»Die Agenda 2030 ist als Aktionsplan für die Transformation unserer Welt unverzichtbar. Um sie umzusetzen, braucht es weiterhin eine große gemeinsame Anstrengung der Weltgemeinschaft. Als GIZ arbeiten wir zusammen mit Partnern sektorübergreifend und integriert, um mit all unseren Vorhaben konkrete Beiträge zur Erreichung der SDGs zu leisten.«
Julia Iversen,© privat
Leiterin des Kompetenzzentrums Demokratie, Digital Governance und Stadtentwicklung sowie Koordinatorin der Arbeit zur Agenda 2030 in der GIZ
Unser Beitrag zur Agenda 2030
Als GIZ arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnern an einem breiten Themenportfolio: Wir unterstützen Gemeinden in der Türkei, die Geflüchtete aufnehmen, und fördern die digitale Transformation in Ruanda. Wir entwickeln praxisnahe Ausbildungsprogramme in Jordanien und verbessern die Widerstandsfähigkeit thailändischer Reisbäuerinnen und -bauern gegenüber den Folgen des Klimawandels. All diese Projekte leisten ihren Beitrag, um die Agenda 2030 und ihre 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zu erreichen.
Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen haben die Agenda 2030 im September 2015 verabschiedet. Das Abkommen verlangt die Transformation unserer Welt. Weltweiter wirtschaftlicher Fortschritt soll im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und dem Schutz natürlicher Ressourcen stehen. Dabei darf niemand zurückgelassen werden.
Für die GIZ stellt die Agenda 2030 eine wichtige Leitplanke dar: Das Abkommen ist fest in die Planung, Umsetzung und das Monitoring aller Projekte integriert. Wie unsere Projekte konkret darauf einzahlen, die Agenda 2030 zu erreichen, erfahren Sie unter „Unsere Arbeit“.
Auf dem SDG-Gipfel im September 2023 fiel die Halbzeitbilanz der Agenda 2030 ernüchternd aus: Nur zwölf Prozent der Ziele liegen auf Kurs. Bei der Hälfte gibt es nur mäßigen Fortschritt und bei 30 Prozent lässt sich überhaupt keine oder sogar eine rückläufige Entwicklung feststellen. Die Gründe dafür liegen zum Teil im fortschreitenden Klimawandel und den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine war ein Rückschlag. Versäumnisse seitens der Industrieländer, die in der Mitverantwortung stehen, die Agenda 2030 umzusetzen, tragen ebenfalls zur ernüchternden Bilanz bei.
Als GIZ arbeiten wir mit großem Engagement tagtäglich daran, den SDGs neuen Schub zu verleihen, und werden dies zusammen mit unseren nationalen und internationalen Partnern auch weiterhin mit Entschlossenheit tun. Dabei lassen wir uns von fünf Prinzipien leiten:
Lesen Sie mehr über die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung:
Mehr erfahrenUniversalität
In jedem Land besteht Veränderungsbedarf im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Daher ist die Agenda 2030 universell für alle Staaten dieser Welt gültig – für Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländer gleichermaßen.
Niemanden zurücklassen
Alle Menschen sollen ein würdevolles Leben ohne Armut und Hunger führen können. Niemand soll künftig zurückgelassen werden und von sozialer Entwicklung ausgeschlossen sein.
Integrierte Zielsysteme
Die Ziele sind unteilbar und tragen in ausgewogener Weise den drei Dimensionen nachhaltiger Entwicklung Rechnung: der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Dimension.
Gemeinsame Verantwortung
Um die natürlichen Lebensgrundlagen unseres Planeten zu bewahren und Wohlstand sowie Frieden zu fördern, braucht es ein neues Verständnis von globaler Zusammenarbeit und Partnerschaft. Regierungen, Unternehmen, zivilgesellschaftliche Gruppen, Bürgerinnen und Bürger sowie die Wissenschaft tragen gleichermaßen dazu bei.
Rechenschaftspflicht
Die Umsetzung der Agenda wird auf nationaler, regionaler und globaler Ebene überprüft. Regelmäßig soll über den Fortschritt Rechenschaft abgelegt werden.
Aus der Praxis: Arbeit an der Agenda 2030
Geld für die Arbeit an den SDGs mobilisieren und gleichzeitig Namibias Finanzökosystem stärken: Das haben wir mit dem „Initiativprogramm Agenda 2030“, mit dem die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Länder bei der Umsetzung der Agenda 2030 unterstützt, geschafft. Wir haben unter anderem das namibische Steuerverwaltungssystem so reformiert, dass Steuerpolitik und die eigentliche Steuererhebung nun getrennt voneinander laufen. Dafür entstand 2021 eine dem Finanzministerium unterstellte Steuerbehörde, die Namibia Revenue Agency (NamRA). Seitdem übertrifft Namibia seine Steuererhebungsziele jedes Jahr und verfügt damit über mehr Geld, um an seinen Entwicklungszielen zu arbeiten. Gleichzeitig kann das Land nun auch internationale Steuervorschriften einhalten.
»Im vergangenen Jahr verzeichnete unsere Behörde 86,5 Milliarden N$ an Bruttoeinnahmen und hat 10 Milliarden N$ an Steuerzahler zurückerstattet. Die GIZ unterstützt uns dabei, Strategien zu entwickeln, Prozesse umzugestalten und Kapazitäten für Wirtschaftsprüfer*innen und Steuerfahnder*innen aufzubauen. So können wir mehr inländische Ressourcen mobilisieren und unterstützen unseren Staat bei der Finanzierung der SDGs.«
Sam Shivute,© NamRA
geschäftsführender Direktor der Namibia Revenue Agency (NamRA)
Mehr über unsere Beratungsarbeit zur Finanzierung der Nachhaltigkeitsziele lesen Sie hier:
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