Somalia und Afghanistan: Neu anfangen in der Heimat
Ob Kriege, Dürren oder Hungersnöte – Menschen fliehen meist nur angesichts großer Not aus ihrer Heimat und kehren dorthin zurück, sobald es die Lage erlaubt. Für einen Neustart brauchen sie jedoch häufig Unterstützung. Deshalb hilft die GIZ in verschiedenen Ländern, darunter Somalia und Afghanistan, neue Perspektiven in der alten Heimat zu entwickeln.
SOMALIA: FÜR EINEN GUTEN START IN EIN NEUES LEBEN
Vom Eisstand zum eigenen Geschäft, vom fliegenden Händler zu einem festen Laden – im somalischen Kismayo werden derzeit viele kleine Erfolgsgeschichten geschrieben. In der Hafenstadt, die die meisten Rückkehrenden und Binnenvertriebenen im Land aufnimmt, erhalten diese den entscheidenden Anschub für den Start in ein neues Leben: Sie können sich zum Beispiel in den Berufsfeldern Elektrik, Handwerk, Solartechnik oder in Managementfertigkeiten für ein kleines Business ausbilden lassen.
Auch wer ein Unternehmen gründen möchte und Startkapital benötigt, wird dabei gefördert, beraten und begleitet. Die ansässige Bevölkerung kann die Angebote ebenfalls nutzen. Im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums unterstützt die GIZ Kismayo dabei, Rückkehrer*innen und Binnenvertriebene in den Alltag einzugliedern und dabei auch die lokale Gemeinde einzubeziehen. Das eröffnet neue Chancen. Und die sind besonders wichtig in einem Land, das mehr als zwei Jahrzehnte lang in einem Bürgerkrieg versunken war und als gescheiterter Staat galt. Damit die mühsam errungenen Fortschritte nicht wieder gefährdet werden.
AFGHANISTAN: BESSERE CHANCEN AUF EINE SICHERE EXISTENZ
Der örtlichen Wirtschaft neuen Schwung verleihen und damit die ansässige Bevölkerung und Rückkehrende gleichermaßen weiterbringen: Dies ist das Ziel des Vorhabens für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigungsförderung (SEDEP) in sechs nördlichen Provinzen Afghanistans. Im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums fördert die GIZ hier unter anderem Existenzgründer und schult Menschen aus der Landwirtschaft und kleine Unternehmen zum Beispiel darin, Agrarprodukte besser herzustellen, zu verkaufen oder zu vermarkten. So sollen sich vor allem die Startchancen der vielen tausend Afghanen verbessern, die derzeit in ihr Heimatland zurückkehren, die meisten aus Nachbarstaaten wie Pakistan oder dem Iran.
Das Vorhaben setzt das Rückkehrer-Programm „Perspektive Heimat“ des BMZ in Afghanistan um – und hat schon einiges bewegt: Mehr als 3.000 Personen, darunter überwiegend Frauen und etwa ein Viertel Rückkehrende, haben bereits an Schulungen teilgenommen, die von IT-Kenntnissen über Handyreparatur bis zum Schneidern reichen. Fast 600 Jugendliche, davon circa 400 Rückkehrer*innen, haben sich darin unterrichten lassen, wie man ein Unternehmen aufzieht, und mehr als 100 Absolvent*innen diverser Kurse haben eine eigene Firma gegründet. Ein wichtiger Schritt für eine sichere Zukunft.
Mehr Arbeit und Einkommen im Norden Afghanistans
Startchancen und berufliche Perspektiven in der Heimat
Von Streitschlichtern und Bäckerinnen: Fortschritte in Afghanistan