Integrierter Unternehmensbericht 2016
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IN INDIEN LEBENSMITTEL PER FINGERABDRUCK VERLÄSSLICH VERTEILEN

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Kein Land gibt mehr zur Bekämpfung des Hungers aus als Indien: Mit einem Jahresbudget von mehr als 22 Milliarden Euro hat das Land das weltweit größte staatliche Programm aufgelegt. Doch nach wie vor gehen große Mengen an staatlich subventionierten Nahrungsmitteln verloren. Die Rationen kommen aufgrund unzureichender Kontrollen oft nicht dort an, wo sie am meisten gebraucht werden: bei bedürftigen Frauen im gebärfähigen Alter, bei Schwangeren oder stillenden Müttern und deren Kindern.

WENIGER MISSBRAUCH, MEHR EFFIZIENZ

Um die Lebensmittelverteilung effizienter und sicherer vor Missbrauch zu machen, setzt die Regierung auf moderne Fingerabdruck-Technik. Dabei wird sie von der GIZ begleitet: Die Unterstützung ist Teil der Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“, die die GIZ seit 2015 im Auftrag des BMZ weltweit in insgesamt elf Ländern umsetzt.

Im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh mit 74 Millionen Einwohnern ist das neue digitale Verteilsystem schon im Einsatz. Mit jeder Fingerberührung erfasst das System automatisch, wie viele Lebensmittel die berechtigte Person erhalten darf und wie viele sie schon abgerufen hat.

GERÄT SPEICHERT ALLE PERSONEN UND MENGEN

Das Gerät spricht in der lokalen Sprache und liest laut vor, wie viele Lebensmittel der jeweiligen Person noch zustehen. Es speichert alle Personen und die Mengen der abgeholten Nahrungsrationen. Unrechtmäßig registrierte Personen erkennt es sofort, sie können aus dem System gelöscht werden. Die Daten werden anschließend verschlüsselt in eine zentrale Datenbank übertragen.

810 MILLIONEN BEDÜRFTIGE ERHALTEN, WAS IHNEN ZUSTEHT

Insgesamt 22.400 Scanner wurden bisher installiert und die Besitzer der Läden, in denen die Lebensmittel ausgegeben werden, im Umgang mit den Geräten geschult. Dank des Fingerabdruck-Systems konnten Nahrungsmittel im Wert von über 102 Millionen Euro an die wirklich Bedürftigen ausgegeben werden. Die indische Regierung will die biometrische Erkennung, die inzwischen im Gesetz zur Ernährungssicherung verankert ist, auf alle 36 Bundesstaaten ausweiten. Über 810 Millionen berechtigte Menschen können dann von dem vor Missbrauch geschützten digitalen Verteilsystem profitieren.