionen und deutlich mehr Eigenleistungen unserer Partner.
Die Umsetzung unserer Beiträge wäre ohne die GIZ als eine der maßgeblichen Durchführungsorganisationen der Bundesregierung undenkbar. Für das unermüdliche Engagement des Vorstandes und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GIZ, die auch in schwierigen Situationen passgenaue Lösungen finden, danke ich deshalb besonders. Dafür gebührt Ihnen und Ihrem Unternehmen meine hohe Anerkennung.
Mit besten Grüßen
Ihr
Dr. Friedrich Kitschelt
GIZ-Aufsichtsratsvorsitzender
Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung