Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 1: keine Armut. Menschen halten sich an den Händen.Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 10: Weniger Ungleichheiten. Ein = Zeichen mit Pfeilen nach oben, unten, links und rechts.Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden. Mehrere Gebäude.Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion. Ein Unendlichkeitssymbol.Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 13: Maßnahmen zum Klimaschutz. Ein Auge, dessen Pupille eine Weltkugel ist.Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 14: Leben unter Wasser. Ein Fisch schwimmt unter Wellen.Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 15: Leben an Land. Ein Baum und Vögel.Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen. Eine Taube und ein Richterhammer.Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele. Sich überlappende Kreise.Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 2: Kein Hunger. Aus einer Schüssel steigt Dampf auf.Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 3: Gesundheit und Wohlergehen. Linie eines EKGs, die in einem Herz endet.Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 4: Hochwertige Bildung. Ein aufgeschlagenes Buch und ein Stift.Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 5: Geschlechtergleichheit. Eine Kombination aus den Symbolen für Männlichkeit und Weiblichkeit, mit einem = Zeichen in der Mitte.Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen. Ein mit Wasser gefülltes Glas.Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 7: Bezahlbare und saubere Energie. Eine Sonne mit einem An-/Aus-Zeichen in der Mitte.Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum. Ein Balkendiagramm mit Pfeil nach oben.Grafik: Ziel für nachhaltige Entwicklung 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur. Mehrere verschachtelte Würfel. Artboard 1

Digitale Transformation: schneller, wirksamer, transparenter

Menschen in Notfällen besser erreichen, die Buchhaltung schneller abwickeln, Justizfälle wirksamer bearbeiten: Die digitale Transformation der GIZ macht vieles einfacher, sowohl in internen Prozessen als auch in der Projektarbeit. Ein Beispiel aus Sambia.

Als Bernard Kasaka nach einer Handgreiflichkeit angeklagt werden sollte, hatte er große Angst. Das sambische Justizsystem ist seit Jahren stark überlastet und Angeklagte warten teilweise mehrere Jahre in Untersuchungshaft, bevor eine Gerichtsverhandlung stattfindet. Besonders Menschen wie Bernard, die sich keinen eigenen Anwalt leisten können, haben keinerlei Möglichkeit, ihre Rechte einzufordern. Für Bernard wäre eine lange Untersuchungshaft eine Katastrophe gewesen: Er ist der Hauptversorger für seine neun Enkelkinder, seine Familie ist auf sein Einkommen angewiesen.

Aber Bernard Kasaka fand Hilfe bei einer Rechtsberatungsstelle, die über das von der GIZ umgesetzte Projekt „EnACT“ eingerichtet wurde. Über „EnACT“ werden Rechtsbeistände ausgebildet, die diejenigen unterstützen, die sonst auf sich allein gestellt wären. Zentral für ihre Arbeit ist ein digitales Fallmanagementsystem: Mit diesem können sie von verschiedenen Standorten auf alle relevanten Dokumente eines Verfahrens zugreifen. Die Software macht es möglich, mit dem zur Verfügung stehenden Personal möglichst viele Fälle zu bearbeiten. Im Fall von Bernard Kasaka konnte erreicht werden, dass er auf Kaution freikam und seine Strafe ohne Freiheitsentzug abgelten konnte.

Foto: Eine Frau arbeitet an einem Laptop.
Das digitale Fallmanagement erleichert die Arbeit der Rechtsbeistände in Sambia.
© GIZ / Duncan Nkhata

30 Minuten statt 30 Tagen dank interner Digitalisierung

In der sambischen Hauptstadt Lusaka sitzt GIZ-Mitarbeiter Choolwe Samboko im Büro des „EnACT“-Projekts. Die digitale Transformation der GIZ macht auch die Arbeit des Buchhalters und Strategiemanagers deutlich effizienter. Bis vor etwa drei Jahren füllten er und seine Kolleg*innen noch Aktenordner mit Papier. Seit der Umstellung auf digitale Lösungen geht vieles schneller und einfacher. „Wenn wir früher unsere Bücher und Verträge prüften, waren wir fast einen Monat damit beschäftigt. Jetzt dauert es 30 Minuten“, so Samboko. Das spart Ressourcen, die den Menschen in den Projekten zugutekommen – Menschen wie Bernard Kasaka.

Foto: Zwei Frauen sitzen sich an einem Schreibtisch gegenüber.
© GIZ / Bellah Zulu
Gleiches Recht für alle –
kostenlose Rechtshilfe in Sambia

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Porträtfoto: Choolwe Samboko, Senior-Finanzmanager bei der GIZ für das Projekt „EnACT“

»Im Lauf eines Projekts entstehen vielfältige Geschäftsbeziehungen zu staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen, Ausbilder*innen, Berater*innen und Dienstleister*innen. Digitale Lösungen helfen uns, Verträge, Einkauf und Gehälter effizient und transparent abzuwickeln.«

Choolwe Samboko, Senior-Finanzmanager bei der GIZ für das Projekt „EnACT“
© Omelie Impundu

Doppelte Digitalisierung

Das Projekt „EnACT“ steht beispielhaft für die Vorteile, die die digitale Transformation der GIZ mit sich bringt. Ob digitale Lernplattformen oder Beratung zu Digitalstrategien: Die GIZ arbeitet weltweit mit ihren Partnern dafür, dass Digitalisierung allen Menschen zugutekommt. Immer öfter werden wir damit beauftragt, globale Themen wie Bildung, Klimawandel oder Armut mit digitalen Ansätzen anzugehen. Denn digitale Lösungen, wie beispielsweise das Fallmanagementsystem in Sambia, machen Projekte wirksamer.

Foto: Zwei Männer stehen sich gegenüber. Der Mann links trägt eine VR-Brille.
© GIZ
Von Chatbots, Start-ups und smarten Mülltonnen

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Foto: Mehrere Kleingruppen arbeiten gemeinsam an Laptops.
Bei allen Digitalprojekten stehen die Menschen im Mittelpunkt.
© GIZ

Gleichzeitig steigen in einer digitalisierten Welt die Erwartungen und Anforderungen unserer Auftraggeber und Partner an Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit, Transparenz und Compliance der Projekte. Die Digitalisierung der GIZ vereinfacht viele Arbeitsprozesse und standardisiert sie weltweit. Das hilft, Geld und Zeit effizient dort einzusetzen, wo sie am meisten gebraucht werden. „Wir arbeiten in einer komplexen Umgebung“, sagt Benjamin Güldemann, der die Bereiche Finanzen und Verwaltung im Landesbüro Sambia leitet. „Und je reibungsloser und effizienter unsere internen Prozesse ablaufen, desto besser können wir für unsere Auftraggeber und Partner die Leistungen erbringen, für die wir eigentlich hier sind.“

Porträtfoto: Benjamin Güldemann

»Je reibungsloser und effizienter unsere internen Prozesse ablaufen, desto besser können wir für unsere Auftraggeber und Partner die Leistungen erbringen, für die wir eigentlich hier sind.«

Benjamin Güldemann, Leiter des Bereichs Finanzen und Verwaltung der GIZ Sambia
© Benjamin Güldemann

Das digitale Landesbüro

Die GIZ ist über die letzten zehn Jahre kontinuierlich gewachsen, die Geschäftsfelder sind vielfältiger geworden. Das macht es notwendig, die internen Prozesse weltweit zu standardisieren und zu vereinfachen. Stellvertretend steht dafür das „Common Portal“. Über diese Plattform wickeln Landes- und Projektbüros gemeinsam Beschaffungs- und Administrationsprozesse ab. Übersteigen Einkäufe zum Beispiel eine gewisse Kostengrenze, müssen Projekte wie „EnACT“ sie über die Landesbüros der GIZ abwickeln. Den Antrag stellt Choolwe Samboko schnell und transparent über die Software „Common Portal“, wo Benjamin Güldemann ihn direkt bearbeiten kann – ein großer Fortschritt: „Früher wurden Beschaffungsanträge in Word erstellt, ausgedruckt, unterschrieben und von einem Beschaffungsbeauftragten mit Fahrer ins Landesbüro gebracht.“ Compliance-Probleme, etwa durch fehlende Belege oder Akten, haben sich durch die Digitalisierung dieser Prozesse deutlich reduziert.

Weltweit standardisierte Prozesse im digitalen Landesbüro

Die Software „Common Portal“ bildet zentrale Verwaltungsprozesse in der Außenstruktur der GIZ digital ab. Diese laufen dadurch weltweit gleich ab, sind leicht zu erlernen und sparen Zeit. Aktuell verwenden rund 20.000 Nutzer*innen in über 90 Ländern die Software. Die administrative Plattform wickelt nicht nur Einkäufe von Sachgütern ab, sondern umfasst auch Funktionen wie Personalmanagement, Finanzierung und Vertragsmanagement. Die jeweiligen Module können an die landesspezifischen Gegebenheiten angepasst werden.

Rund 20.000

Mitarbeitende nutzen die digitale Verwaltungsplattform „Common Portal 2.0“.

Foto: Ein Mann erklärt etwas. Vor ihm auf dem Tisch steht ein Laptop.
© GIZ / Tillmann Franzen
Foto: Blick auf den Bildschirm eines Tablets.
In Notlagen ist schnelles Handeln gefragt. Das EMNS informiert Mitarbeiter*innen in Sekundenschnelle über Gefahrensituationen.
© GIZ

Digital und standardisiert auch im Notfall

Über die Hälfte der GIZ- Mitarbeiter*innen arbeitet in fragilen Kontexten – beispielsweise im Irak, im Jemen oder in Mali. Um an diesen Orten tätig sein zu können, braucht es ein verlässliches Sicherheitsrisikomanagement, dem die Mitarbeiter*innen vertrauen. Auch hier setzen wir auf schnelle, standardisierte und digitale Prozesse: Das Sicherheitssystem EMNS (Emergency Mass Notification System) kann seit 2023 Mitarbeiter*innen weltweit in Notfällen erreichen und informieren.

Wenn beispielsweise die Erde bebt wie im Februar 2023 in der Türkei und in Syrien, brauchen die Sicherheitsrisikomanager*innen vor Ort einen schnellen Überblick: Wer ist im Land, wer braucht Hilfe? Über EMNS können sie die Mitarbeiter*innen umgehend und zentral per SMS, automatisiertem Anruf, E-Mail oder App über Gefahrensituationen wie Terrorangriffe, Entführungen oder Naturkatastrophen informieren. Die Mitarbeitenden können daraufhin mit einem Knopfdruck signalisieren, ob sie in Sicherheit sind oder Hilfe brauchen. Die für den Schutz der Mitarbeiter*innen zuständigen Risikomanager*innen bekommen so innerhalb von Minuten ein genaues Lagebild, wo sie ihre Kräfte bündeln müssen. So handelt die GIZ auch in der Krise schnell, effizient und wirksam.

4 Millionen

SMS setzt das EMNS pro Jahr ab.

Höchster Sicherheitsstandard für GIZ-Mitarbeitende

Das Emergency Mass Notification System (EMNS) der GIZ ist ein cloudbasiertes Benachrichtigungssystem für Notfälle, das weltweit sowohl bei Regierungs- und Sicherheitsbehörden als auch im Privatsektor zum Einsatz kommt. GIZ-Mitarbeitende können via Check-in in der App jederzeit in Sekunden ihren genauen Standort über das EMNS übermitteln. So erhalten sie automatisch ortsgenaue Alarme und haben Gewissheit, dass die Sicherheitsrisikomanager*innen immer ihren letzten Standort kennen – auch in Gegenden ohne Straßennamen. Das EMNS steht seit 2023 allen Mitarbeiter*innen weltweit zur Verfügung. Wenn sie ihren Einsatzort wechseln, kennen sie dank des unternehmensweiten Standards bereits das System. Die GIZ ist im europäischen Raum ein Vorreiter für den Einsatz eines solchen EMNS in so vielen Ländern.

Mehr dazu, wie wir unser Unternehmen verantwortungsvoll führen, erfahren Sie hier: