Nachhaltigkeitsmanagement in Uganda: Nachahmer erwünscht
Um ihre ambitionierten Ziele für Umwelt- und Klimaschutz zu erreichen, müssen alle GIZ-Standorte weltweit an einem Strang ziehen. Das Beispiel eines Elektroautos in Uganda zeigt, dass ein engagierter Einsatz einen starken Eindruck hinterlassen kann.
John Nizeye arbeitet als Fahrer für das Landesbüro Uganda. Der Fünfzigjährige bringt GIZ-Mitarbeiter*innen zu Terminen in der ugandischen Hauptstadt Kampala und kümmert sich um den Shuttletransfer zwischen dem Landesbüro und dem 50 Kilometer entfernt liegenden Entebbe International Airport. Seit Mai 2023 nutzt John ein Elektroauto. Bekommt er einen Auftrag, steht der Wagen fahrbereit im Schatten unter einem Solardach, über das die Batterie geladen wird. „Das Auto tankt fast ausschließlich Sonnenenergie“, sagt John. Aber selbst wenn es an die Steckdose angeschlossen wird, bleibt es klimafreundlich: Denn Ugandas Strom wird zu 95 Prozent mit erneuerbaren Energien produziert, vor allem mit Wasserkraft.
Verantwortlich für den Kauf des E‑Autos und der Ladestation ist Joseline Namara Kwesiga. Sie ist zuständig für das Nachhaltigkeitsmanagement im Landesbüro und hat eine Reihe von Verbesserungen angestoßen – vom E‑Auto über emissionsarme Klimaanlagen bis zum „Green Lunch“, bei dem Mitarbeitende mehr über gesunde und klimafreundliche Ernährung erfahren. Als Corporate Sustainability Handprint® (CSH)-Officer ist ihre Aufgabe nicht nur, den ökologischen Fußabdruck der GIZ in Uganda zu senken. Sie soll darüber hinaus auch Impulse für klima- und umweltfreundliche Praktiken geben, die ausstrahlen und wirken.
Dafür arbeiten Joseline und ihre Kolleg*innen an weiteren GIZ-Standorten mit dem Corporate Sustainability Handprint®. Der CSH ist ein Managementinstrument für die Nachhaltigkeitsbemühungen der GIZ im Ausland. Um dies noch effizienter zu gestalten, standardisiert das CSH-Team in Deutschland kontinuierlich seine Prozesse. Was theoretisch klingt, ist in der Realität äußerst praktisch: Den CSH-Officern steht seit 2023 beispielsweise ein Rechner zur Verfügung, mit dem sie die CO2-Emissionen von Taxifahrten einfacher schätzen können. Außerdem können sie ihre Nachhaltigkeitsbemühungen in konkrete Zahlen transferieren und sie so vergleichbar machen – mit ihren Erfolgen aus dem Vorjahr oder auch mit anderen Standorten.
Das ist der Corporate Sustainability Handprint® (CSH)
Der CSH ist das wesentliche Instrument der GIZ für das Nachhaltigkeitsmanagement der Standorte außerhalb Deutschlands. Während der ökologische Fußabdruck Verbrauchszahlen etwa zu Wasser oder CO2-Emissionen erfasst, bildet der Handabdruck die aktiven Beiträge zur Nachhaltigkeit ab.
Die GIZ-Büros weltweit tragen jährlich Kennzahlen zu ihrem Fußabdruck zusammen, zum Beispiel zu ihrem Energie-, Wasser- und Materialverbrauch oder ihrem CO2-Austoß durch Dienstreisen. Auf Grundlage dieser Daten entwickeln die Landesbüros alle zwei Jahre Ideen, wie sie nachhaltiger handeln können, und tragen so zum positiven Handabdruck der GIZ bei. Langfristig sollen diese Maßnahmen zu einer dauerhaften Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks der GIZ weltweit beitragen.
Dazu gehören Klimaschutzmaßnahmen wie eine nachhaltige Beschaffung oder die Ersetzung von Generatoren durch Solaranlagen. Der Einsatz für soziale Nachhaltigkeit zählt ebenso dazu – etwa durch Gesundheitsaufklärung oder Informationen zu integrem Verhalten in Konfliktsituationen.
