Grußwort des
Liebe Leserinnen und Leser,
die internationale Zusammenarbeit befindet sich in einer fundamentalen Umbruchphase. Jahrzehntelang bestehende Bündnisse werden infrage gestellt und ändern die regelbasierte internationale Ordnung, gleichzeitig ist die Handlungsfähigkeit der Vereinten Nationen unmittelbar bedroht. Dies findet in einer Zeit statt, in der die Welt vor immensen Herausforderungen steht: der Bewältigung von Kriegen und Konflikten – allen voran der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine –, der katastrophalen Lage im Nahen Osten, den voranschreitenden Folgen des Klimawandels und zunehmender sozialer Ungleichheit.
Gerade jetzt ist es deshalb umso wichtiger, dass die deutsche internationale Zusammenarbeit ein verlässlicher Partner in der Welt ist und bleibt. Es braucht nicht weniger, sondern mehr internationale Zusammenarbeit. Gerade jetzt kommt es darauf an, dass wir stabile Partnerschaften in der Welt aufbauen, dass wir sie pflegen und stärken.
Die GIZ ist eine wichtige Säule der deutschen internationalen Zusammenarbeit. Sie unterstützt die Bundesregierung als Durchführungsorganisation bei ihrer wertegeleiteten Entwicklungspolitik. Partnerorientierte und kontextangepasste Beratung, innovative und integrierte Lösungsansätze, neue Allianzen und Partnerschaften: Seit 50 Jahren fördert die GIZ mit ihrer Tätigkeit im Auftrag der Bundesregierung weltweit nachhaltige Entwicklung.
„Gerade jetzt kommt es darauf an, dass wir stabile Partnerschaften in der Welt aufbauen, dass wir sie pflegen und stärken.“
Für erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit sind nicht nur die richtigen Themen entscheidend. Die Frage, wie die Kooperation gestaltet wird, mit welchen Ansätzen Herausforderungen angegangen werden und mit welcher Haltung den Partnern begegnet wird, ist ebenso bedeutsam. Begegnen, gestalten, verändern – diese drei Begriffe bringen die Herangehensweise der GIZ im Rahmen der technischen Zusammenarbeit auf den Punkt.
Der Anspruch unserer Entwicklungszusammenarbeit ist ein partnerschaftlicher Ansatz. Es geht um Begegnung von gleichberechtigten Partnern, von der beide Seiten profitieren und die für beide Seiten mit Rechten und Pflichten einhergeht.
Die Vorhaben der GIZ werden gemeinsam mit unseren Partnern gestaltet. Beide Seiten übernehmen Verantwortung und bringen sich mit Expertise und Ressourcen in die Umsetzung von Projekten ein. Auf diese Weise gelingt es, innovative Projekte zu konzipieren, die auf den lokalen Kontext abgestimmt sind und die unsere Partner befähigen, nachhaltige Entwicklung eigenverantwortlich zu gestalten.
Gemeinsames, partnerschaftliches Vorgehen ist die Grundlage, um Dinge positiv zu verändern. Technische Zusammenarbeit setzt auf dauerhafte, strukturelle Veränderungen, von denen auch zukünftige Generationen profitieren. Es geht um nachhaltige Entwicklung.
Der Ansatz der deutschen Entwicklungspolitik, sowohl die Perspektive des Partners als auch globale Güter und deutsche Interessen in das politische Handeln einzubeziehen, grenzt sich klar von einer rein auf den eigenen Vorteil ausgerichteten Politik ab, die aktuell in zahlreichen Ländern an Popularität gewinnt. Für diesen Ansatz steht die GIZ mit ihren Mitarbeitenden, die sich weltweit mit großem Engagement für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen einsetzen und damit zugleich einen Beitrag dazu leisten, Partnerschaften als eine wesentliche Grundlage der Zukunftsfähigkeit Deutschlands zu stärken. Für ihren Einsatz möchte ich mich herzlich bedanken!
Der vorliegende integrierte Unternehmensbericht 2024 zeigt anschaulich, wie die GIZ gemeinsam mit ihren Auftraggebern und Partnern den globalen Herausforderungen mit wirksamen Lösungen für nachhaltige Entwicklung begegnet. Darüber hinaus liefert der Bericht finanzielle Informationen und relevante Kennzahlen zur Unternehmensentwicklung der GIZ.
Mein besonderer Dank gilt meinem Vorgänger, Staatssekretär Jochen Flasbarth, der den Aufsichtsrat der GIZ im Berichtsjahr 2024 mit großem Engagement und Verantwortungsbewusstsein als Vorsitzender geleitet hat.
Mit besten Grüßen
