Mit der Wirtschaft
mehr erreichen

Die Welt ist im Umbruch, Machtverhältnisse verschieben sich. Das beeinflusst Deutschlands Rolle in der Welt – und damit auch die Arbeit der GIZ. Eine Antwort darauf lautet: bewährte Partnerschaften pflegen und ausbauen, neue initiieren und aufbauen. Eine immer größere Rolle spielt dabei der Privatsektor.

Wir erleben einen Zeitenwechsel mit einschneidenden geostrategischen Veränderungen. Etablierte Allianzen verlieren an Bedeutung, andere treten hervor. Die regelbasierte internationale Ordnung gerät zunehmend unter Druck. Länder des Globalen Südens spielen eine entscheidende Rolle, weil sie zentrale Akteure bei den großen Zukunftsfragen sind: Ob Energiewende, Klimaschutz, Artenerhalt oder Frieden und Sicherheit, all diese Ziele lassen sich nur gemeinsam erreichen.

Mehr als je zuvor gilt es deshalb, Partnerschaften aufzubauen, diese zu pflegen und gemeinsam ambitionierte Ziele zu verfolgen. Die GIZ tut dies auf ganz unterschiedlichen Ebenen – bilateral und multilateral, mit der Europäischen Union, den Vereinten Nationen, mit der Zivilgesellschaft, Wissenschaft und immer intensiver auch mit der Wirtschaft. Gleichzeitig sehen wir uns selbst als Dienstleisterin, um solche Partnerschaften zwischen verschiedenen Akteuren zu fördern, und stehen deshalb im ständigen Austausch mit Organisationen und Institutionen rund um den Globus. Unser Ziel: Kompetenzen bündeln und Ressourcen effizient einsetzen, um die besten Lösungen für die globalen Herausforderungen zu finden.

Nahaufnahme einer Hand, die mehrere dünne Kupferdrähte hält und miteinander verdrillt.
Partnerschaften auf unterschiedlichen Ebenen sind für die GIZ die Grundlage ihrer Arbeit – und gleichzeitig der Schlüssel, um die globalen Herausforderungen zu lösen.

Private Investitionen mobilisieren

Die Kooperation mit der Wirtschaft gewinnt aus zwei Gründen besonders an Bedeutung: Der Finanzbedarf für die Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) ist gigantisch. Die Unterfinanzierung für die Agenda 2030 liegt zwischen 2,5 und 4 Billionen US-Dollar jährlich. Zuletzt lagen nur etwa 16 Prozent der SDG-Indikatoren im Plan, der Rest blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Es braucht also weitere Kraftanstrengungen und deutlich mehr Geld, um eine Welt ohne Hunger, Armut und Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen zu erreichen.

Gleichzeitig haben viele Staaten mit begrenzten Budgets, Schuldenlasten und – vor allem im Globalen Süden – den Nachwirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Staatliche Mittel allein werden den Finanzbedarf für die Erreichung der SDGs nicht decken können. Hier sind private Investitionen und somit die Mobilisierung von Privatkapital ein entscheidender Faktor.

Wir wollen den Weg ebnen für mehr privates Engagement im Globalen Süden, indem wir die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, unsere Netzwerke und Ressourcen nutzen und potenzielle Partner zueinanderbringen.

Im Video erklärt Bernd Lakemeier, Abteilungsleiter für Wirtschaft, Soziales und Digitalisierung, warum wir nur gemeinsam mit der Wirtschaft die Zukunft gestalten können.
Zwei Männer mit Schutzhelmen stehen auf einer Galerie und blicken in eine große Industriehalle mit Maschinen und Arbeitsflächen.
Kooperationen mit der Privatwirtschaft werden für die GIZ zukünftig eine noch größere Rolle spielen als bisher.

