Schäden vermeiden, Chancen nutzen: Elektroschrott in Ghana
Um sicherzustellen, dass Projekte nicht der Umwelt schaden und niemanden in der Gesellschaft zurücklassen, prüft die GIZ ihre Projekte vor Beginn akribisch. Dadurch können auch neue Projekt-Schwerpunkte entstehen. So wie in Ghana, wo die GIZ daran arbeitet, Elektroschrott besser zu recyceln.
Alle Projekte der GIZ mit einem Auftragsvolumen von mindestens einer Million Euro durchlaufen die Safeguards+Gender-Prüfung. Es handelt sich um einen zweistufigen, standardisierten Prozess. Zunächst werden in einer Vorprüfung anhand einer Checkliste die möglichen negativen Wirkungen und Potenziale des Projekts in den fünf Themenschwerpunkten Umwelt, Klima, Konflikt, Menschenrechte und Geschlechtergleichstellung geprüft. Identifizierte Risiken werden im nächsten Schritt entweder in einer Umwelt- und Klimaprüfung (UKP), einer integrierten Friedens- und Konflikteinschätzung (iPCA) oder einer Genderanalyse vertiefend untersucht. Um keine unbeabsichtigten Effekte zu übersehen, werden in der vertiefenden Analyse auch die Projektpartner und potenziell betroffene Menschen vor Ort befragt. Die Projekte sind selbst für die Bewertung der Risiken und Potenziale zuständig, dabei werden sie aber von Safeguards-Spezialist*innen der GIZ aus Deutschland unterstützt.
Manager Kofi Addo macht seinen Rundgang durch die Halle der Recyclingfirma Mago Motors in der ghanaischen Hauptstadt Accra. Gerade ist eine neue Ladung Thermoplastik angekommen, die ein Mitarbeiter des Unternehmens auf einem Schrottplatz eingesammelt hat. Überall in der Halle sind Addos Mitarbeiter*innen damit beschäftigt, Thermoplastik zu sortieren, zu waschen und zu schreddern.
Alte Drucker, Computer, Kabel, Kühlschränke, Handys: All diese Dinge enden früher oder später als Elektroschrott, und den gibt es in Ghana in großen Mengen. Das ist ein Problem, denn es fehlt ein funktionierendes Recyclingsystem. Thermoplastik, ein häufig verwendeter Kunststoff in elektrischen Geräten, ist auf Ghanas Schrottplätzen allgegenwärtig. Es ist schlecht recycelbar und damit schwer verkäuflich. Arbeiter*innen auf Schrottplätzen verbrennen es normalerweise. Dabei setzt es nicht nur Kohlenstoffdioxid, sondern auch Feinstaub und krebserregende Stoffe frei. Das ist ein Problem für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen, die in der Nähe leben und arbeiten. Die GIZ unterstützt deswegen Unternehmen in Ghana beim Recycling von Materialien, die ansonsten verbrannt oder weggeworfen würden. Vier von ihnen verarbeiten das schwer recycelbare Thermoplastik, so auch Mago Motors.
Von Anfang bis Ende sicher, umweltfreundlich und sozial
Schon seit 2016 arbeitet die GIZ zusammen mit der ghanaischen Umweltschutzbehörde EPA daran, das Recycling von Elektroschrott umwelt- und gesundheitsfreundlicher zu machen. Seit 2023 hat das Projekt Thermoplastik genauer im Blick. Der Fokus entstand unter anderem durch eine ausführliche Umwelt- und Klimaprüfung (UKP). Die Prüfung ist Teil des Safeguards+Gender Managementsystems der GIZ und für Projekte wie das in Ghana verpflichtend. Mit diesem System stellen wir sicher, dass alle von uns umgesetzten Projekte nachhaltig und (gender-)gerecht sind. Rund 300 Vorhaben durchlaufen jedes Jahr den standardisierten Prüfprozess. Die Projekte untersuchen dabei selbst, ob die von ihnen geplanten Maßnahmen mögliche negative Auswirkungen oder zusätzliche Potenziale in den Bereichen Umwelt, Klima, Konflikt, Menschenrechte und Geschlechtergleichstellung haben. So klären sie schon vor Projektbeginn, ob sich ungewollte Auswirkungen auf Mensch und Umwelt ergeben können, und planen – wo nötig – entsprechende zusätzliche Maßnahmen. Letztere setzt das Projekt dann über die gesamte Laufzeit um.
Dieneke ter Huurne, Gruppenleitung des Safeguards+Gender Managementsystems, erklärt, warum und wie die GIZ die Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit ihrer Arbeit sicherstellt.
»Wir sind erst zufrieden, wenn wir alles für die Wirksamkeit unserer Projekte getan haben.«
Dieneke ter Huurne, Gruppenleitung des Safeguards+Gender Managementsystems
In Ghana hat die Umwelt- und Klimaprüfung Materialien identifiziert, die besonders umwelt- und gesundheitsschädlich oder schwer recycelbar sind – wie beispielsweise Thermoplastik. „Die zentrale Frage ist: Wie können wir vermeiden, dass die unsachgemäße Entsorgung von Elektroschrott die Umwelt belastet?“, erklärt Ellen Gunsilius, Umweltexpertin bei der GIZ, die die Prüfung für das Projekt begleitet hat. Durch die Prüfung konnte das Projekt neue Schwerpunkte und weitere Aktivitäten wie neue Verwertungsmethoden der schwer recycelbaren Materialien identifizieren, die es bisher nicht bearbeitet hatte. „Durch das Verbrennen von Thermoplastik gelangen besonders viele Schadstoffe in die Luft und belasten Mensch und Umwelt. Um dem entgegenzuwirken, hat das Vorhaben beschlossen, Geschäftsmodelle zu fördern, die zu einer nachhaltigeren Wertschöpfungskette beitragen.“
300
Projekte durchlaufen jährlich eine Safeguards+Gender-Prüfung.
