John Nizeye arbeitet als Fahrer für das Landesbüro Uganda. Der Fünfzigjährige bringt GIZ-Mitarbeiter*innen zu Terminen in der ugandischen Hauptstadt Kampala und kümmert sich um den Shuttletransfer zwischen dem Landesbüro und dem 50 Kilometer entfernt liegenden Entebbe International Airport. Seit Mai 2023 nutzt John ein Elektroauto. Bekommt er einen Auftrag, steht der Wagen fahrbereit im Schatten unter einem Solardach, über das die Batterie geladen wird. „Das Auto tankt fast ausschließlich Sonnenenergie“, sagt John. Aber selbst wenn es an die Steckdose angeschlossen wird, bleibt es klimafreundlich: Denn Ugandas Strom wird zu 95 Prozent mit erneuerbaren Energien produziert, vor allem mit Wasserkraft.
Nachhaltigkeitsmanagement in Uganda: Nachahmer erwünscht
Um ihre ambitionierten Ziele für Umwelt- und Klimaschutz zu erreichen, müssen alle GIZ-Standorte weltweit an einem Strang ziehen. Das Beispiel eines Elektroautos in Uganda zeigt, dass ein engagierter Einsatz einen starken Eindruck hinterlassen kann.
Verantwortlich für den Kauf des E‑Autos und der Ladestation ist Joseline Namara Kwesiga. Sie ist zuständig für das Nachhaltigkeitsmanagement im Landesbüro und hat eine Reihe von Verbesserungen angestoßen – vom E‑Auto über emissionsarme Klimaanlagen bis zum „Green Lunch“, bei dem Mitarbeitende mehr über gesunde und klimafreundliche Ernährung erfahren. Als Corporate Sustainability Handprint® (CSH)-Officer ist ihre Aufgabe nicht nur, den ökologischen Fußabdruck der GIZ in Uganda zu senken. Sie soll darüber hinaus auch Impulse für klima- und umweltfreundliche Praktiken geben, die ausstrahlen und wirken.
Dafür arbeiten Joseline und ihre Kolleg*innen an weiteren GIZ-Standorten mit dem Corporate Sustainability Handprint®. Der CSH ist ein Managementinstrument für die Nachhaltigkeitsbemühungen der GIZ im Ausland. Um dies noch effizienter zu gestalten, standardisiert das CSH-Team in Deutschland kontinuierlich seine Prozesse. Was theoretisch klingt, ist in der Realität äußerst praktisch: Den CSH-Officern steht seit 2023 beispielsweise ein Rechner zur Verfügung, mit dem sie die CO2-Emissionen von Taxifahrten einfacher schätzen können. Außerdem können sie ihre Nachhaltigkeitsbemühungen in konkrete Zahlen transferieren und sie so vergleichbar machen – mit ihren Erfolgen aus dem Vorjahr oder auch mit anderen Standorten.
Das ist der Corporate Sustainability Handprint® (CSH)
Der CSH ist das wesentliche Instrument der GIZ für das Nachhaltigkeitsmanagement der Standorte außerhalb Deutschlands. Während der ökologische Fußabdruck Verbrauchszahlen etwa zu Wasser oder CO2-Emissionen erfasst, bildet der Handabdruck die aktiven Beiträge zur Nachhaltigkeit ab.
Die GIZ-Büros weltweit tragen jährlich Kennzahlen zu ihrem Fußabdruck zusammen, zum Beispiel zu ihrem Energie-, Wasser- und Materialverbrauch oder ihrem CO2-Austoß durch Dienstreisen. Auf Grundlage dieser Daten entwickeln die Landesbüros alle zwei Jahre Ideen, wie sie nachhaltiger handeln können, und tragen so zum positiven Handabdruck der GIZ bei. Langfristig sollen diese Maßnahmen zu einer dauerhaften Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks der GIZ weltweit beitragen.
Dazu gehören Klimaschutzmaßnahmen wie eine nachhaltige Beschaffung oder die Ersetzung von Generatoren durch Solaranlagen. Der Einsatz für soziale Nachhaltigkeit zählt ebenso dazu – etwa durch Gesundheitsaufklärung oder Informationen zu integrem Verhalten in Konfliktsituationen.
Pioniere beim Einsatz von Elektroautos in Uganda
Die Anschaffung des E‑Autos für die GIZ-Dienstwagenflotte ist ein gutes Beispiel für einen Impuls, der Kreise zieht. John erregt mit seinem Fahrzeug große Aufmerksamkeit: „Wenn ich vor dem Parlament halte, fragen mich die Abgeordneten, woher das Auto stammt. Halte ich in einem Stadtviertel, bestürmen mich die Menschen auf der Straße mit Fragen. Sie können kaum glauben, dass ein Auto ohne Benzin fahren kann!“ Es ist kein Wunder, dass das Fahrzeug heraussticht: In Uganda sind Elektroautos noch eine Seltenheit.
»Wenn ich vor dem Parlament halte, fragen mich die Abgeordneten, woher das Auto stammt.«
John Nizeye, Fahrer bei der GIZ Uganda© GIZ
Wie Joseline berichtet, weckte der Wagen darüber hinaus das Interesse von Vertreter*innen anderer Organisationen wie der EU oder der UN: „Sie kamen auf uns zu und fragten uns nach unseren Erfahrungen mit dem E‑Auto. Wir haben unser Wissen gerne geteilt, um auch anderen zu zeigen, wie sie auf klimafreundliche Verkehrsmittel umsteigen können“, so Joseline. Da die Elektromobilität in Uganda derzeit noch in den Kinderschuhen steckt, war die Beschaffung von Auto und Ladesystem nicht ganz einfach. Darüber hinaus gab es keine Richtlinien für die Besteuerung von E‑Autos. Mittlerweile haben auch andere Organisationen wie die belgische Entwicklungsagentur Enabel oder der Energiekonzern TotalEnergies Uganda nach dem Vorbild der GIZ E‑Autos angeschafft.