Lokale Märkte beleben, Exportchancen stärken

Private Investitionen beflügeln die Wirtschaft vor Ort, schaffen Arbeitsplätze, Einkommen und stärken lokale und globale Lieferketten. Sie nützen der wirtschaftlichen Entwicklung der Partnerländer und zahlen damit auch auf die Agenda 2030 ein. Mit unseren vielfältigen Kontakten rund um den Globus und unserer jahrzehntelangen Erfahrung vor Ort tragen wir schon lange dazu bei, deutschen, europäischen und internationalen Firmen den Weg in Schwellen- und Entwicklungsländer zu erleichtern und ihre Arbeit vor Ort zu unterstützen. Wir liefern wertvolle Informationen und verbinden Akteure verschiedener Regionen miteinander, um Win-win-Situationen zu schaffen.

Angesichts der veränderten Weltlage werden wir unsere Kooperationen mit dem Privatsektor künftig weiter ausbauen und noch zielstrebiger und systematischer angehen. Damit sich die Ziele der internationalen Zusammenarbeit und privatwirtschaftliche Aktivitäten besser ergänzen und verzahnen können.

Solche Kooperationen haben viele Vorteile:

  • Sie kurbeln die lokale Wirtschaft in den Partnerländern an.
  • Sie verbessern damit die Lebensbedingungen von Menschen weltweit und bringen die Nachhaltigkeitsziele voran.
  • Sie fördern die deutsche und europäische Wirtschaft, weil dadurch etablierte Märkte gestärkt und neue erschlossen werden können.
  • Sie nützen Deutschland und Europa, weil solide partnerschaftliche Beziehungen zu Ländern des Globalen Südens in unruhigen Zeiten wie diesen immer wichtiger werden.

Der Energiewende einen Schub geben

Die Indisch-Deutsche Plattform für Investitionen in erneuerbare Energien ist ein gutes Beispiel für eine solche Win-win-Situation. Sie wurde 2024 von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze und dem indischen Energieminister Pralhad Joshi ins Leben gerufen und soll die Energiewende in den beiden beteiligten Ländern – und darüber hinaus – vorantreiben.

Indien hat einen riesigen Energiebedarf, den es nach und nach mit sauberer Energie decken möchte. Deshalb hat sich die Regierung im Jahr 2023 vorgenommen, bis 2030 zusätzliche Kapazitäten an erneuerbaren Energien von 500 Gigawatt aufzubauen – das entspricht der 2,5-fachen Menge der gegenwärtigen Kapazitäten in Deutschland. Damit Indien dieses ambitionierte Ziel innerhalb von nur acht Jahren erreichen kann, sind nach Angaben der Internationalen Energieagentur Investitionen von mehr als zwei Billionen US-Dollar nötig.

Mit dem Aufbau einer Investitionsplattform trägt die GIZ im Auftrag der deutschen Bundesregierung zur Erreichung dieses Ziels bei – auch um robuste globale Lieferketten im Energiebereich zu schaffen und Personal für die globale Energiewende zu qualifizieren. Die Zusammenarbeit von Industrieverbänden und Unternehmen mit Finanzpartnern und Expert*innen soll neue Investitionen in die Energiebranche auslösen.

Deutsche, indische und internationale Unternehmen können sich zukünftig über die Plattform Zugang zu einer aufstrebenden Branche in einem dynamischen indischen Markt verschaffen und mit indischen Partnern gemeinsam die Fertigung von Solarmodulen und Komponenten für Windturbinen angehen. Indiens Potenzial in fast allen Bereichen der erneuerbaren Energie ist riesig, vor allem bei Wind-, Solar- und Bioenergie. Gerade deutsche Firmen haben für diesen Markt viel zu bieten. Durch starke Partnerschaften können indische und deutsche Akteure gemeinsam technische Innovationen vorantreiben, neue Finanzierungen eruieren, Lieferketten ausweiten und weitere Produktionsstandorte für erneuerbare Energien aufbauen.