Environmentally Sound Disposal and Recycling of E-Waste in Ghana – Supporting Ghana to introduce a sustainable E-Waste Management System
Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Ort
Ghana
Laufzeit
2016–2026
So entstand die Initiative, Unternehmen zu unterstützen, die Thermoplastik recyceln, anstatt es zu verbrennen. Ein Beispiel dafür ist das Recyclingunternehmen Mago Motors. Davon profitieren auch die Arbeiter*innen auf den Schrottplätzen. Anstatt das Thermoplastik zu verbrennen, können sie es an diese Unternehmen verkaufen und werden so nicht mehr den Schadstoffen der Verbrennung ausgesetzt. Damit Altgeräte gar nicht erst auf ghanaischen Schrottplätzen landen, wurden im Rahmen der Umwelt- und Klimaprüfung zudem Vorschläge für effizientere Rücknahmesysteme entwickelt.
Von Elektroschrott zu Marmorimitat
Der lokale Kontext spielt bei der Prüfung von Projekten eine besonders große Rolle. Das Vorhaben in Ghana arbeitet beispielsweise eng mit der Umweltschutzbehörde EPA zusammen und entwickelt anhand der Maßnahmen der Umwelt- und Klimaprüfung bestehende Elektroschrottrichtlinien der Regierung weiter. Gleichzeitig stellen das Projekt und die EPA sicher, dass geförderte Unternehmen Umweltstandards langfristig einhalten.
Um die Partnerschaft mit der GIZ eingehen zu können, musste Mago Motors beispielsweise ein Umweltzertifikat vorweisen. Kofi Addo, Manager bei Mago Motors, sagt: „Durch den Zertifizierungsprozess und die folgende Zusammenarbeit mit der GIZ konnten wir Probleme mit der Trennung von Produktionsabfällen identifizieren und beheben.“ Der Recyclingprozess ist so umweltfreundlicher geworden.
»Wir schätzen die Zusammenarbeit Hand in Hand mit den technischen Berater*innen der GIZ sehr. Dadurch kommen wir doppelt so schnell voran wie vorher.«
Mago Motors konnte die GIZ durch sein innovatives Recyclingmodell von sich überzeugen. Kofi Addo erklärt: „Wir sortieren das Thermoplastik nach Farben, waschen und zerkleinern es. Das Granulat exportieren wir. Unsere Kunden machen daraus Plastikmarmor, zum Beispiel zum Einsatz in Küchen-Arbeitsflächen.“ In Zukunft wollen sie nicht nur das Granulat, sondern auch das Marmorimitat selbst herstellen, erzählt Addo. Die Partnerschaft mit der GIZ gibt ihm Zuversicht, dass es schon bald so weit sein wird. „Durch die Partnerschaft konnten wir bereits bessere Maschinen kaufen. Und in einem ersten Training haben wir gelernt, das Thermoplastik nicht nur nach Farben, sondern auch nach chemischen Bestandteilen zu sortieren. So können wir es noch besser weiterverwerten.“
Die Thermoplastikbranche ist nun fester Bestandteil des Projekts in Ghana, das sich seit 2016 kontinuierlich weiterentwickelt hat. Immer wieder schauen wir sowohl gemeinsam mit Partnern und Auftraggebern als auch mit Hilfe unseres internen Prüfsystems, wie wir Projekte noch umwelt- und sozialverträglicher gestalten können, und passen sie – wie in Ghana – entsprechend an.
»Wenn wir dauerhaft die Umwelt schützen wollen, müssen wir die gesamte Elektroschrott-Wertschöpfungskette in den Blick nehmen. Speziell dafür auferlegte Prüfungen und Schutzmaßnahmen, wie wir sie in unseren Aktivitäten mit der GIZ durchführen, helfen dabei. Sie stellen sicher, dass die ökologischen und sozialen Belange gefährdeter Personen und Gemeinschaften in der Planung von Maßnahmen berücksichtigt werden.«
Nachfolgend finden Sie Informationen nach dem Nachhaltigkeitsstandard der Global Reporting Initiative (GRI):
Umwelt
GRI
UNGC
SDG
DNK
3-3
Managementansatz
Grundlagen
Ein schonender Umgang mit Ressourcen ist ein wesentliches Thema im Rahmen unserer Wesentlichkeitsanalyse gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) (E5: Ressourcenzufluss, -abfluss und Verbrauch). Wichtige Ressourcen für die GIZ sind Materialien wie Papier, Wasser und Abfall. Details zu Wasser finden sich unter GRI 303: Wasser und Abwasser 2018.
Aufgrund der unterschiedlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und den Ländern, in denen die GIZ arbeitet, wendet die GIZ zwei verschiedene Umweltmanagementsysteme an, eines in Deutschland und eines außerhalb. Grundlage für die Managementsysteme ist das Umweltleitprinzip der GIZ. Umweltmanagement
Managementsystem Inland: In Deutschland nutzt die GIZ das Eco-Management and Audit Scheme (EMAS), eine Erweiterung des Umweltmanagementstandards ISO 14001. EMAS ist die weltweit anspruchsvollste Zertifizierung für betriebliches Umweltmanagement und verlangt eine kontinuierliche, jährlich nachzuweisende Verbesserung der Umweltwirkung eines Unternehmens. Oberstes Ziel ist es, die durch die GIZ erzeugten Umweltbelastungen nachweislich und kontinuierlich zu verringern. Diese Reduktion belegt die GIZ jährlich durch eine Umweltbilanz, die den Erreichungsstand unserer Umweltziele darstellt. Sie wird in einer Umwelterklärung gegenüber der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) dargelegt und vorab durch externe EMAS-Umweltgutachter für gültig erklärt.
