Integrierter Unternehmensbericht 2018
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Die Organisation unserer internen Veranstaltungen bietet die Chance, Nachhaltigkeit praktisch erlebbar zu machen. Das deutsche Vergaberecht ermöglicht es uns, öffentliche Gelder unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien zu verwenden. Indem wir das Ziel der Wirtschaftlichkeit beachten, berücksichtigen wir noch stärker soziale, ökologische und innovative Aspekte bei der Beschaffung.

NACHHALTIGES VERANSTALTUNGSMANAGEMENT

Veranstaltungen bieten die Chance, praktische Nachhaltigkeit in ihren drei Dimensionen – soziale Verantwortung, ökologisches Gleichgewicht und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit – erlebbar zu machen. Außerdem lassen sich viele Maßnahmen aus dem nachhaltigen Veranstaltungsmanagement direkt auf den Büroalltag übertragen und führen so insgesamt zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen.

Die GIZ unterstützt ihre Mitarbeiter*innen dabei, erfolgreich nachhaltige Veranstaltungen zu organisieren. Dazu hat das Unternehmen 2018 den Wegweiser – Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement publiziert. Er leitet die Mitarbeiter*innen durch alle Phasen, von der Konzeption über die Kommunikation bis hin zur Durchführung und Nachbereitung von Veranstaltungen. Die Publikation ersetzt den bisherigen „GIZ-Navigator für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement“.

Neben der Durchführung von Lernwerkstätten mit interessierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie Webinaren für die Außenstruktur hat das Sustainability Office im Jahr 2018 mehrere für das Unternehmen wichtige Veranstaltungen beraten. Die Auswertung hat gezeigt, dass die Mitarbeitenden weitere Unterstützung benötigen. Aus diesem Grund werden im Jahr 2019 verpflichtende Mindeststandards für Veranstaltungsmanagement entwickelt.

AUGENMERK AUF NACHHALTIGE BESCHAFFUNG

Die GIZ-Abteilung Einkauf & Verträge ist für die auftragsgerechte, vergaberechtskonforme und wirtschaftliche Beschaffung von Dienstleistungen und Sachgütern sowie den Abschluss von Finanzierungen verantwortlich. Neben der Beratung und Gestaltung von Beschaffungsprozessen führen wir auch Qualifizierungsmaßnahmen durch und entwickeln Richtlinien, Formate sowie Orientierungen und Regeln (OuR).

Dabei legt die GIZ besonderes Augenmerk auf nachhaltige Beschaffung und hat sich bis 2020 das Ziel gesetzt, dass alle Sachgüter und Dienstleistungen nach höchsten Nachhaltigkeitskriterien beschafft werden. Im Jahr 2018 haben wir daher bei den Ausschreibungen wichtiger Rahmenverträge wie Ökostrom, Druckerzeugnisse oder Pkws die angewendeten Nachhaltigkeitskriterien überprüft und weiterentwickelt.

Am Beispiel der Ausschreibung für Druckerzeugnisse muss zunächst die Herstellung klimaneutral erfolgen, ebenso wie Lieferungen innerhalb von Deutschland. Zusätzlich zur verpflichtenden Einhaltung der GIZ-Integritätsstandards fordern wir folgende Zertifizierung: eine aktuelle PEFC- und/oder FSC-Zertifizierung zur Sicherstellung der Nachhaltigkeit der eingesetzten Rohstoffe. Bei dem Los für Offsetdruck haben wir zusätzlich eine Zertifizierung der Druckerei nach den Kriterien des Blauen Engels gefordert sowie als Qualitätsmerkmal weiterhin eine PSO-Zertifizierung (Prozess-Standard Offsetdruck).

UMWELTKRITERIEN SPIELEN EINE GROSSE ROLLE

Die Abteilung Einkauf & Verträge und das Sustainability Office tauschen sich regelmäßig aus. Ziel ist es, bei allen relevanten Ausschreibungen Nachhaltigkeitskriterien zu berücksichtigen. Die vereinbarten Kriterien werden später Bestandteil des jeweiligen Vertrags, zum Beispiel das Umweltzeichen Blauer Engel, RAL-Normen, Energiesparmodus oder die Entsorgung von Verpackungsmaterial.

Die Abteilung Einkauf & Verträge prüft darüber hinaus, welche weiteren beschafften Produktgruppen und Dienstleistungen mit wesentlichen Umweltaspekten verbunden sind (Umweltrelevanz). Im zweiten Schritt bewerten wir dann, ob wir Einflussmöglichkeiten haben, Nachhaltigkeitskriterien für die Anbieter sowie deren Produkte und Dienstleistungen festzulegen.

Wir informieren unsere wichtigsten Lieferanten über unsere Umwelterklärung und unsere Umweltaktivitäten, um diese zu mehr Umweltschutz zu motivieren und damit sie von unseren Erfahrungen profitieren.

Bei allen wesentlichen Rahmenausschreibungen weisen wir in den Ausschreibungsunterlagen darauf hin, dass wir EMAS-zertifiziert sind und beabsichtigen, langfristig nur noch solche Waren und Dienstleistungen zu beschaffen, deren gesamter Lebenszyklus und insbesondere entlang der Lieferkette den Nachhaltigkeits- und Sozialkriterien folgt, welche die GIZ auch an sich selbst stellt.

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LOKALE PRODUKTE WELTWEIT NACHFRAGEN

Viele GIZ-Landesbüros haben als Teil des Corporate Sustainability Handprints® (CSH) begonnen, einen höheren Wert auf lokale Produkte zu legen. So stehen zum Beispiel im GIZ-Büro in Ruanda hauptsächlich Büromöbel, die vor Ort hergestellt werden. Das GIZ-Büro in Thailand hat in seinen Richtlinien zur ökologischen Beschaffung festgelegt, bei Speisen und Getränken für Veranstaltungen sowie beim Papier für Druckaufträge ausschließlich auf lokale Produkte zurückzugreifen.

Jedoch bestehen beim Einkauf von lokalen Produkten auch limitierende Rahmenbedingungen, einerseits aufgrund zunehmend globalisierter Wertschöpfungsketten und andererseits durch das spezielle Geschäftsfeld der GIZ, da bei der Umsetzung von Projekten oft vor Ort nicht verfügbare Spezialgüter benötigt werden. Derzeit erfassen wir nicht, welcher Anteil der Beschaffung lokal erfolgt. Eine systematische Überprüfung von Lieferanten und Dienstleistern hinsichtlich der Umweltkriterien findet derzeit nicht statt.

Zum Weiterlesen:

Das Nachhaltigkeitsprogramm 2016–2020 dient als zentrale Richtschnur und Managementinstrument für die Arbeit des Sustainability Office. Dabei behandelt es auch das Thema „Nachhaltige Beschaffung“.

Der Bericht zur nachhaltigen Beschaffung 2016 gibt einen Überblick über unsere Rahmenbedingungen der nachhaltigen Beschaffung sowie den Beschaffungsprozess unter Einbeziehung nachhaltiger Aspekte.

Nachhaltig ausgezeichnet!: Das Landesbüro in Ruanda ist der Gewinner in der Kategorie nachhaltige Beschaffung.