Pioniere beim Einsatz von Elektroautos in Uganda
Die Anschaffung des E‑Autos für die GIZ-Dienstwagenflotte ist ein gutes Beispiel für einen Impuls, der Kreise zieht. John erregt mit seinem Fahrzeug große Aufmerksamkeit: „Wenn ich vor dem Parlament halte, fragen mich die Abgeordneten, woher das Auto stammt. Halte ich in einem Stadtviertel, bestürmen mich die Menschen auf der Straße mit Fragen. Sie können kaum glauben, dass ein Auto ohne Benzin fahren kann!“ Es ist kein Wunder, dass das Fahrzeug heraussticht: In Uganda sind Elektroautos noch eine Seltenheit.
»Wenn ich vor dem Parlament halte, fragen mich die Abgeordneten, woher das Auto stammt.«
Wie Joseline berichtet, weckte der Wagen darüber hinaus das Interesse von Vertreter*innen anderer Organisationen wie der EU oder der UN: „Sie kamen auf uns zu und fragten uns nach unseren Erfahrungen mit dem E‑Auto. Wir haben unser Wissen gerne geteilt, um auch anderen zu zeigen, wie sie auf klimafreundliche Verkehrsmittel umsteigen können“, so Joseline. Da die Elektromobilität in Uganda derzeit noch in den Kinderschuhen steckt, war die Beschaffung von Auto und Ladesystem nicht ganz einfach. Darüber hinaus gab es keine Richtlinien für die Besteuerung von E‑Autos. Mittlerweile haben auch andere Organisationen wie die belgische Entwicklungsagentur Enabel oder der Energiekonzern TotalEnergies Uganda nach dem Vorbild der GIZ E‑Autos angeschafft.
»Mit unserem E‑Auto wollen wir zeigen, dass neue Wege beim Klimaschutz in Uganda möglich sind – gerade in einem Land mit viel Strom aus erneuerbaren Energien. Die große Aufmerksamkeit, die wir erfahren, bestätigt uns. Wir arbeiten daran, auch in den Außenbüros in Uganda Ladestationen zu errichten. Dann können wir das E‑Auto auch über Kampala und Umgebung hinaus nutzen und bekannt machen.«
Joseline Namara Kwesiga, Corporate Sustainability Handprint Officerin bis November 2023, Landesbüro Uganda
Neue Klimaanlagen am Landesbüro in Kampala. Statt klimaschädlicher Gase nutzen diese das umweltschonende Propan.
Ausgezeichnetes Vorbild für andere
Im Rahmen der Energy Efficiency and Electric Mobility Conference im November 2023 hat das Energieministerium Ugandas das Elektroauto einem größeren Publikum vorgestellt. Die Regierung investiert in den Aufbau einer eigenen E-Fahrzeug-Industrie und hat sich darüber hinaus klare Klimaziele gesetzt. Das Land spürt die Auswirkungen des Klimawandels schon jetzt deutlich: „Uganda hatte immer stabile Regenzeiten. Durch den Klimawandel ist das Wetter extremer geworden. Wir haben mehr Überschwemmungen, die sich mit längeren Dürreperioden abwechseln. Das ist bedrohlich für unsere Landwirtschaft“, so Joseline.
Die Bemühungen des Landesbüros wirken nicht nur nach außen, sondern auch in die GIZ hinein. Derzeit fasst die GIZ mehrere kleinere Projektbüros in Uganda zu einem zentralen Campus zusammen. Dort sollen die im Landesbüro erprobten Solarpaneele, umweltschonende Klimaanlagen und Recyclingprozesse ebenfalls installiert und genutzt werden. Durch sein Nachhaltigkeitsengagement ist das Landesbüro nun beinahe klimaneutral und dient als Vorbild für andere.
Nachhaltigkeit im Landesbüro Uganda 2023
7 Tonnen
CO2 durch Photovoltaikanlage eingespart
1,5 Tonnen
CO2 im Verbrauch durch E‑Auto statt Benziner eingespart
17
hocheffiziente Klimaanlagen mit A+++-Einstufung installiert
Seit Juni 2023 unterstützt die GIZ Nigeria das Projekt „Plastics for Pads“, um das Bewusstsein für Menstruationshygiene und -gesundheit zu stärken. In Zusammenarbeit mit der Nichtregierungsorganisation Wonder Woman Nigeria sammeln Mitarbeiter*innen der GIZ Nigeria und der ECOWAS Kunststoffe in einem großen Container im Landesbüro. Das gesammelte Plastik verkauft Wonder Woman an Recycler. Mit dem Erlös stattet die NGO Mädchen mit wiederverwendbaren Damenbinden aus und bietet Aufklärungskurse über Körperpflege und Sexualität an. Innerhalb eines halben Jahres konnten durch die Sammelaktion etwa 283,5 Tonnen PET-Plastik recycelt werden. Von der Aktion profitieren neben der Umwelt über 30 heranwachsende Frauen.