Der Vorstandssprecher der GIZ nimmt die Position des EMAS-Umweltmanagementvertreters ein. Unsere Beauftragte für Umweltmanagement ist im Sustainability Office der GIZ verortet. Sie startet und kontrolliert alle nötigen Schritte im Unternehmen, die für das EMAS-System relevant sind. In enger Abstimmung mit anderen Einheiten koordiniert sie zudem die Umsetzung von umweltbezogenen Maßnahmen aus dem Nachhaltigkeitsprogramm. Die GIZ-Standorte in Bonn und Eschborn sowie die Repräsentanz in Berlin sind seit 2013 EMAS-zertifiziert. In den Folgejahren kamen weitere Gebäude in Berlin, Bonn und Feldafing dazu.
Managementsystem Ausland: Um die Fortschritte bei der Nachhaltigkeit in den Ländern, in denen die GIZ arbeitet, zu erfassen, nutzt die GIZ den Corporate Sustainability Handprint® (CSH). Er bietet den Beschäftigten der GIZ einen einheitlichen Rahmen zur unternehmerischen Nachhaltigkeit und damit auch zum Umweltmanagement. Seit dem Berichtsjahr 2018 erhebt die GIZ jährlich die Klima- und Umweltdaten in ihren Partnerländern und Auslandsbüros. Die Datenqualität und -verfügbarkeit sind noch nicht mit der in Deutschland vergleichbar, verbessern sich jedoch stetig. Bei der Erfassung der Umweltdaten wird zwischen einem „ökologischen Fußabdruck“ und einem „ökologischen Handabdruck“ unterschieden. Während der „Fußabdruck“ Verbrauchszahlen etwa zu Wasser oder CO2-Emissionen erfasst, bildet der „Handabdruck“ aktive Beiträge zur Nachhaltigkeit ab, etwa die Nutzung von Solaranlagen statt Generatoren oder die Organisation von Fahrgemeinschaften für Pendler*innen. Auch Beiträge zu Themen wie Gesundheitsaufklärung, Diversität und Menschenrechte sowie nachhaltige Beschaffung sind Teil des „Handabdrucks“. Die GIZ ermutigt ihre Teams vor Ort, ihre Nachhaltigkeitsbilanz zu optimieren.
Risikomanagement: Umweltrelevante Chancen und Risiken werden im EMAS-Umweltmanagement jährlich analysiert und aktiv in den Fokus genommen. Wo immer möglich, werden Ziele und Maßnahmen festgelegt, um Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren. Auf Projekt-Ebene hat die GIZ einen systematischen Prüfprozess eingeführt, der es ermöglicht, externe Risiken und nicht intendierte, negative Wirkungen frühzeitig zu erkennen, unsere Vorhaben entsprechend zu planen und damit den Schutz von Menschen und anderen Schutzgütern besser gewährleisten zu können. Das Safeguards+Gender Managementsystem für Vorhaben aller Auftraggeber stellt die Umwelt- und Sozialverträglichkeit unserer Projekte sicher. Der Safeguard Klima betrachtet die Wirkung von Vorhaben auf den Klimawandel durch Emissionen von Treibhausgasen sowie die notwendigen Anpassungen an die Folgen des Klimawandels. Zu den Schutzgütern im Safeguard Umwelt zählen Menschen, die biologische Vielfalt (Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen etc.), Ökosysteme und deren Dienstleistungen, Boden, Wasser und Luft, Kulturgüter und andere Sachgüter sowie Wechselwirkungen zwischen diesen Schutzgütern.
Ziele: Das einstige Umweltprogramm ist im Nachhaltigkeitsprogramm aufgegangen. Dieses richtet sich grundsätzlich an alle Beschäftigten der GIZ in Deutschland und in den Ländern, in denen die GIZ arbeitet, und hat zahlreiche Bezüge zum Umwelt- und Klimaschutz. Die Umweltaspekte des Nachhaltigkeitsprogramms beziehen sich vor allem auf die Themenfelder Klimamanagement, Ressourceneffizienz und Mobilität.
Papier ist für den Büroalltag eine wesentliche Ressource und nicht immer verzichtbar. Trotzdem hat die GIZ ihren Verbrauch seit 2019 weltweit signifikant gesenkt und arbeitet beständig daran, ihn weiter zu reduzieren. Bis 2025 soll der Druckerpapierverbrauch um 65 Prozent im Inland und um 40 Prozent im Ausland gemindert werden.
Die GIZ hat den Anspruch, möglichst wenige Abfälle zu verursachen, und strebt eine hohe Wiederverwendungsquote an. In Deutschland fallen vor allem haushaltsähnliche Gewerbeabfälle an, wie beispielsweise Papier, Verpackungen, Biomüll und Restmüll.
Maßnahmen
Die GIZ setzt insbesondere auf die sukzessive Digitalisierung des Dokumentenverkehrs. Seit Oktober 2021 werden Dokumente für den internen Gebrauch – bis auf wenige gesetzlich bedingte Ausnahmen – ausschließlich in der elektronischen Form geführt und abgelegt.
Die GIZ nutzt in Deutschland zu 100 Prozent Umweltpapier mit dem Gütesiegel „Blauer Engel“. Es werden zudem energiesparende Drucker benutzt. Die leeren Farbkartuschen nutzt unser Dienstleister im Recyclingverfahren zur Herstellung neuer Kartuschen.
Seit 2020 nutzt die GIZ ein neues Abfallkonzept für die großen deutschen Standorte, das die saubere Trennung von Abfall weiter vereinfacht und zentralisiert. Es setzt auf die leichtere Trennung von Wert- und Reststoffen, die Einsparung von Plastik und eine effizientere Reinigung. Der gesamte Entsorgungsprozess allen Abfalls wird dokumentiert, die Entsorgung durch zertifizierte Fachbetriebe durchgeführt. Eine allgemeine Verwertungsquote kann nicht ausgewiesen werden.
