Integrierter Unternehmensbericht 2018
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Die Afrikanische Union arbeitet seit 2007 an der klaren Festlegung, Markierung und dem besseren Management der Grenzen. Mit Erfolg.

Was der Blick auf die Landkarte Afrikas nicht verrät: Nur etwa ein Drittel der Grenzen auf dem Kontinent sind eindeutig festgelegt oder markiert. Das kann Zündstoff für Konflikte bieten, etwa wenn Bodenschätze gefunden werden. Die Afrikanische Union arbeitet seit 2007 an der klaren Festlegung, Markierung und dem besseren Management der Grenzen. Die GIZ unterstützt dieses Programm für Frieden, Sicherheit und Entwicklung im Auftrag des Auswärtigen Amts seit zehn Jahren.

Dabei wurden bis Ende 2018 insgesamt 4.700 Kilometer an Grenzlinien definiert. Außerdem unterzeichneten fünf Staaten Verträge zum Grenzverlauf: Komoren-Mosambik (2011), Seychellen-Tansania (2012), Burkina Faso-Niger (2014), Côte d’Ivoire-Burkina Faso (2014) und Namibia-Botsuana (2017). Fortschritte beim Management zeigt etwa das neue Kontrollsystem zwischen Kenia und Tansania, das anstelle von zwei Kontrollen nur noch einen Stopp vorsieht und viel effizienter ist. Wo im Warenverkehr früher zwei Tage an der Grenze eingeplant werden mussten, genügen nun wenige Stunden für die Formalitäten. Damit hat sich die Wartezeit für die Menschen deutlich verringert und Hürden für die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Staaten wurden abgebaut.

90.000 Menschen profitieren von den Verbesserungen

Das Vorhaben zielt nicht nur auf den großen Grenzverkehr ab, sondern auch auf die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen direkt in den Anrainergemeinden. In Dialogrunden zwischen Grenzbevölkerung, zivilgesellschaftlichen Gruppen, Beamten und Sicherheitskräften werden Probleme angesprochen und Auswege gesucht. Etwa für Händlerinnen, die regelmäßig zwischen Nachbarstaaten hin- und herpendeln, um Lebensmittel einzukaufen, und dafür jedes Mal bezahlen mussten, was ihr ohnehin kleines Einkommen minderte. Spezielle Dokumente für die Grenzanrainer sorgen hier nun für Abhilfe. Insgesamt profitierten 2018 rund 90.000 Menschen auf dem afrikanischen Kontinent direkt von den Verbesserungen des Grenzmanagements.

content_sicherheit_klare-grenzen_3Simon Roberts, 35, Lastwagenfahrer aus Nairobi, Kenia

„Als Lastwagenfahrer pendele ich regelmäßig zwischen Kenia und Tansania. Ich transportiere vor allem Rohstoffe zwischen Nairobi und Arusha. Die reine Fahrzeit beträgt etwa viereinhalb Stunden. Doch früher musste ich auf jeder Strecke noch mindestens zwei Tage für den Grenzstopp einplanen, denn die Bearbeitung der Papiere dauerte so lange. Die Übernachtungen musste ich aus meiner Tasche bezahlen. Aber seit es das neue Grenzkontrollsystem mit nur einem Stopp für beide Länder gibt, hat sich die Abfertigung dramatisch verbessert. Die Wartezeit an der Grenze beträgt nur noch zwei Stunden. Jetzt schaffe ich die Strecke in einem Tag. Das ist gut für die Unternehmen, die ich beliefere, und auch für mich. Ich komme jetzt früher nach Hause und habe mehr Zeit für meine Familie und Freunde.“