Integrierter Unternehmensbericht 2018
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Von den fast 70 Millionen Menschen, die 2018 weltweit auf der Flucht waren, suchten rund 60 Prozent innerhalb ihres Heimatlands Schutz. Mit Unterstützung bewältigen die aufnehmenden Gemeinden diese gigantische Integrationsaufgabe besser.

JEMEN: WASSER FÜR ALLE

Tag für Tag hat Sha’ban Salman Kadaf Sa’d Kanister voller Wasser zu seiner Hütte geschleppt. Nie hat es gereicht. Seit 2015 lebt er mit seiner Familie in einem Camp für Binnenvertriebene nahe der jemenitischen Stadt Taiz. Nach drei Jahren hat der 62-Jährige endlich einen Wassertank direkt an seiner Unterkunft bekommen, verbunden mit einer Leitung, durch die das kostbare Nass kostenlos aufgefüllt wird. Ein Glücksfall für den Mann, auch wegen der besseren Hygiene im Haushalt.

Rund drei Millionen Jemenit*innen mussten in den vergangenen Jahren vor dem Krieg im Land aus ihren Heimatorten fliehen. Die Binnenvertriebenen sind auf Unterstützung angewiesen. Gleichzeitig leiden in dem 29 Millionen Einwohner zählenden Staat Millionen Menschen an Hunger. Die GIZ engagiert sich im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums für die Stärkung von Kommunen, die besonders viele Menschen aufgenommen haben. Die Wasserversorgung ist ein zentraler Aspekt. Allein 2018 wurden Wasserpumpen und Generatoren für drei Gemeinden besorgt, 37 Schulen mit Wassertanks ausgestattet und die Wasserversorgung sowie Hygiene für insgesamt 143.000 Menschen verbessert. Sha’ban Salman Kadaf Sa’d ist einer davon.

FOKUS AUF DIE MENSCHEN IM SÜDKAUKASUS

Die Länder des Südkaukasus verbinden trotz ihrer verschiedenen Hintergründe ähnliche Herausforderungen. In der Region schwelen territoriale Konflikte, in deren Folge mehr als 900.000 Menschen innerhalb der Länder flohen: 8.400 Binnenvertriebene verzeichnet Armenien, 613.000 Aserbaidschan und 283.000 Georgien. Hinzu kommen in Armenien noch rund 15.000 armenischstämmige Flüchtlinge aus Syrien.

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Im Rahmen der Sonderinitiative „Fluchtursachen bekämpfen – Flüchtlinge reintegrieren“ des Bundesentwicklungsministeriums startete die GIZ Anfang 2018 im Südkaukasus das erste Projekt in dieser Region überhaupt. Es geht darum, bedürftige Vertriebene und Mitglieder der lokalen Bevölkerung zu qualifizieren und in Jobs zu bringen. Für ein erfülltes Leben ist neben der wirtschaftlichen Integration aber auch Teilhabe am Gemeinschaftsleben unerlässlich. Darum fördert das Projekt gemeinnützige Initiativen wie Kunstveranstaltungen, Jugendprojekte, Frauenvereinigungen oder regionalen Austausch.