Bei der Beschaffung achtet die GIZ darauf, dass die Verpackung der Produkte möglichst wenig Abfall erzeugt, daher bevorzugt die GIZ Mehrwegverpackungen. Ebenso wurden Nachhaltigkeitskriterien für die von uns genutzten Büromaterialien vereinbart. Umweltfreundliche Produkte werden im Onlinekatalog zuerst aufgeführt. Es ist zu erwarten, dass der im Zusammenhang mit der Lieferung von Büromaterialien anfallende Papierabfall in den kommenden Jahren aufgrund wegfallender Versandkartonage deutlich reduziert werden kann.
Im Rahmen des Corporate Sustainability Handprint® (CSH) wird Abfall nicht erfasst, es liegen daher keine quantitativen Daten aus dem Ausland vor. Eine systematische Mülltrennung ist weltweit noch keineswegs die Norm. Gleichwohl führt die GIZ auch in diesem Bereich Nachhaltigkeitsmaßnahmen durch.
Beispielhafte Maßnahmen im Ausland: In Kenia wurde ein Abfallkonzept für Elektroschrott entwickelt.
Fortschritte
Die Fortschritte werden im Herbst 2024 ergänzt. Die Fortschritte aus dem Jahr 2022 finden sich im integrierten Unternehmensbericht 2022.
Die Eindämmung des Klimawandels und Energie sowie die Anpassung an den Klimawandel sind wesentliche Themen im Rahmen unserer Wesentlichkeitsanalyse gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) (E1: Anpassung an den Klimawandel; E1: Eindämmung des Klimawandels und Energie). Ein wesentlicher Aspekt neben Energie ist dabei das Thema Emissionen, das sich unter GRI 305: Emissionen 2016 findet.
Die GIZ hat sich vorgenommen, den Energieverbrauch pro Mitarbeiter*in im Inland um 20 Prozent, im Ausland um 10 Prozent bis 2025 im Vergleich zu 2019 zu senken. Maßnahmen wie Energieeffizienzanalysen und Energieverbrauchschecks zur Ableitung von Maßnahmen sollen helfen, die Ziele zu erreichen.
Zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung will die GIZ auch verstärkt erneuerbare Energien nutzen. Bis 2025 ist das Ziel, die installierte Leistung von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) im Inland auf 150 kWp und im Ausland auf 400 kWp zu erhöhen.
Der Energieverbrauch der GIZ im In- und Ausland unterscheidet sich nach Menge und Zusammensetzung stark. Im Inland setzt er sich vor allem aus Strom und Heiz- sowie Kühlenergie zusammen. Die Heiz- und Kühlenergie macht hierbei bereits etwas mehr als die Hälfte des Verbrauchs aus. Im Ausland machen auch Kraftstoffe für Dienstfahrzeuge und Generatoren einen großen Anteil aus.
Die Versorgungslage bleibt in vielen unserer Partnerländer allerdings weiterhin prekär, was Notfallgeneratoren unverzichtbar macht. Im Inland kommen Generatoren nur zur Notstromversorgung bei Wartungsarbeiten am Stromnetz zum Einsatz.
Maßnahmen
An den Standorten in Deutschland nutzt die GIZ fast ausschließlich Ökostrom. Der Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien lag 2023 bei etwa 93 Prozent. Der Verbrauch von konventionellem Strom entfällt auf die gemeinsam mit anderen Mietern genutzten Flächen, wie beispielsweise Empfangsbereiche, Tiefgaragen oder Aufzüge in Mietobjekten. Herkömmliche Leuchtmittel werden an allen Standorten, wo noch möglich, gegen LED-Leuchtmittel ausgetauscht. Lüftungssysteme werden ebenfalls optimiert, um Strom zu sparen.
Den Stromverbrauch in unseren Partnerländern misst die GIZ grundsätzlich an allen Standorten, an denen GIZ-Mitarbeiter*innen tätig sind. Da Netzstrom aus erneuerbaren Energien in den meisten Ländern noch nicht ausreichend angeboten wird, kann in den Auslandsbüros kein so hoher Anteil an erneuerbaren Energien bei der Stromversorgung realisiert werden wie in Deutschland. Jedoch prüfen die GIZ-Büros in den Partnerländern kontinuierlich, wo und wie PV-Anlagen an den Standorten im Ausland wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll eingesetzt werden können. Die Zahl der Landes- und Projektbüros, die sich mit PV-Anlagen ausstatten oder eine Installation planen, nimmt seither kontinuierlich zu. Energieeffizienz-Maßnahmen sind dabei ein wichtiger Aspekt: Denn je niedriger der grundlegende Strombedarf, desto besser sind die Möglichkeiten, bei Stromausfällen mit sinnvoll dimensionierten PV-Systemen den Bedarf abzudecken und zudem den übrigen Verbrauch der Dieselgeneratoren für Spitzenlasten zu reduzieren. Damit verbunden ist ebenfalls eine höhere Energie-Versorgungssicherheit der GIZ-Standorte in fragilen Kontexten. Die Maßnahmen in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien ergänzen sich also gegenseitig.
An mehreren Standorten im Ausland wurden im Jahr 2023 neue PV-Anlagen installiert, beispielsweise in der Demokratischen Republik Kongo, in Mexiko und Albanien.
An vielen Standorten in Deutschland wurde seit 2021 sukzessive auf die Nutzung von Biomethan zum Heizen umgestellt. Im Jahr 2023 wurde ein weiteres Gebäude in Eschborn in den Bezug eingebunden. In Bonn und Eschborn sowie am Campus Kottenforst werden Geothermieanlagen betrieben. Außerdem wurden 2023 am Campus Kottenforst neue PV-Anlagen sowie Wärmepumpen in Betrieb genommen. Außerdem wird an einigen Standorten der Ausbau von erneuerbaren Energien geplant, z. B. durch die Installation von weiteren Wärmepumpen und PV-Anlagen. Dies geht einher mit energetischen Sanierungen, bei denen etwa die Dämmung verbessert wird.