Zwei- bis dreimal im Jahr verabreden sich Mitarbeiter*innen der GIZ Zentralamerika und der Regionalorganisation „Zentralamerikanisches Integrationssystem“ (SICA) zum mittäglichen gemeinsamen Lernen. Bei den sogenannten „Brown Bag Lunches“ stand im Herbst 2023 ökologische Nachhaltigkeit auf dem Programm. Die Teilnehmenden tauschten sich darüber aus, wie sie verantwortungsvoll mit Umwelt und Klima umgehen. Die vorgestellten Aktivitäten reichten von Recycling und Mülltrennung über Kompostierung und Gartenanbau bis hin zu klimaschonendem Reisen und nachhaltigem Veranstaltungsmanagement.
In Indien kompostieren GIZ-Mitarbeiter*innen seit Oktober 2023 organische Abfälle auf dem Bürogelände. Den gewonnenen Kompost nutzen sie für ihre angelegten Kräutergärten. In einer Pilotphase im Büro Neu-Delhi haben die Mitarbeiter*innen bereits 160 Kilogramm Abfälle getrennt und verwertet, die zuvor auf der Deponie landeten und dort wiederverwertbare Abfälle verschmutzten. Die erfolgreiche Initiative wird nun auf alle GIZ-Büros in Indien ausgeweitet. Mehr über die unterschiedlichen Perspektiven unserer Partner auf das Thema Nachhaltigkeit in Indien erfahren Sie hier:
Im Rahmen der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit im Herbst 2023 organisierten Mitarbeiter*innen weltweit unterschiedliche Veranstaltungen zu Nachhaltigkeitsthemen. Diese reichten von Vorträgen über Nachhaltigkeit im Büro bis hin zu praktischen Aktivitäten wie Müllsammelaktionen. Mitarbeiter*innen der GIZ in Bangladesch nahmen die Aktion zum Anlass, einen Galerie-Rundgang anzubieten. Mit Fotos und Plakaten aus ihren Projekten zeigten sie den Besucher*innen, wie wichtig hochwertige Bildung und lebenslanges Lernen sind, um die Welt positiv und nachhaltig zu verändern.
Nachfolgend finden Sie Informationen nach dem Nachhaltigkeitsstandard der Global Reporting Initiative (GRI):
Umwelt
GRI
UNGC
SDG
DNK
3-3
Managementansatz
Grundlagen
Die Eindämmung des Klimawandels und Energie sowie die Anpassung an den Klimawandel sind wesentliche Themen im Rahmen unserer Wesentlichkeitsanalyse gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) (E1: Anpassung an den Klimawandel; E1: Eindämmung des Klimawandels und Energie). Ein wesentlicher Aspekt neben Energie ist dabei das Thema Emissionen, das sich unter GRI 305: Emissionen 2016 findet.
Die GIZ hat sich vorgenommen, den Energieverbrauch pro Mitarbeiter*in im Inland um 20 Prozent, im Ausland um 10 Prozent bis 2025 im Vergleich zu 2019 zu senken. Maßnahmen wie Energieeffizienzanalysen und Energieverbrauchschecks zur Ableitung von Maßnahmen sollen helfen, die Zielerreichung zu erfüllen.
Zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung will die GIZ auch verstärkt erneuerbare Energien nutzen. Bis 2025 ist das Ziel, die installierte Leistung von Photovoltaikanlagen im Inland auf 150 kWp und im Ausland auf 400 kWp zu erhöhen.
Der Energieverbrauch der GIZ im In- und Ausland unterscheidet sich nach Menge und Zusammensetzung stark. Im Inland setzt er sich vor allem aus Strom und Heiz- sowie Kühlenergie zusammen. Im Ausland machen auch Kraftstoffe für Dienstfahrzeuge und Generatoren einen großen Anteil aus.
An den GIZ-Standorten in Deutschland entfällt fast der gesamte Energieverbrauch auf die Heiz- und Kühlenergie sowie die Elektrizität. Die Heiz- und Kühlenergie macht hierbei bereits etwas mehr als die Hälfte des Verbrauchs aus.