India-Germany Platform for Investments in Renewable Energy Worldwide

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Ort
Indien
Laufzeit
2024 – 2025
Zwei Männer mit Schutzhelmen und Warnwesten stehen lachend auf einem Solarfeld, einer hält eine Schaufel über der Schulter.
Indien hat großes Potenzial im Bereich der erneuerbaren Energien, vor allem bei Wind-, Solar- und Bioenergie.
Eine junge Frau in Schutzkleidung überprüft Kabel unter einem Solarpanel, zwei weitere Personen stehen mit Werkzeug und Unterlagen daneben.
Indiens Ziel: 500 Gigawatt zusätzliche Kapazitäten an erneuerbaren Energien bis 2030 aufbauen. Die GIZ unterstützt das Land bei diesem Vorhaben und leistet so einen Beitrag zum Klimaschutz, von dem weltweit alle profitieren.

Um das zu ermöglichen, hat die GIZ 2024 viele Akteure mobilisiert, zu denen neben staatlichen Vertretern aus Deutschland und Indien auch Industrieverbände, internationale Organisationen, Entwicklungsbanken, die Wissenschaft und die Zivilgesellschaft zählen. Neben den federführenden Ministerien – dem indischen Ministerium für Neue und Erneuerbare Energie und dem deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) – sind unter anderem der Nationale Solarenergieverband von Indien (NSEFI), der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar), der Bundesverband WindEnergie (BWE) und sein indischer Gegenpart (WIPPA), der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die Asian Development Bank dabei. Als internationale Akteure sind zudem die Internationale Solarallianz (ISA) sowie die Internationale Energieagentur (IEA) mit im Boot; weitere sollen folgen.

In einem ersten Schritt haben Wind-, Solar- und Bioenergie-Verbände aus beiden Ländern jeweils Absichtserklärungen zur Kooperation unterzeichnet, in denen sie ihren Willen zu einer Verbandspartnerschaft bekräftigen und den Rahmen dafür abgesteckt haben. Diese Absichtserklärungen sind die Basis für die technische und finanzielle Zusammenarbeit der Mitglieder der jeweiligen Verbände.

Zwei Männer in Anzügen reichen sich bei der RE-Invest-Konferenz 2024 vor einem Symbolhintergrund die Hand zur Einigung.
Ralf Hendricks, Vizepräsident Bundesverband WindEnergie, und Mahesh Vipradas, Vizepräsident Wind Independent Power Producers Association, unterzeichneten auf der RE-Invest-Konferenz 2024 in Indien die Absichtserklärung zwischen den beiden Verbänden.
Portraitfoto von David Wedepohl

„Als BSW-Solar legen wir großen Wert auf die Indisch-Deutsche Plattform. Diese Initiative stärkt die bilateralen Beziehungen und fördert Innovationen, indem sie wertvollen Wissensaustausch und Investitionen ermöglicht. Sie spielt eine Schlüsselrolle, um die deutsche Solarindustrie und nachhaltige Energielösungen voranzubringen.“

David Wedepohl
Portraitfoto von Claudius da Costa Gomez

„Die Indisch-Deutsche Plattform ist eine wichtige Initiative für die erfolgreiche Umsetzung der globalen Energiewende. Wir können den Klimawandel nur durch internationales und partnerschaftliches Handeln stoppen. Zudem wird sie technische Fortschritte bei den erneuerbaren Energien erzielen, die unseren beiden Ländern nützen können.“

Dr. Claudius da Costa Gomez
Portraitfoto von Felipe Saliba

„Als Teil der Indisch-Deutschen Plattform arbeitet die International Solar Alliance in der Arbeitsgruppe Innovative Solartechnik mit. Die Plattform spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, international wichtige Akteure zusammenzubringen. Die Diskussionen liefern Inputs und Vorschläge, wie innovative Technologien in Indien und weltweit in größerem Umfang eingesetzt werden können und wie verschiedene internationale Organisationen und Unternehmen dabei zusammenarbeiten könnten. Diese Arbeit wird das Engagement zwischen Indien und Deutschland weiter vertiefen.“

Felipe Saliba

Aktuell wird ein digitales Tool entwickelt, mit dessen Hilfe sich alle Akteure stärker vernetzen können und über das sie fundierte Informationen zur Marktentwicklung in Indien und international erhalten. Dieses Tool wird es Unternehmen außerdem ermöglichen, ihre Dienste und Produkte anzubieten und sich über Ausschreibungen und Marktopportunitäten zu informieren.