Mobilität: Aufgrund der Corona-Pandemie ist seit 2020 ein deutlicher Rückgang des Treibstoffverbrauchs für Pkws im Ausland zu verzeichnen. Um den Treibstoffverbrauch in Zukunft auf einem niedrigen Niveau zu halten, werden Möglichkeiten für die Einrichtung von kontextspezifischen Fahrzeugpooling-Systemen erprobt. Zudem soll eine projektübergreifende Fahrzeugbeschaffung und -nutzung als Standard etabliert werden. Im Inland setzen wir auf den Umstieg hin zu Elektromobilität. Im Jahr 2023 wurden zwei neue Elektrokleinbusse in Betrieb genommen, die ältere, dieselbetriebene Fahrzeuge ersetzen. Der überschaubare Fahrzeugbestand von 11 Kfz ist somit nun zu über der Hälfte rein elektrisch.
Fortschritte
Die installierte Leistung von PV-Anlagen im Ausland ist im Jahr 2023 um 120 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Mit einer installierten Leistung von 550 kWp wurde das im Nachhaltigkeitsprogramm verankerte Ziel von 400 kWp erreicht. Im Vergleich zu 2022 stieg der Stromverbrauch im Inland um 4 Prozent und im Ausland um 6 Prozent an. Der weltweite Stromverbrauch lag im Jahr 2023 insgesamt etwa 7 Prozent unter dem Wert des Vergleichsjahrs 2019.
Der Verbrauch von Heiz- und Kühlenergie an unseren Standorten im In- und Ausland unterscheidet sich deutlich. Insgesamt liegt der Verbrauch von Heiz- und Kühlenergie im Jahr 2023 auf dem Vorjahresniveau. In Deutschland liegt der Verbrauch pro Mitarbeiter*in bei 1.775 kWh und ist damit 2023 um rund 5 Prozent gesunken. Im Ausland, wo es nur in wenigen Ländern Heizungssysteme gibt oder wo teilweise mit Strom geheizt wird, liegt der Verbrauchswert niedriger. Er ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen, um rund 12 Prozent auf 219 kWh pro Mitarbeiter*in.
Der Anteil der erneuerbaren Energien im Inland liegt bei 71 Prozent und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent gestiegen, da am Standort Eschborn ein weiteres Haus Biomethan bezieht. Der Anteil von Ökostrom liegt bei 93 Prozent.
Mobilität: Der direkte Energieverbrauch aus Pkw-Kraftstoffen spielt an den GIZ-Standorten in Deutschland eine untergeordnete Rolle. Für die Pkw-Kraftstoffe von elf Fahrzeugen liegt der Verbrauch für 2023 im Inland bei 60.018 kWh.
An den Auslandsstandorten findet das Kerngeschäft der GIZ, die Umsetzung von Projekten, statt. Der Fuhrpark bestand im Jahr 2023 aus 2.697 Fahrzeugen. Der Kraftstoffverbrauch dieser Pkws liegt bei 38.866.303 kWh. Dies entspricht einer Reduktion in der Außenstruktur von über 500 Fahrzeugen sowie etwa 5.000.000 kWh Energie im Vergleich zum Vorjahr. Zudem arbeitet die GIZ kontinuierlich daran, den Anteil an E-Fahrzeugen zu erhöhen.
Im Vergleich zum Basisjahr 2019 ist der Energieverbrauch der Kraftfahrzeuge 2023 absolut um etwa 16 Prozent gesunken.
Generatoren: Im Vergleich zum Vorjahr ist der Kraftstoffverbrauch durch Generatoren im Ausland um etwa 11 Prozent gesunken. Grund dafür sind Schwankungen in der Netzstabilität der Partnerländer.
302-1
Energieverbrauch innerhalb der Organisation
Energieverbrauch [11]
Inland
Ausland
Gesamt Energieverbrauch
2019
2020
2021
2022
2023
2019
2020
2021
2022
2023
Gesamt Energieverbrauch in kWh
24.114.794
23.015.555
23.240.630
20.429.619
20.570.353
80.277.407
66.123.732
66.416.385
75.989.840
71.491.450
Gesamt Energieverbrauch pro MA in kWh
4.387
3.826
3.864
3.255
3.164
4.404
3.487
3.330
3.782
3.589
Strom
Gesamt Stromverbrauch in kWh
10.088.941
9.793.714
9.078.147
8.598.906
8.971.115
19.717.828
15.944.268
16.329.602
17.620.037
18.719.247
Gesamt Stromverbrauch pro MA in kWh
1.835
1.628
1.509
1.370
1.380
1.082
841
819
877
940
Anteil Ökostrom
93%
94%
94%
94%
93%
Wird im CSH nicht erfasst
Heiz-/ Kühlenergie
Gesamt Heiz-/ Kühlenergie in kWh
13.925.530
13.148.410
14.100.941
11.775.697
11.539.220
7.083.143
7.382.315
6.464.927
3.926.957
4.363.030
Gesamt Heiz-/ Kühlenergie pro MA in kWh
2.533
2.186
2.345
1.876
1.775
389
389
324
195
219
Anteil erneuerbare Heiz-/Kühlenergie in %
12%
19%
59%
57%
71%
Wird im CSH nicht erfasst
Kraftstoffe für Dienstfahrzeuge und Generatoren
Gesamt Energieverbrauch Pkw-Kraftstoffe in kWh
94.826
49.087
50.837
36.309
60.018
46.036.759
33.483.739
37.654.530
43.728.348
38.866.303
Gesamt Energieverbrauch Pkw-Kraftstoffe pro MA in kWh
18
8
9
6
10
2.526
1.766
1.888
2.176
1.951
Gesamt Energieverbrauch Generatoren in kWh
5.498
24.343
10.705
18707
0
7.439.677
9.313.409
5.967.327
10.714.498
9.542.870
Gesamt Energieverbrauch Generatoren pro MA in kWh
1
4
2
3
0
408
491
299
533
479
[11] Aufgrund einer verbesserten Datenqualität weichen diese Zahlen teilweise von bereits veröffentlichten Daten ab.
