Integrierter Unternehmensbericht 2016
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VORWORT DES VORSTANDS

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4,4 Millionen Flüchtende und 3,8 Millionen Bewohner von Gemeinden, in denen Menschen Zuflucht gefunden haben, konnte die GIZ mit unterstützenden und Not lindernden Maßnahmen erreichen. Zwei Millionen Tonnen Öl wurden rund um den Globus durch Wärmedämmung und Sonnenkollektoren eingespart. Und 45 Millionen Menschen weltweit profitieren von sauberem Trinkwasser – ein knappes Gut, das vielen Experten als die eigentliche Währung für Frieden und Sicherheit gilt.

Diese Beispiele unserer Arbeit zeigen einen Ausschnitt dessen, was wir in den vergangenen fünf Jahren weltweit mit unseren Partnern bewirken konnten. Die Bilanz mag Anlass zur Freude und Hoffnung geben. Aber wir wissen auch: Dies ist noch längst nicht genug. Denn die globalen Herausforderungen sind und bleiben immens.

vorwort_vorstandTanja Gönner, Dr. Hans-Joachim Preuss, Cornelia Richter und Dr. Christoph Beier

Nachhaltige Entwicklung erfordert ein koordiniertes Zusammenspiel

„Nachhaltige Entwicklung, egal an welchem Ort auf dieser Erde, erfordert ein koordiniertes Zusammenspiel.“

Flucht und Migration, Klima und Energie, Sicherheit und Stabilisierung – Themen, die uns nicht nur im vergangenen Geschäftsjahr, sondern auch in Zukunft weiter beschäftigen werden. Sie prägen und strukturieren daher auch den vorliegenden integrierten Unternehmensbericht, mit dem wir Ihnen einen Einblick in unsere Arbeit in rund 120 Partnerländern geben möchten.

In mehr als der Hälfte von ihnen haben wir es inzwischen mit instabilen, fragilen Bedingungen zu tun. Umso bedeutsamer wird hier eine Form von Entwicklung, die Perspektiven schafft. Denn aus Erfahrung wissen wir, dass Entwicklung nur in einem Umfeld gelingen kann, in dem Menschen nicht um ihr Leben fürchten müssen. Und nur, wo Entwicklung gelingt, kann es auf Dauer Frieden und Sicherheit geben. Diese nachhaltige Entwicklung, egal an welchem Ort auf dieser Erde, erfordert ein koordiniertes Zusammenspiel. Und dieses „Zusammen“ hat viele Gesichter.

Starke Partnerschaften für ehrgeizige Ziele

Wir arbeiten weltweit für eine lebenswerte Zukunft – so lautet unsere Vision, die wir im vergangenen Jahr gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neu formuliert haben. Ohne Zweifel ein hoher Anspruch. Und alleine ist das nicht zu schaffen. Zunächst ist das kohärente Zusammenwirken von Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik für unsere Arbeit essenziell. Denn längst sind die Aufgaben zu groß für einen einzigen Akteur oder ein alleiniges Politikfeld.

Darüber hinaus arbeiten wir in den Partnerländern nicht nur eng mit den jeweiligen Regierungen zusammen, sondern binden immer häufiger auch zivilgesellschaftliche Organisationen, Unternehmen oder wissenschaftliche Einrichtungen in die Projekte ein. Verschränktes Handeln, vertrauensvolle Partnerschaften und gemeinsame Lösungen – all das macht unsere Arbeit als Bundesunternehmen in der internationalen Zusammenarbeit aus. Dafür brauchen wir starke Partner – in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, in Deutschland, in Europa und in internationalen Allianzen.

Diese Partnerschaften zu etablieren sowie fortlaufend zu pflegen, ist uns ein wichtiges Anliegen. Denn wie sonst sollten so ehrgeizige Ziele, wie sie beispielsweise die Agenda 2030 und das Pariser Klimaabkommen 2015 gesetzt haben, erreicht werden?

Klimarelevante Vorhaben als ein Schwerpunkt

Dabei freut uns, dass wir im letzten Jahr das Bundesentwicklungs- und das Bundesumweltministerium beim Aufbau der sogenannten NDC-Partnerschaft (Nationally Determined Contributions) unterstützen konnten. 2017 werden nun verschiedene Länder darin beraten, ihre Klima- und Entwicklungsziele zusammenzuführen und in konkrete NDC-Umsetzungsmaßnahmen zu übersetzen.

Und noch eines freut uns bei unserer Arbeit in Sachen Klimaschutz und -anpassung: Wir haben uns 2016 erfolgreich für den Green Climate Fund akkreditieren können. Zukünftig kann sich die GIZ um Finanzierungen aus dem Fonds für Projekte mit einer Gesamtgröße von bis zu 250 Millionen US-Dollar bewerben, um klimarelevante Vorhaben in Entwicklungs- und Schwellenländern umzusetzen.

Die Ansprüche, die uns in unserer Arbeit weltweit leiten, stellen wir auch an uns als Unternehmen: Im Jahr 2016 konnten wir unsere in Deutschland verursachten CO2-Emissionen erstmals mit einem eigenen Kooperationsprojekt in Thailand kompensieren. Unternehmerische Nachhaltigkeit, die nicht nur ökologische, sondern auch soziale Aspekte umfasst, aber auch Wirtschaftlichkeit, Transparenz und Compliance sind verbindliche Leitlinien unseres Tuns.

Wir bekennen uns als Unternehmen zu den zehn Prinzipien des Global Compact und fördern aktiv deren Umsetzung in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Nicht zuletzt tragen neue digitale Lösungen dazu bei, unsere Arbeit effizienter zu gestalten. All das bringt uns Rückenwind: Mit mehr als 200 Auftraggebern und einem Geschäftsvolumen von 2,4 Milliarden Euro können wir auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken.

GIZ-Mitarbeitende: Mit Leidenschaft und Expertise für eine lebenswerte Zukunft

Kreative Köpfe, zupackende Hände, ein vorausschauender Blick: Was uns stark macht, sind unsere 18.260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit. Ohne sie wäre der Erfolg der GIZ nicht möglich. Mit Leidenschaft und Expertise arbeiten sie für das selbst gesteckte Ziel: eine lebenswerte Zukunft. Dafür möchte ich mich im Namen des gesamten Vorstands herzlich bedanken. Mein Dank gilt aber auch und vor allem unserer Gesellschafterin, der Bundesregierung, und all unseren Auftraggebern für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung. Wir freuen uns darauf, weiterhin mit ihnen zusammen zu wirken – weltweit.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

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Tanja Gönner

Vorstandssprecherin