Die Versorgungslage bleibt in vielen unserer Partnerländer allerdings weiterhin prekär, was Notfallgeneratoren unverzichtbar macht. Im Inland kommen Generatoren nur zur Notstromversorgung bei Wartungsarbeiten am Stromnetz zum Einsatz.
Maßnahmen
An den Standorten in Deutschland nutzt die GIZ fast ausschließlich Ökostrom. Der Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien lag 2023 bei etwa 93 Prozent. Der Verbrauch von konventionellem Strom entfällt auf die gemeinsam mit anderen Mietern genutzten Flächen, wie beispielsweise Empfangsbereiche, Tiefgaragen oder Aufzüge in Mietobjekten. Herkömmliche Leuchtmittel werden an allen Standorten, wo noch möglich, gegen LED-Leuchtmittel ausgetauscht. Lüftungssysteme werden ebenfalls optimiert, um Strom zu sparen.
Den Stromverbrauch in unseren Partnerländern misst die GIZ grundsätzlich an allen Standorten, an denen GIZ-Mitarbeiter*innen tätig sind. Da Netzstrom aus erneuerbaren Energien in den meisten Ländern noch nicht ausreichend angeboten wird, kann in den Auslandsbüros kein so hoher Anteil an erneuerbaren Energien bei der Stromversorgung realisiert werden wie in Deutschland. Die GIZ prüft jedoch, wo und wie Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) an den Standorten im Ausland wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll eingesetzt werden können. Die Zahl der Landes- und Projektbüros, die sich mit PV-Anlagen ausstatten oder eine Installation planen, nimmt seither kontinuierlich zu. Energieeffizienz-Maßnahmen sind dabei ein wichtiger Aspekt: Denn je niedriger der grundlegende Strombedarf, desto besser sind die Möglichkeiten, bei Stromausfällen mit sinnvoll dimensionierten PV-Systemen den Bedarf abzudecken und zudem den übrigen Verbrauch der Dieselgeneratoren für Spitzenlasten zu reduzieren. Damit verbunden ist ebenfalls eine höhere Energie-Versorgungssicherheit der GIZ-Standorte in fragilen Kontexten. Energieeffizienz und erneuerbare Energien ergänzen sich also gegenseitig.
An mehreren Standorten im Ausland wurden im Jahr 2023 neue PV-Anlagen installiert, beispielsweise in der Demokratischen Republik Kongo, in Mexiko und Albanien.
An vielen Standorten in Deutschland wurde seit 2021 sukzessive auf die Nutzung von Biomethan zum Heizen umgestellt. Im Jahr 2023 wurde ein weiteres Gebäude in Eschborn in den Bezug eingebunden. In Bonn und Eschborn sowie am Campus Kottenforst werden Geothermieanlagen betrieben. Außerdem wurden 2023 am Campus Kottenforst neue Photovoltaikanlagen sowie Wärmepumpen in Betrieb genommen. Des Weiteren wird an einigen Standorten der Ausbau von erneuerbaren Energien geplant, z. B. durch die Installation von weiteren Wärmepumpen und PV-Anlagen. Dies geht einher mit energetischen Sanierungen, bei denen etwa die Dämmung verbessert wird.
Mobilität: Aufgrund der Corona-Pandemie ist seit 2020 ein deutlicher Rückgang des Treibstoffverbrauchs für Pkws im Ausland zu verzeichnen. Um den Treibstoffverbrauch in Zukunft auf einem niedrigen Niveau zu halten, werden Möglichkeiten für ein unternehmensweites Fahrzeugpooling-System erarbeitet. Es soll eine projektübergreifende Fahrzeugbeschaffung und -nutzung als Standard etablieren. Im Inland setzen wir auf den Umstieg hin zu Elektromobilität. Im Jahr 2023 wurden zwei neue Elektrokleinbusse in Betrieb genommen, die ältere dieselbetriebene Fahrzeuge ersetzen. Der überschaubare Fahrzeugbestand von 11 Kfz ist somit nun über die Hälfte rein elektrisch.
Fortschritte
Die Fortschritte werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Fortschritte aus dem Jahr 2022 finden sich im integrierten Unternehmensbericht 2022.