7–9
7, 8, 13
11, 12, 13
302-3
Energieintensität
Energieverbrauch [11]
Inland
Ausland
Gesamt Energieverbrauch
2019
2020
2021
2022
2023
2019
2020
2021
2022
2023
Gesamt Energieverbrauch in kWh
24.114.794
23.015.555
23.240.630
20.429.619
20.570.353
80.277.407
66.123.732
66.416.385
75.989.840
71.491.450
Gesamt Energieverbrauch pro MA in kWh
4.387
3.826
3.864
3.255
3.164
4.404
3.487
3.330
3.782
3.589
[11] Aufgrund einer verbesserten Datenqualität weichen diese Zahlen teilweise von bereits veröffentlichten Daten ab.
7–9
7, 8, 12, 13
11, 12, 13
302-4
Verringerung des Energieverbrauchs
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Gesamtenergieverbrauch im Inland um etwa 1 Prozent gestiegen. Im Ausland ist er im Vergleich zum Vorjahr um etwa 6 Prozent gesunken und lag damit um etwa 11 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie.
Pro Mitarbeiter*in reduzierte sich der Gesamtenergieverbrauch im Vergleich zum Vorjahr im Inland um 3 Prozent und im Ausland um 5 Prozent.
7–9
7, 8, 12, 13
11, 12, 13
GRI
UNGC
SDG
DNK
3-3
Managementansatz
Grundlagen
Die Eindämmung des Klimawandels und die Anpassung an den Klimawandel sind wesentliche Themen im Rahmen unserer Wesentlichkeitsanalyse gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) (E1: Anpassung an den Klimawandel; E1: Eindämmung des Klimawandels und Energie). Ein wesentlicher Aspekt neben Emissionen ist dabei das Thema Energie, das sich unter GRI 302: Energie 2016 findet.
Prinzipien:
Die GIZ bekennt sich ausdrücklich zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens. Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und Klimaschutz ist uns ein zentrales Anliegen. Die GIZ unterstützt ihre Partner in den Einsatzländern, Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel umzusetzen. Gleichzeitig setzt sie sich Ziele, um die eigene Klimabilanz zu verbessern. Sie nutzt dazu strengste Standards und Benchmarks, die wissenschaftlich basiert und transparent sind. Beim Klimamanagement gilt für die GIZ: vermeiden vor reduzieren vor kompensieren. Die GIZ orientiert sich beim Klimamanagement an den Ergebnissen der Klimaforschung. 2021 hat sie sich als erstes Unternehmen der Entwicklungszusammenarbeit der globalen Initiative Science Based Targets initiative (SBTi) angeschlossen. Damit folgt die GIZ ehrgeizigen Minderungszielen, die nach internationalen Vorgaben in verschiedene Gruppen von Emissionsquellen, sogenannte Scopes, eingeteilt sind. Soweit möglich, erfasst die GIZ neben den direkten und indirekten Emissionen aus Scope 1 und 2 auch THG-Emissionen, die in der vorgelagerten und nachgelagerten Wertschöpfungskette entstehen – Scope 3. Diese indirekten Emissionen können nur sehr eingeschränkt durch die GIZ gesteuert und beeinflusst werden.
Kompensation: Nicht vermeidbare Emissionen der GIZ werden durch hochwertige Klimazertifikate aus Projekten, in denen THG-Emissionen reduziert wurden, kompensiert. Die Emissionen werden für das Inland seit 2013 und für das Ausland seit 2020 kompensiert. Die GIZ kompensiert alle direkten THG-Emissionen aus Scope 1. Zusätzlich kompensiert sie auch einige gut messbare indirekte THG-Emissionen aus den Scopes 2 und 3, wie z. B. Energie, Flüge oder Pendlermobilität. Das sind für das Jahr 2023 Emissionen aus dem Pendlerverkehr im Inland, den Dienstreisen im In- und Ausland, aus Veranstaltungen im Inland sowie brennstoff- und energiebezogene Emissionen im In- und Ausland. Die weiteren Emissionsquellen liegen außerhalb der Steuerungsmöglichkeiten der GIZ und können teilweise nur mittels grober Schätzungen erfasst werden. Sie werden nicht kompensiert.
Zur Kompensation erwirbt die GIZ Zertifikate aus Klimaschutzprojekten, die neben ökologischen Aspekten auch soziale Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Sie entsprechen dem „Gold Standard“, einem der höchsten internationalen Qualitätsstandards, und werden über den „Clean Development Mechanism“ der Vereinten Nationen verifiziert. Zudem erfüllen sie die Anforderungen für eine Überleitung nach Artikel 6 Paragraf 4 des Übereinkommens von Paris. Weitere Informationen zur Erfassung und Kompensation der CO2-Emissionen finden Sie im integrierten Unternehmensbericht 2021 und in den „Klima- und Umweltdaten 2023“.
Ziele: Klimaschutz ist das Herzstück des Nachhaltigkeitsprogramms 2021–2025 der GIZ. Oberstes Ziel ist es, den Ausstoß von Treibhausgasen an den GIZ-Standorten weltweit zu verringern. Bis zum Jahr 2025 wird die GIZ ihre Emissionen so weit reduzieren, dass sie damit aktiv zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beiträgt. Die GIZ hat sich verpflichtet, die direkt und indirekt verursachten Emissionen – Scopes 1 und 2 – bis 2025 gegenüber 2019 um 30 Prozent zu reduzieren. Als Basisjahr für die Ziele wurde 2019 ausgewählt, da ab 2020 infolge der Corona-Pandemie Verzerrungen entstanden sind. Die GIZ verpflichtet sich, die absoluten Scope-3-THG-Emissionen aus eingekauften Gütern und Dienstleistungen, aus kraftstoff- und energiebezogenen Aktivitäten, Dienstreisen und dem Pendelverkehr der Mitarbeiter*innen zwischen 2019 und 2025 um 10 Prozent zu reduzieren. Auch hier wurde für die Messung von Fortschritten 2019 als Basisjahr festgelegt. Die Daten werden jährlich fortgeschrieben und – sofern neue Informationen vorliegen – Ergebnisse aus den Vorjahren korrigiert.
