FLÜCHTLINGE AM HORN VON AFRIKA BESSER SCHÜTZEN
Wer vor Kriegen und Konflikten, vor Hunger und Armut flieht, lebt in ständiger Gefahr. So wie jene neun Millionen Menschen, die sich derzeit am Horn von Afrika, dem östlichsten Teil des afrikanischen Kontinents, auf der Flucht befinden. Besonders Frauen und Kinder brauchen einen besseren Schutz vor Vergewaltigung und Ausbeutung. Eine fehlende Infrastruktur für schutzbedürftige Flüchtlinge und mangelnde Zusammenarbeit der Länder in der Region tragen dazu bei, dass sie zur leichten Beute von Menschenhändlern, Schleusern und Kriminellen werden.
GEMEINSAME KRAFTANSTRENGUNG
Migration menschlich zu gestalten – das ist das Ziel von „Better Migration Management“ – eine Kraftanstrengung, die die Zusammenarbeit von vielen verlangt. Deshalb kooperiert die GIZ im Auftrag der EU und des BMZ grenzübergreifend mit neun Ländern Ost- und Nordafrikas. Das Vorhaben wird aus dem EU-Nothilfe-Treuhandfonds für Afrika finanziert und zusammen mit fünf Mitgliedstaaten, darunter Frankreich, Großbritannien, Italien und die Niederlande, sowie den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen umgesetzt.
SICHERE ANLAUFSTELLEN FÜR FRAUEN UND KINDER
Zu den wichtigsten Aufgaben gehört es, verlässliche Schutzmaßnahmen für traumatisierte Migranten, darunter besonders Frauen und Kinder, zu schaffen. Dazu zählen Anlaufstellen (Migration Response Centers), in denen Schutzbedürftige Halt finden und psychosozial betreut werden. In Dschibuti, Äthiopien und Kenia sind zum Beispiel „Safe Houses“ geplant, die den häufig traumatisierten Opfern von Gewalt, besonders Frauen und Kindern, Unterkunft, eine medizinische Versorgung und Sicherheit bieten. Mobile Einsatzteams kümmern sich besonders um unbegleitete Jugendliche.
ZUSAMMENARBEIT GEGEN SCHLEPPER UND MENSCHENHÄNDLER
Um Schlepper und Menschenhändler effektiver verfolgen zu können, sollen Staatsanwaltschaften, Ermittler, Gerichte und Polizei künftig besser zusammenarbeiten. Dafür werden sie in Ermittlungstechniken geschult und in Fragen rund um die Menschrechte fit gemacht. „Better Migration Management“ unterstützt die Länder der Region auch auf dem Weg zu einer gemeinsamen Migrationspolitik. Sind ihre nationalen Gesetze aufeinander abgestimmt und die international verbrieften Menschenrechte darin verankert, ist das ein wichtiger Schritt, die Flüchtlinge am Horn von Afrika besser zu schützen.