302-1
Energieverbrauch innerhalb der Organisation
Die aktuellen Klima- und Umweltdaten werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Zahlen aus dem Jahr 2022 finden sich in den Klima- und Umweltdaten 2022
7–9
7, 8, 13
11, 12, 13
302-2
Energieverbrauch außerhalb der Organisation
Die aktuellen Klima- und Umweltdaten werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Zahlen aus dem Jahr 2022 finden sich in den Klima- und Umweltdaten 2022
7–9
7, 8, 12, 13
11, 12, 13
302-3
Energieintensität
Die aktuellen Klima- und Umweltdaten werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Zahlen aus dem Jahr 2022 finden sich in den Klima- und Umweltdaten 2022
7–9
7, 8, 12, 13
11, 12, 13
302-4
Verringerung des Energieverbrauchs
Die aktuellen Klima- und Umweltdaten werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Zahlen aus dem Jahr 2022 finden sich in den Klima- und Umweltdaten 2022
7–9
7, 8, 12, 13
11, 12, 13
GRI
UNGC
SDG
DNK
3-3
Managementansatz
Grundlagen
Die Eindämmung des Klimawandels und die Anpassung an den Klimawandel sind wesentliche Themen im Rahmen unserer Wesentlichkeitsanalyse gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) (E1: Anpassung an den Klimawandel; E1: Eindämmung des Klimawandels und Energie). Ein wesentlicher Aspekt neben Emissionen ist dabei das Thema Energie, das sich unter GRI 302: Energie 2016 findet.
Prinzipien:
Die GIZ bekennt sich ausdrücklich zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens. Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und Klimaschutz ist uns ein zentrales Anliegen. Die GIZ unterstützt ihre Partner in den Einsatzländern, Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel umzusetzen. Gleichzeitig setzt sie sich Ziele, um die eigene Klimabilanz zu verbessern. Sie nutzt dazu strengste Standards und Benchmarks, die wissenschaftlich basiert und transparent sind. Beim Klimamanagement gilt für die GIZ: vermeiden vor reduzieren vor kompensieren. Die GIZ orientiert sich beim Klimamanagement an den Ergebnissen der Klimaforschung. 2021 hat sie sich als erstes Unternehmen der Entwicklungszusammenarbeit der globalen Initiative Science Based Targets initiative (SBTi) angeschlossen. Damit folgt die GIZ ehrgeizigen Minderungszielen, die nach internationalen Vorgaben in verschiedene Gruppen von Emissionsquellen, sogenannte Scopes, eingeteilt sind. Soweit möglich, erfasst die GIZ neben den direkten und indirekten Emissionen aus Scope 1 und 2 auch THG-Emissionen, die in der vorgelagerten und nachgelagerten Wertschöpfungskette entstehen – Scope 3. Diese indirekten Emissionen können nur sehr eingeschränkt durch die GIZ gesteuert und beeinflusst werden.
Kompensation: Nicht vermeidbare Emissionen der GIZ werden durch hochwertige Klimazertifikate aus Projekten, in denen THG-Emissionen reduziert wurden, kompensiert. Die Emissionen werden für das Inland seit 2013 und für das Ausland seit 2020 kompensiert. Die GIZ kompensiert alle direkten THG-Emissionen aus Scope 1. Zusätzlich kompensiert sie auch einige gut messbare indirekte THG-Emissionen aus den Scopes 2 und 3, wie z. B. Energie, Flüge oder Pendlermobilität. Das sind für das Jahr 2023 Emissionen aus dem Pendlerverkehr im Inland, den Dienstreisen im In- und Ausland, aus Veranstaltungen im Inland sowie brennstoff- und energiebezogene Emissionen im In- und Ausland. Die weiteren Emissionsquellen liegen außerhalb der Steuerungsmöglichkeiten der GIZ und können teilweise nur mittels grober Schätzungen erfasst werden. Sie werden nicht kompensiert.
Zur Kompensation erwirbt die GIZ Zertifikate aus Klimaschutzprojekten, die neben ökologischen Aspekten auch soziale Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Sie entsprechen dem „Gold Standard“, einem der höchsten internationalen Qualitätsstandards, und werden über den „Clean Development Mechanism“ der Vereinten Nationen verifiziert. Zudem erfüllen sie die Anforderungen für eine Überleitung nach Artikel 6 Paragraf 4 des Übereinkommens von Paris. Weitere Informationen zur Erfassung und Kompensation der CO2-Emissionen finden Sie im integrierten Unternehmensbericht 2021 und in den „Klima- und Umweltdaten 2022“.
