Integrierter Unternehmensbericht 2018
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Die Stärken Afrikas für wirtschaftliche Entwicklung weiter auszubauen, ist ein wichtiges Anliegen der GIZ. Dafür mobilisieren wir Afrikas eigene Kräfte – zum Beispiel durch Trainings, Ausbildungen oder gezielte Netzwerke.

Mobil in Ruanda – hier kommt etwas ins Rollen

Rund die Hälfte der afrikanischen Bevölkerung besitzt ein Handy, aber nur vier Prozent haben ein eigenes Auto. Da Mobilität jedoch ein entscheidender Faktor für Wirtschaftsentwicklung ist, setzt die Initiative „Moving Rwanda“ hier an. Das Ziel: Mobilitätslösungen durch digitale (Sharing-)Konzepte zu entwickeln. So lässt sich etwa über Apps ganz leicht eine Mitfahrgelegenheit finden oder ein Auto mieten. Zudem entstehen digitale Lösungen für Warenverkehr, Logistik und Infrastruktur. Mit an Bord: ein Zentrum für Digitalisierung in der Hauptstadt Kigali, in dem die GIZ zusammen mit ruandischen Partnern Ausbildungsangebote rund um digitales Know-how anbietet.

Die Initiative ins Rollen brachten Volkswagen Südafrika, Siemens, SAP und die Ingenieurgesellschaft Inros Lackner im Februar 2018. Die GIZ unterstützt sie dabei im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums. Die ersten Schulungen laufen bereits, die ersten Apps sind entwickelt. Ermöglicht wird die Zusammenarbeit durch die Strategische Partnerschaft Digitales Afrika (SPDA), ein Netzwerk des BMZ mit derzeit rund 180 europäischen Unternehmen. Dessen Ziel ist es, die Chancen der Digitalisierung für die Entwicklung Afrikas zu nutzen – und neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Anpacken für starke Strukturen

Investiert wird da, wo das Umfeld stimmt. Deshalb braucht es auch in Afrika die richtigen Rahmenbedingungen, um privates Geld anzuziehen. Dazu zählen unter anderem Rechtssicherheit, leistungsfähige Verwaltungen, faire Besteuerung und transparente öffentliche Haushalte. Sie entscheiden maßgeblich darüber, ob private Investitionen getätigt werden oder nicht, und sind deshalb eine wichtige Voraussetzung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung Afrikas. Im Auftrag des Bundesfinanzministeriums und des BMZ unterstützt die GIZ verschiedene Trainingszentren des Internationalen Währungsfonds in Afrika, die genau solche Kompetenzen durch praktische Beratung, Schulungen und gegenseitiges Lernen aufbauen.

Das Programm stellt sicher, dass die Zentren mit den Zielen und Maßnahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit verzahnt sind, und berät fachlich bei den Steuerungstreffen. Die Trainingszentren sollen mit ihren Qualifizierungsmaßnahmen zum Erfolg des „Compact with Africa“ beitragen, einer Initiative, die während der deutschen G20-Präsidentschaft 2017 ins Leben gerufen wurde. Sie will die Investitionsbedingungen auf dem afrikanischen Kontinent verbessern und Arbeitsplätze schaffen.

Für eine strahlende Zukunft

Mit durchschnittlich acht Sonnenstunden pro Tag hat Tunesien einen verlässlichen Platz an der Sonne. Darum verfolgt es ehrgeizige Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien: Bis zum Jahr 2030 soll der Anteil an der Stromerzeugung von heute 3 Prozent auf 30 Prozent steigen – und vor allem durch Photovoltaik gedeckt werden. Das macht Tunesien unabhängiger von teuren Energieimporten, vermindert Emissionen und schont das Klima. Allerdings hat das Land nicht genügend Solar-Expertinnen und -Experten, es mangelt an entsprechenden Aus- und Weiterbildungen. Auch fehlt das technische Know-how in staatlichen Stellen.

Um die Voraussetzungen für den Ausbau des Solarmarktes zu verbessern, unterstützt die GIZ Tunesien im Auftrag des Auswärtigen Amts umfassend bei der Ausbildung von Fach- und Führungskräften: Inzwischen gibt es zwölf akkreditierte Trainingszentren sowie ein nationales Qualifizierungssystem für den Photovoltaikbereich. Hierzu gehören zum Beispiel eine einheitliche, international anerkannte Zertifizierung und eine verpflichtende Schulung für alle Photovoltaik-Installateur*innen. Über 250 Personen haben diese Kurse seit 2017 bereits durchlaufen, 76 neue und alte Installationsbetriebe wurden mittlerweile für den Markt zugelassen. Jeder weitere Fortbildungskurs und zugelassene Betrieb bringt Tunesien seiner strahlenden Zukunft ein Stück näher.