Den Mitarbeitenden der GIZ ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Anliegen. Um ihr Engagement angemessen zu würdigen und zu feiern, hat die GIZ 2024 eine unternehmensweite Sustainability Challenge etabliert. Mitarbeitende aus allen Kontinenten konnten ihre Projekte in vier Kategorien einreichen: Fragilität, am Arbeitsplatz, Diversität/Inklusion sowie Wirtschaftlichkeit. 2024 beteiligten sich insgesamt 37 Projekte aus 23 Ländern an der Challenge. Mehr als 5.000 Kolleg*innen nahmen an der Abstimmung zur Wahl der Gewinner*innen teil.
Freude und Jubel kannten keine Grenzen, als das „Banner to Bags Project“ aus Kenia zum Siegerprojekt der Kategorie „am Arbeitsplatz“ gekürt wurde. Die Idee: Näherinnen aus einer kenianischen Gemeinde, in der viele Geflüchtete leben, verarbeiten alte Banner und Roll-ups der GIZ zu bunten Taschen und können so ein zusätzliches Einkommen generieren. Das überzeugte nicht nur die GIZ-Mitarbeitenden, die sich an der Abstimmung der Challenge beteiligten, sondern auch die Jury. Sie wählte aus den Finalist*innen des Wettbewerbs mit den meisten Stimmen die Gewinner*innen aus.
„Es war einfach fantastisch, so eine positive Resonanz zu erhalten“, sagt Jennifer Okumu, die im GIZ-Büro in Kenia für Kommunikation zuständig ist und den Beitrag gemeinsam mit ihren Kolleginnen Lorraine Nguku und Esther Muthee initiiert hat. „In unserem Landesbüro und den Projektbüros in Kenia und Somalia werden sehr viele Banner produziert, die nur einmal eingesetzt werden können oder irgendwann abgenutzt sind. Allein im GIZ-Büro in Kenia haben sich über die Jahre fast 300 alte Banner angesammelt.“
Jennifer Okumu und ihre Kolleginnen hatten die Idee, aus den Bannern Taschen produzieren zu lassen und so Geflüchteten eine neue Einkommensquelle zu ermöglichen. Okumu übernahm die Gesamtkoordination und Kommunikation des Challenge-Beitrags. Lorraine Nguku, die unter anderem die Kommunikation für Vorhaben im Bereich Flucht und Vertreibung betreut, stellte den Kontakt zu einem Projekt für Geflüchtete her. Esther Muthee, Genderberaterin im GIZ-Büro Kenia, übernahm die Logistik und die Budgetkontrolle. Das Preisgeld der Challenge von 3.500 Euro haben die Gewinnerinnen aus Kenia investiert, um das Projekt umzusetzen.
Hauptakteurinnen des Nachhaltigkeitsprojekts sind Frauen aus Kakuma, einem kleinen kenianischen Ort, in dem sich eines der größten Camps für Geflüchtete weltweit befindet. Frauen aus dem Camp und der Gemeinde erhalten Nähtrainings und Businessschulungen im Rahmen eines Vorhabens, das die GIZ dort umsetzt. Die meisten Frauen betreiben bereits eigene Nähereien. Beste Voraussetzungen also für das Upcycling der Banner.
Okumu und ihre beiden Mitstreiterinnen konnten einen Mitarbeiter eines Unternehmens für Lederverarbeitung als Unterstützer gewinnen. Er zeigte den Näherinnen, wie sie zukünftig auch feste Materialien wie die Banner verarbeiten können. Für die Frauen war das ein echter Gewinn. „Ich bin wirklich begeistert, wie viel ich gelernt habe. Ich freue mich darauf, die neuen Techniken anzuwenden und mein Business auszubauen“, sagt Näherin Gloria Echoto Iopurui.