Die deutsch-indische Kooperation bringt nicht nur die Energiewende in beiden Ländern voran, sondern ist auch Vorbild für weitere Partnerschaften in Indien und in anderen Ländern. Gemeinsam können wir mehr erreichen – nicht nur beim nachhaltigen Umbau der globalen Energiesysteme.

Ukraine: Partnerschaften für den Wiederaufbau

Auch in der Ukraine arbeitet die GIZ mit vielen Partnern auf unterschiedlichen Ebenen Seite an Seite. Der Wiederaufbau hat dort trotz des andauernden Krieges bereits begonnen. Im Auftrag des BMZ und gemeinsam mit anderen internationalen Gebern wie der Weltbank, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) oder der Europäischen Investitionsbank (EIB) unterstützen wir das Land, das sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Krisenmodus befindet.

Zentral für das Funktionieren eines Landes in Kriegszeiten ist neben dem Energiesektor die Wirtschaft. Diese in der Ukraine am Laufen zu halten, ist unser Ziel. Mit einer gezielten Kombination aus Beratung und Fachkräfteausbildung sowie der direkten finanziellen Unterstützung von Unternehmen, um gemeinsame Projekte umzusetzen, haben wir 2024 zusammen mit unseren Partnern dazu beigetragen.

Zwei junge Frauen schleifen mit Schutzmasken und Schleifgeräten Holzbretter im Freien vor einem mobilen Werkstattfahrzeug mit der Aufschrift „Tolocar“.
Die GIZ schult Fachpersonal in der Ukraine, das für den Wiederaufbau dringend benötigt wird.

Gleichzeitig arbeiten wir daran, private Investitionen aus dem Ausland in die Ukraine zu bringen, innovative Technologien für den Wiederaufbau nutzbar zu machen und internationale Unternehmen am Wiederaufbau des Landes zu beteiligen. Das geschah 2024 unter anderem über das Förderprogramm develoPPP. Mit diesem unterstützt die GIZ seit über 25 Jahren im Auftrag des BMZ privatwirtschaftliche Aktivitäten dort, wo unternehmerische Chancen und entwicklungspolitisches Potenzial zusammentreffen. In über 60 Ländern sind daraus bereits mehr als 1.250 Entwicklungspartnerschaften mit Unternehmen entstanden. Von diesen langjährigen Erfahrungen profitieren wir, wenn wir unser Angebot an Kooperationsmöglichkeiten mit der Wirtschaft zukünftig weiter ausbauen.

develoPPP

Das BMZ fördert mit develoPPP seit mehr als 25 Jahren privatwirtschaftliche Vorhaben, die unternehmerische Chancen und entwicklungspolitisches Potenzial vereinen. Das Programm wird durch die DEG Impulse und die GIZ umgesetzt. Die GIZ bringt dabei ihre weltweiten Netzwerke in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, jahrzehntelange Expertise und landesspezifische Kenntnisse in die Ausgestaltung und Umsetzung von Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft (EPW) ein. develoPPP Classic unterstützt mittelständische und große Unternehmen in den BMZ-Partnerländern, develoPPP Ventures fördert Start-ups in ausgewählten Ländern Afrikas.

Für die Ukraine hat das develoPPP-Programm im Herbst 2023 einen Sonderwettbewerb durchgeführt. Unternehmen, die mit Projekten zum Wiederaufbau der Ukraine beitragen, konnten sich um Unterstützung bewerben. Der Fokus lag dabei auf Maßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Gesundheit, Bauen sowie erneuerbare Energien. Über diesen Sonderwettbewerb startete die GIZ allein 2024 13 vielversprechende Projekte. Auf diese Weise werden die eingesetzten öffentlichen Gelder von gut 2,5 Millionen Euro durch private Mittel in Höhe von knapp drei Millionen Euro aktuell mehr als verdoppelt.

Zylindrisch gebohrte Asphaltproben liegen in Reihe auf einer Metallvorrichtung, im Hintergrund eine Person in einem Labor.

