Integrierter Unternehmensbericht 2016
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AN ERSTER STELLE STEHT SICHERHEIT

Konfliktregionen, fragile Staaten, Katastrophengebiete – immer häufiger wird die Unterstützung der GIZ in Krisengebieten nachgefragt. Für sicheres Arbeiten und Leben gibt es dort per se keine Garantie. Damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GIZ nicht zwischen die Fronten von Konfliktparteien oder ins Visier von Kriminellen geraten, sorgt das Unternehmen für ein höchstmögliches Maß an sicherheitsvorkehrenden Maßnahmen.

KRISENMANAGEMENT

Die GIZ will ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so gut wie möglich schützen. Dafür muss das Unternehmen weltweit über ein aufeinander abgestimmtes Krisenmanagementsystem verfügen. Unter anderem dafür hat die GIZ im Mai 2016 die Stabsstelle Unternehmenssicherheit gegründet. Sie ist direkt beim Vorstand angesiedelt und koordiniert auch die Arbeit des GIZ-Krisenstabes. Im Krisenfall arbeitet sie auch eng mit COPE zusammen, der GIZ-internen psychosozialen Beratungseinheit.

Als zentrale Anlaufstelle zu allen Fragen des Sicherheitsrisikomanagements im Ausland analysiert die Stabsstelle die Risiken in den Ländern, legt dazu Daten und Fakten vor und berät zu konkreten Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen.

SICHERHEITSRISIKOMANAGEMENT

Derzeit arbeiten 115 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehr als 50 Ländern im Sicherheitsrisikomanagement. In einigen Hochrisikoländern mit kritischer Sicherheitslage unterhält die GIZ ständig besetzte Sicherheitsbüros. Landesspezifische Sicherheitskonzepte werden hier je nach Sicherheitslage laufend aktualisiert und angepasst. Die Sicherheitsrisikoberater bereiten zum Beispiel Fahrten in unsichere Projektregionen vor oder kümmern sich um die Sicherheit der GIZ-Infrastruktur und der Dienstreisenden. Im Notfall aktiviert jedes Büro Notfallpläne und sorgt dafür, dass Krisenereignisse gut bewältigt werden können.


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„WIR MÜSSEN UNS AKTIV MIT SICHERHEITSVORSORGE UND -FÜRSORGE BESCHÄFTIGEN.“

INTERVIEW MIT REGINA BAUEROCHSE BARBOSA, LEITERIN DER STABSSTELLE UNTERNEHMENSSICHERHEIT
Die GIZ ist schon seit einigen Jahren in Krisen- und Konfliktländern tätig. Warum wurde nun 2016 eine Stabsstelle Unternehmenssicherheit gegründet?

REGINA BAUEROCHSE BARBOSA Die Sicherheitsanforderungen steigen, da die GIZ zunehmend in Krisenregionen tätig ist. Und eine Evaluierung hat 2015 gezeigt: Die damals bestehenden Sicherheitssysteme entsprechen zwar internationalen Standards, die personellen Kapazitäten der Krisenleitstelle und ihre Verortung im Personalbereich werden den wachsenden Anforderungen jedoch nicht mehr gerecht.

Und was ist nun anders?

REGINA BAUEROCHSE BARBOSA Die wichtigste Neuerung ist die Analyseeinheit, die wir zusätzlich zur Gruppe Sicherheits- und Krisenmanagement aufgebaut haben. Nach Analyse der sicherheitsrelevanten Akteure und Entwicklungen erstellt sie für die operativen Bereiche zeitnah aktuelle Lageberichte und mögliche Szenarien. Damit liefert sie wichtige Entscheidungshilfen zur Gestaltung des Portfolios in fragilen Ländern. Unsere Risiko- und Sicherheitskultur soll einen höheren Stellenwert bekommen, dazu wird die Stabsstelle Unternehmenssicherheit ihren Beitrag leisten.

Welche Aufgaben stehen für die Stabsstelle an?

REGINA BAUEROCHSE BARBOSA Wir werden Sicherheitsaspekte noch systematischer in unsere Prozesse integrieren – zum Beispiel bei der Vorbereitung von Projekten, der Rekrutierung von Personal und der Budgetierung. Und vor allem: Unsere Projektziele werden wir nur erreichen können, wenn wir aktiv Sicherheitsvorsorge und -fürsorge leisten sowie die Risiken für unser Personal und unsere Infrastruktur reduzieren. Das wird nur gelingen, wenn wir unserem nationalen und internationalen Personal vermitteln können, dass seine Sicherheit an erster Stelle steht.