Gemessen an 2019 will die GIZ bis 2025 bei Flugreisen im In- und Ausland 25 Prozent Treibhausgase einsparen. In diesem Zeitraum sollen auch die THG-Emissionen aus dem Kraftstoffverbrauch der GIZ-Fahrzeuge im Ausland um 14 Prozent reduziert werden. Zudem werden die THG-Emissionen aus der Arbeitswegmobilität im Inland bis 2025 um 35 Prozent verringert.
Mit dem Nachhaltigkeitsprogramm 2021–2025 rücken die Potenziale im Ausland stärker in den Fokus. An vielen Standorten sollen etwa Photovoltaiksysteme installiert werden. Das senkt die CO2-Emissionen, spart Energiekosten und kann bei Stromausfällen den Kraftstoffverbrauch von Generatoren reduzieren.
Maßnahmen
Scopes 1 und 2:
2023 hat die GIZ im Inland die Umstellung von Erdgas auf Biomethan weiter umgesetzt und die Nutzung von E-Fahrzeugen ausgebaut. Darüber hinaus wurden energetische Sanierungen angestoßen und etwa am Standort Campus Kottenforst PV-Anlagen und Wärmepumpen installiert. Maßnahmen im Ausland waren 2023 unter anderem die Installation von 13 neuen Photovoltaikanlagen auf insgesamt 47 Bürodächern weltweit, die Beschaffung weiterer E-Fahrzeuge sowie Veranstaltungen zur Sensibilisierung von Mitarbeiter*innen zu Themen wie nachhaltige Mobilität sowie Energie- und Ressourcenverbrauch. Wo möglich, wurden besonders stromsparende und umweltfreundliche Klimaanlagen (sogenanntes Green Cooling) beschafft, deren Marktverfügbarkeit ist im Ausland jedoch sehr begrenzt.
Scope 3:
Schritt für Schritt verbessert die GIZ das Monitoring, um weitere wesentliche Emissionen genauer zu erfassen – und, wenn möglich, zu reduzieren. Doch auch einige gezielte Maßnahmen tragen zur Reduktion der Emissionen bei. Wo immer möglich, sollen Dienstreisen durch digitale Formate ersetzt oder durch die Bündelung von Terminen reduziert werden. In der Corona-Pandemie hat die GIZ damit bereits gute Erfahrungen gemacht. Darüber hinaus werden Veranstaltungen nachhaltig ausgerichtet und ihre THG-Emissionen bilanziert. Maßnahmen zur Sensibilisierung unserer Dienstleister, wie z. B. über Online-Trainings und standardisierte Hinweise zum klimafreundlichen Reisen in unseren Vertragsunterlagen, können ebenfalls die THG-Emissionen in der Wertschöpfungskette reduzieren.
Fortschritte
Im Jahr 2023 liegt der Erfüllungsgrad der Klimaziele Scope 1 und Scope 2 bei einer Reduktion von 15 Prozent. Im Bereich der direkten Emissionen aus Scope 1 ergaben sich vor allem Einsparungen im Inland aufgrund des Umstiegs auf Biomethan und der Einsparung von Energie. Im Ausland reduzierten sich die Emissionen geringfügig. Während die Emissionen durch Kraftfahrzeuge und Generatoren zurückgingen, stiegen die Emissionen im Bereich der Heizung und Kältemittel. Die energiebezogenen indirekten Emissionen aus Scope 2 sind im Jahr 2023 weiterhin angestiegen. Dies geht insbesondere auf einen erhöhten Stromverbrauch im Ausland zurück.
Die Scope-3-Emissionen sind wieder auf dem Niveau von 2019. In den Vorjahren waren die Emissionen aufgrund der Corona-Pandemie zurückgegangen und sind im Jahr 2023 wieder gestiegen. Die Emissionen aus eingekauften Dienstleistungen sind gestiegen, da das Beschaffungsvolumen wieder zugenommen hat. Hingegen sind die Emissionen aus Dienstreisen unter dem Niveau von 2019.
Leider lassen sich die Effekte, die durch die Sensibilisierung unserer Dienstleister entstehen, derzeit noch nicht bilanzieren, da die GIZ – wie viele andere Unternehmen auch – zur Schätzung der THG-Emissionen aus dem Einkauf lediglich auf das finanzielle Beschaffungsvolumen und relativ unpräzise Emissionsfaktoren zurückgreifen kann. Sprich, die hier ausgewiesene Emissionsmenge variiert lediglich mit der Menge unseres Einkaufs von Dienstleistungen und kann den Effekt von Maßnahmen bislang nicht abbilden.
8, 9
11, 13
13
305-1
Direkte THG-Emissionen (Scope 1)
Bilanz der THG-Emissionen [1]
Inland
Ausland
Scope 1
2019
2020
2021
2022
2023
2019
2020
2021
2022
2023
Heizung in t CO2e
2.760
2.227
1.079
864
515
1.850
1.975
1.918
1.007
1.243
Kraftstoffe Dienstfahrzeuge in t CO2e
23
13
9
8
10
11.550
8.236
9.248
10.741
9.627
Kältemittel in t CO2e
31
23
8
13
45
4.048
3.849
4.111
4.055
4.240
Generatoren in t CO2e
3
7
6
6
0
1.765
2.303
1.379
2.641
2.287
[1] Aufgrund einer verbesserten Datenqualität weichen diese Zahlen teilweise von bereits veröffentlichten Daten ab. Dies gilt insbesondere für das Jahr 2022.