Ziele: Klimaschutz ist das Herzstück des Nachhaltigkeitsprogramms 2021–2025 der GIZ. Oberstes Ziel ist es, den Ausstoß von Treibhausgasen an den GIZ-Standorten weltweit zu verringern. Bis zum Jahr 2025 wird die GIZ ihre Emissionen so weit reduzieren, dass sie damit aktiv zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beiträgt. Die GIZ hat sich verpflichtet, die direkt und indirekt verursachten Emissionen – Scopes 1 und 2 – bis 2025 gegenüber 2019 um 30 Prozent zu reduzieren. Als Basisjahr für die Ziele wurde 2019 ausgewählt, da ab 2020 infolge der Corona-Pandemie Verzerrungen entstanden sind. Die GIZ verpflichtet sich, die absoluten Scope-3-THG-Emissionen aus eingekauften Gütern und Dienstleistungen, aus kraftstoff- und energiebezogenen Aktivitäten, Dienstreisen und dem Pendelverkehr der Mitarbeiter*innen zwischen 2019 und 2025 um 10 Prozent zu reduzieren. Auch hier wurde für die Messung von Fortschritten 2019 als Basisjahr festgelegt. Die Daten werden jährlich fortgeschrieben und – sofern neue Informationen vorliegen – Ergebnisse aus den Vorjahren korrigiert.
Gemessen an 2019 will die GIZ bis 2025 bei Flugreisen im In- und Ausland 25 Prozent Treibhausgase einsparen. In diesem Zeitraum sollen auch die THG-Emissionen aus dem Kraftstoffverbrauch der GIZ-Fahrzeuge im Ausland um 14 Prozent reduziert werden. Zudem werden die THG-Emissionen aus der Arbeitswegmobilität im Inland bis 2025 um 35 Prozent verringert.
Mit dem Nachhaltigkeitsprogramm 2021–2025 rücken die Potenziale im Ausland stärker in den Fokus. An vielen Standorten sollen etwa Photovoltaiksysteme installiert werden. Das senkt die CO2-Emissionen, spart Energiekosten und kann bei Stromausfällen den Kraftstoffverbrauch von Generatoren reduzieren.
Maßnahmen
Scopes 1 und 2:
2023 hat die GIZ im Inland die Umstellung von Erdgas auf Biomethan weiter umgesetzt und die Nutzung von E-Fahrzeugen ausgebaut. Darüber hinaus wurden energetische Sanierungen angestoßen und etwa am Standort Campus Kottenforst PV-Anlagen und Wärmepumpen installiert. Maßnahmen im Ausland waren 2023 unter anderem die Installation von 13 neuen Photovoltaikanlagen auf insgesamt 47 Bürodächern weltweit, die Beschaffung weiterer E-Fahrzeuge sowie Veranstaltungen zur Sensibilisierung von Mitarbeiter*innen zu Themen wie nachhaltige Mobilität sowie Energie- und Ressourcenverbrauch. Wo möglich, wurden besonders stromsparende und umweltfreundliche Klimaanlagen (sogenanntes Green Cooling) beschafft, deren Marktverfügbarkeit ist im Ausland jedoch sehr begrenzt.
Scope 3:
Schritt für Schritt verbessert die GIZ das Monitoring, um weitere wesentliche Emissionen genauer zu erfassen – und, wenn möglich, zu reduzieren. Doch auch einige gezielte Maßnahmen tragen zur Reduktion der Emissionen bei. Wo immer möglich, sollen Dienstreisen durch digitale Formate ersetzt oder durch die Bündelung von Terminen reduziert werden. In der Corona-Pandemie hat die GIZ damit bereits gute Erfahrungen gemacht. Darüber hinaus werden Veranstaltungen nachhaltig ausgerichtet und ihre THG-Emissionen bilanziert. Maßnahmen zur Sensibilisierung unserer Dienstleister, wie z. B. über Online-Trainings und standardisierte Hinweise zum klimafreundlichen Reisen in unseren Vertragsunterlagen, können ebenfalls die THG-Emissionen in der Wertschöpfungskette reduzieren.
Fortschritte
Die Fortschritte werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Fortschritte aus dem Jahr 2022 finden sich im integrierten Unternehmensbericht 2022.
8, 9
11, 13
13
305-1
Direkte THG-Emissionen (Scope 1)
Die aktuellen Klima- und Umweltdaten werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Zahlen aus dem Jahr 2022 finden sich in den Klima- und Umweltdaten 2022
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