Win-win-Lösungen

Zu den geförderten Entwicklungspartnerschaften zählt zum Beispiel ein Projekt mit der Firma IBS aus Süddeutschland. IBS hat einen nachhaltigen Baustoff entwickelt, mit dem sich Straßen effizient, kostengünstig und ressourcenschonend sanieren lassen. Zusammen mit der OPiS AG, einem auf Infrastruktur spezialisierten Beratungsunternehmen, unterstützt IBS damit jetzt die Stadt Lwiw bei der Reparatur ihres beschädigten Straßennetzes – ein Beitrag zum Wiederaufbau und zu mehr Nachhaltigkeit gleichermaßen. Am Ende sollen 7.000 Quadratmeter Straßenfläche neu aufgebaut werden.

Portraitfoto von Julian Bihl

„In der Ukraine braucht es schnelle Lösungen, um das Infrastrukturnetz zu sanieren. Die Zusammenarbeit ist eine Win-win-Situation für die beteiligten Unternehmen und die Ukraine gleichermaßen. IBS hat einen neuen Abnehmer für sein Produkt, Lwiw bald wieder sanierte Straßen.“

Julian Bihl
Portraitfoto von Oleh Zabarylo

„Wir sind sehr dankbar für die Partnerschaft mit der GIZ. Durch sie haben wir die Möglichkeit, auf hochmoderne Lösungen zurückzugreifen und gleichzeitig die Qualität und Sicherheit der städtischen Infrastruktur zu verbessern. Ich bin zuversichtlich, dass die erfolgreiche Einführung dieser Technologie in Lwiw den Weg für eine breitere Anwendung in Kommunen in der gesamten Ukraine ebnen wird.“

Oleh Zabarylo

Auch das deutsche Familienunternehmen Organic Life GmbH unterstützen wir dabei, zusammen mit der ukrainischen Firma RSN Trade LLC die Abhängigkeit landwirtschaftlicher Betriebe vom zentralen Stromnetz zu verringern. Helfen soll dabei eine Solaranlage, die Landwirten in der Region Riwne im Nordwesten der Ukraine eine sichere Energieversorgung bietet und überschüssigen Strom ins Netz einspeist. RSN Trade LLC betreibt eine Gefrieranlage für Bio-Beeren und Bio-Gemüse. Zusätzlich führt sie Schulungen in Kooperation mit einer lokalen Berufsschule durch. Von dem Projekt profitieren die Landwirte und die Bevölkerung vor Ort, aber auch die beiden Unternehmen. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, die deutsch-ukrainischen Handelsbeziehungen langfristig zu stärken und den Export von Bio-Agrarprodukten aus der Ukraine auszubauen.

Ergänzend zu den develoPPP-Angeboten startete die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE), die von der GIZ und der DEG getragen wird, im Jahr 2024 in Zusammenarbeit mit der Auslandshandelskammer (AHK) Ukraine außerdem den InfoDesk Ukraine. Er hilft deutschen Unternehmen dabei, den richtigen Zugang für ihr Geschäftsvorhaben in der Ukraine zu finden. Praktische Beratung gibt es auch für die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen. Zudem bereitet die AWE relevante, komplexe Ausschreibungen der Entwicklungsbanken unternehmensnah auf, zum Beispiel, wenn es um Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr in ukrainischen Städten, die Verbesserung des Wassernetzes oder den Wiederaufbau von Straßenbeleuchtung geht. Hier schaffen wir als GIZ eine Brücke zwischen öffentlichem und privatem Sektor, zwischen Deutschland und der Ukraine.

Gemeinsam mehr bewirken

Die Beispiele zeigen: Das Engagement der Privatwirtschaft ist für eine nachhaltige Entwicklung weltweit essenziell. Durch die Kooperation von Unternehmen mit unterschiedlichen nationalen und internationalen Akteuren rund um den Globus entstehen Win-win-Situationen, von denen letztlich alle profitieren – und damit auch nachhaltige Wirkungen.

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