[2] Die Emissionen aus Strom wurden im Inland nach der marktbasierten Methode berechnet. Im Ausland wird die standortbasierte Methode genutzt.
7-9
8, 13
13
305-3
Sonstige indirekte THG-Emissionen (Scope 3)
Scope 3
Inland
Ausland
2019
2020
2021
2022
2023
2019
2020
2021
2022
2023
Eingekaufte Güter und Dienstleistungen in t CO2e [5]
132.223
136.910
155.341
139.122
138.011
61.789
54.815
84.035
68.151
67.975
Brennstoff- und energiebezogene Emissionen in t CO2e [6]
312
368
288
241
276
8.276
6.322
5.652
6.876
6.505
Dienstreisen in t CO2e
23.275
3.179
2.798
13.239
17.602
86.254
19.481
22.724
59.531
78.362
Pendlerverkehr in t CO2e [7]
3.042
1.587
1.078
4.903
3.926
10.008
4.396
4.624
13.974
13.854
Veranstaltungen in t CO2e
nicht erhoben
36
81
407
Wird im CSH nicht erhoben
[5] Schätzung anhand von Finanzdaten. Es handelt sich nur um Emissionen aus eingekauften Dienstleistungen, weil diese für die GIZ wesentlich sind. Davon ausgenommen sind Baudienstleistungen.
[6] Aufgrund einer verbesserten Datenqualität weichen diese Zahlen teilweise von bereits veröffentlichten Daten ab. Für das Ausland wurde für die Jahre 2019 und 2020 eine Schätzung vorgenommen.
[7] Der Pendlerverkehr im Ausland wurde für das Jahr 2019 anhand von Pauschalwerten grob geschätzt. Ab dem Jahr 2020 ergeben sich die Werte aus einer Hochrechnung, die auf Ergebnissen einer internen Befragung ausgewählter Auslandsstandorte basiert.
7-9
8, 13
13
305-5
Senkung der THG-Emissionen
Im Vergleich zu 2019 haben sich die direkten und indirekten THG-Emissionen von Gebäuden und Fahrzeugen um circa 15 Prozent vermindert. Die indirekten Emissionen aus der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette sind auf dem gleichen Niveau.
SBTi Zielerreichung [8]
Gesamtunternehmen
2019
2020
2021
2022
2023
Scope 1 + 2 in t CO2e
32.709
27.265
26.721
28.380
27.735
Scope 3 in t CO2e
325.157
227.058
276.540
306.037
326.510
[8] Die Summen weichen teilweise von bereits kommunizierten Werten ab, da sich aufgrund von genaueren Nachbilanzierungen die Datenqualität verbessert hat.
7-9
8, 13
13
305-7
Stickstoffoxide (NOx), Schwefeloxide (SOx) und andere signifikante Luftemissionen
Weitere Luftemissionen [9]
Inland
Ausland
2019
2020
2021
2022
2023
2019
2020
2021
2022
2023
NOx (Stickoxide) in kg
8,822
4,394
2,951
13,196
13,536
Wird im CSH nicht erfasst
SO2 (Schwefeldioxid) in kg
4,964
2,036
1,550
4,913
5,121
PM 10 (Feinstaub) in kg
233
82
76
859
698
[9] Die Ergebnisse für die Jahre 2021 und 2022 wurden anhand neuer Daten nachbilanziert.
7
8, 13
13
Mehr zu unserem Nachhaltigkeitsmanagement erfahren Sie hier:
Die GIZ analysiert vollständig anonymisiert die Nutzung ihrer Webseiten, um sie zu verbessern.
Details zu Datenspeicherung
Hier erfahren Sie mehr über die Cookies auf dieser Seite. Mit Hilfe der Häkchen können Sie entscheiden, welche davon Sie akzeptieren. Notwendige Cookies können Sie allerdings nicht abwählen.
Cookies sind kleine Textdateien und beinhalten keine personenbezogenen Daten. Sie verfallen nach dem in der Beschreibung angegebenen Zeitraum.
Notwendige Cookies helfen dabei, eine Website nutzbar zu machen, indem sie Grundfunktionen wie Seitennavigation und Zugriff auf sichere Bereiche der Website ermöglichen. Die Website kann ohne diese Cookies nicht richtig funktionieren.
Name des Cookies
Funktion
Speicherdauer
dd_cookie_consent_choices
Speichert den Status Ihrer Zustimmung oder Ablehnung des Einsatzes von Cookies
12 Monate
dd_cookie_consent_status
Speichert den Status Ihrer Zustimmung oder Ablehnung des Einsatzes von Cookies
12 Monate
Statistik-Cookies helfen zu verstehen, wie Besucher auf unseren Webseiten unterwegs sind, indem Informationen anonym gesammelt werden.
Name des Cookies
Funktion
Speicherdauer
et_allow_cookies
etracker / Tracking cookie
"Keine Cookies" - 50 Jahre "Notwendige Cookies" - 480 Tage
_et_coid
etracker / Tracking cookie
24 Monate
BT_ctst
etracker / Tracking cookie
Bis Ende der Browsersession
BT_pdc
etracker / Tracking cookie
1 Jahr
BT_sdc
etracker / Tracking cookie
Bis Ende der Browsersession
isSdEnabled
etracker / Tracking cookie
24 Stunden
_et_coid
Tracking cookie (www.etracker.de)
24 Monate
Durch Klick auf OK bestätigen Sie die voreingestellten Cookie-Einstellungen. Wenn Sie mit der vollständig anonymisierten Speicherung und Auswertung der Daten nicht einverstanden sind, können Sie der Speicherung jetzt durch Klicken auf das Häkchen oder später unter Cookie-Einstellungen widersprechen. Notwendige Cookies können Sie allerdings nicht abwählen.
Wir würden gerne mehr über Sie erfahren!
Nehmen Sie jetzt an unserer Umfrage teil und helfen Sie uns, den integrierten Unternehmensbericht weiterzuentwickeln.