»Mit unserem E‑Auto wollen wir zeigen, dass neue Wege beim Klimaschutz in Uganda möglich sind – gerade in einem Land mit viel Strom aus erneuerbaren Energien. Die große Aufmerksamkeit, die wir erfahren, bestätigt uns. Wir arbeiten daran, auch in den Außenbüros in Uganda Ladestationen zu errichten. Dann können wir das E‑Auto auch über Kampala und Umgebung hinaus nutzen und bekannt machen.«
Joseline Namara Kwesiga, Corporate Sustainability Handprint Officerin bis November 2023, Landesbüro Uganda© Abbas Mulengi
Uganda auf dem Weg zum klimaneutralen Landesbüro
Ausgezeichnetes Vorbild für andere
Im Rahmen der Energy Efficiency and Electric Mobility Conference im November 2023 hat das Energieministerium Ugandas das Elektroauto einem größeren Publikum vorgestellt. Die Regierung investiert in den Aufbau einer eigenen E-Fahrzeug-Industrie und hat sich darüber hinaus klare Klimaziele gesetzt. Das Land spürt die Auswirkungen des Klimawandels schon jetzt deutlich: „Uganda hatte immer stabile Regenzeiten. Durch den Klimawandel ist das Wetter extremer geworden. Wir haben mehr Überschwemmungen, die sich mit längeren Dürreperioden abwechseln. Das ist bedrohlich für unsere Landwirtschaft“, so Joseline.
Die Bemühungen des Landesbüros wirken nicht nur nach außen, sondern auch in die GIZ hinein. Derzeit fasst die GIZ mehrere kleinere Projektbüros in Uganda zu einem zentralen Campus zusammen. Dort sollen die im Landesbüro erprobten Solarpaneele, umweltschonende Klimaanlagen und Recyclingprozesse ebenfalls installiert und genutzt werden. Durch sein Nachhaltigkeitsengagement ist das Landesbüro nun beinahe klimaneutral und dient als Vorbild für andere.
Nachhaltigkeit im Landesbüro
Uganda 2023
7 Tonnen
CO2 durch Photovoltaikanlage eingespart
1,5 Tonnen
CO2 im Verbrauch durch
E‑Auto statt Benziner eingespart
17
hocheffiziente Klimaanlagen mit A+++-Einstufung installiert
Nachhaltiges Engagement unserer Mitarbeiter*innen weltweit
Nachfolgend finden Sie Informationen nach dem Nachhaltigkeitsstandard der Global Reporting Initiative (GRI):
Umwelt
GRI | UNGC | SDG | DNK | ||
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3-3 | Managementansatz |
Grundlagen
Die Fortschritte werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Fortschritte aus dem Jahr 2022 finden sich im integrierten Unternehmensbericht 2022. |
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302-1 | Energieverbrauch innerhalb der Organisation | Die aktuellen Klima- und Umweltdaten werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Zahlen aus dem Jahr 2022 finden sich in den Klima- und Umweltdaten 2022 | 7–9 | 7, 8, 13 | 11, 12, 13 |
302-2 | Energieverbrauch außerhalb der Organisation | Die aktuellen Klima- und Umweltdaten werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Zahlen aus dem Jahr 2022 finden sich in den Klima- und Umweltdaten 2022 | 7–9 | 7, 8, 12, 13 | 11, 12, 13 |
302-3 | Energieintensität | Die aktuellen Klima- und Umweltdaten werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Zahlen aus dem Jahr 2022 finden sich in den Klima- und Umweltdaten 2022 | 7–9 | 7, 8, 12, 13 | 11, 12, 13 |
302-4 | Verringerung des Energieverbrauchs | Die aktuellen Klima- und Umweltdaten werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Zahlen aus dem Jahr 2022 finden sich in den Klima- und Umweltdaten 2022 | 7–9 | 7, 8, 12, 13 | 11, 12, 13 |
GRI | UNGC | SDG | DNK | ||
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3-3 | Managementansatz |
Grundlagen
|
8, 9 | 11, 13 | 13 |
305-1 | Direkte THG-Emissionen (Scope 1) | Die aktuellen Klima- und Umweltdaten werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Zahlen aus dem Jahr 2022 finden sich in den Klima- und Umweltdaten 2022 | 7-9 | 8, 13 | 13 |
305-2 | Indirekte energiebedingte THG-Emissionen (Scope 2) | Die aktuellen Klima- und Umweltdaten werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Zahlen aus dem Jahr 2022 finden sich in den Klima- und Umweltdaten 2022 | 7-9 | 8, 13 | 13 |
305-3 | Sonstige indirekte THG-Emissionen (Scope 3) | Die aktuellen Klima- und Umweltdaten werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Zahlen aus dem Jahr 2022 finden sich in den Klima- und Umweltdaten 2022 | 7-9 | 8, 13 | 13 |
305-5 | Senkung der THG-Emissionen | Die aktuellen Klima- und Umweltdaten werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Zahlen aus dem Jahr 2022 finden sich in den Klima- und Umweltdaten 2022 | 7-9 | 8, 13 | 13 |
305-7 | Stickstoffoxide (NOx), Schwefeloxide (SOx) und andere signifikante Luftemissionen | Die aktuellen Klima- und Umweltdaten werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Zahlen aus dem Jahr 2022 finden sich in den Klima- und Umweltdaten 2022 | 7 | 8, 13 | 13 |