Integrierter Unternehmensbericht 2017
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VORWORT DES VORSTANDS

TANJA GÖNNER; DR CHRISTOPH BEIER; DR HANS-JOACHIM PREUß

3-D-Drucker aus Elektroschrott, digitales Gesundheitsmanagement oder Drohnen, die Informationen über Umweltereignisse sammeln – digitale Aspekte sind mehr und mehr Bestandteil unserer Projektarbeit auf allen Kontinenten. Die digitale Transformation eröffnet längst neue Perspektiven auch für die internationale Zusammenarbeit. Häufig finden in anderen Teilen dieser Erde massive Entwicklungssprünge statt – auch und mit Hilfe der fortschreitenden Digitalisierung.

Als Bundesunternehmen, das oft in schwer zugänglichen Gebieten aktiv ist, verstehen wir den digitalen Wandel auch als Chance, sowohl für uns als Organisation als auch mit Blick auf die Dienstleistungen für unsere Auftraggeber und Partner. Wo helfen digitale Anwendungen, um unsere Arbeit noch wirksamer auszurichten? Wo sind digitale Tools sinnvoll, um unsere Prozesse auf Unternehmensebene noch effizienter zu gestalten?

Fragen, denen wir uns permanent stellen und die wir im vergangenen Jahr unter anderem mit einem Ideenwettbewerb im Unternehmen unterlegt haben. Das Ergebnis: Über 250 innovative Vorschläge erreichten uns – von der digitalen Geldspende beim Ananaskauf in Westafrika bis hin zur digital optimierten Wasserversorgung in Jordanien. Diese und weitere innovative Lösungen gilt es, fortlaufend auf ihren Nutzen für unsere Arbeit hin zu prüfen und zu integrieren. Es gilt aber auch, die Risiken, etwa im Bereich der Datennutzung, im Blick zu behalten und daraufhin zu bewerten, wie wir die Digitalisierung bestmöglich für eine nachhaltige Entwicklung nutzen wollen.

Nachhaltige Entwicklung gelingt nur, wenn wir dauerhafte Wirkungen erzielen

„Nachhaltigkeit ist für uns Leitprinzip und Anspruch zugleich.“

Denn Nachhaltigkeit ist für uns Leitprinzip und Anspruch zugleich. Nachhaltige Entwicklung gelingt aber nur, wenn wir mit unserem Handeln dauerhafte Wirkungen erzielen. Gerade im Zusammenhang mit der Agenda 2030 und den Zielen für nachhaltige Entwicklung ist der Blick auf die eingesetzten Mittel ebenso relevant wie auf die erreichten Ziele und Wirkungen. Wie trägt die GIZ zur Lösung regionaler und globaler Probleme bei – zum Beispiel, um Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen oder die Folgen des Klimawandels einzudämmen? Wie viele Menschen sind weltweit zwischen 2010 und 2015 durch Mitwirkung der GIZ in Beschäftigung gekommen? Wie viele davon waren Frauen?

Die GIZ steht wie viele andere Organisationen vor der Aufgabe, die Wirksamkeit ihrer Arbeit bestmöglich nachzuweisen, sie nachvollziehbar und verständlich aufzubereiten und zu vermitteln. Wir widmen den Wirkungen unserer Projekte daher nicht nur an verschiedenen Stellen in diesem Unternehmensbericht, sondern auch in unserer Unternehmensstrategie eine hohe Aufmerksamkeit.

Gleiches gilt auch für unser nachhaltiges Handeln auf Unternehmensebene: Dies ist Teil unserer Unternehmensstrategie und auch hier streben wir kontinuierliche Verbesserungen an. Mit unserem GIZ-eigenen Corporate Sustainability Handprint® messen wir den aktiven Beitrag des Unternehmens zur Nachhaltigkeit in Landes- und Projektbüros weltweit – und zwar auf der sozialen wie auf der ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Ebene.

Mittlerweile verzeichnen wir hierbei eine Beteiligungsrate von über 90 Prozent unserer Auslandsbüros. Ferner erneuern wir unser Bekenntnis zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact in den vier Themenfeldern Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsprävention. Welche Anstrengungen wir getätigt, aber auch welche Erfolge wir im vergangenen Jahr in puncto unternehmerische Nachhaltigkeit erzielt haben, war uns auch diesmal wieder ein gesondertes Kapitel wert.

In mehr als 100 Ländern arbeiten wir an Lösungen zu Klimaschutz und -anpassung

Als Unternehmen Verantwortung für nachhaltiges Handeln zu übernehmen, ist ein Aspekt. Länder und unsere Partner vor Ort in ihren Aktivitäten für Nachhaltigkeit zu unterstützen, ein weiterer. Eine der vier Dimensionen der Nachhaltigkeit ist das ökologische Gleichgewicht: In mehr als 100 Ländern arbeiten wir an Lösungen zu Klimaschutz und -anpassung. Jedes dritte unserer Projekte befasst sich bereits mit Klimathemen.

Diese Themen bewegen Fachleute wie die breite Öffentlichkeit. Das zeigt die große Resonanz, die die zahlreichen Veranstaltungen, unter anderem auch der von der GIZ mitorganisierte Climate Planet, auf der Weltklimakonferenz in Bonn fanden. Ein Höhepunkt für uns als Unternehmen war der Akkreditierungsvertrag für den Green Climate Fund, den wir am Rande der COP 23 unterzeichnen konnten.

Die Rückmeldungen zu unserer Arbeit – wie im Bericht an zahlreichen Stellen aufgenommen – und der Dialog mit unseren Partnern und Auftraggebern sind immer auch Quelle für Innovationen. Diesen Austausch sehen wir auch als Grundlage für unseren Geschäftserfolg. Im Jahr 2017 haben wir erneut ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis erzielt: Wir können auf ein Geschäftsvolumen von rund 2,6 Milliarden Euro blicken und uns über das Vertrauen unserer Auftraggeber freuen.

Hinter dem Geschäftserfolg stecken rund 21.000 Menschen – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer sowie Integrierte und Rückkehrende Fachkräfte –, die sich in Vorhaben rund um die Welt engagieren: mit Kompetenz, Kreativität, Leidenschaft und Weitblick. Für ihren Einsatz möchte ich mich im Namen des gesamten Vorstands sehr herzlich bedanken. Mein Dank gilt aber auch unseren Auftraggebern und Partnern sowie unserer Gesellschafterin, der Bundesregierung.

Ich wünsche Ihnen nunmehr viel Spaß beim Eintauchen in die oftmals herausfordernde, aber immer lohnenswerte Welt der internationalen Zusammenarbeit, wie sie sich für uns als GIZ im Geschäftsjahr 2017 dargestellt hat.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Tanja Gönner

Vorstandssprecherin