Integrierter Unternehmensbericht 2018
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VORWORT DES VORSTANDS

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wer seine Ziele gemeinsam mit starken Partnern in die Tat umsetzt, kann etwas in der Welt verändern. Denn miteinander lässt sich mehr bewegen. Der Titel unseres Berichts steht daher exemplarisch für das, was uns als GIZ in unserer täglichen Arbeit leitet und fest in unserer Unternehmensstrategie verankert ist. In ihm spiegelt sich außerdem ein zentraler Anspruch der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, die seit mehr als drei Jahren den Rahmen unseres Handelns als Dienstleister der Bundesregierung bildet.

Globale Machtverschiebungen und Naturkatastrophen stellen die Weltgemeinschaft vor immer unvorhersehbarere Herausforderungen. Angehen können wir sie nur, wenn wir die Stärken unterschiedlicher Partner zusammenbringen. Gleichzeitig verändert die digitale Transformation die Art und Weise, wie wir arbeiten, und eröffnet neue Möglichkeiten in der internationalen Zusammenarbeit. Deshalb glauben wir, dass das Miteinander immer wichtiger wird.

Beispielsweise in unserer Kooperation mit Afrika: Gemeinsam mit lokalen und internationalen Unternehmen setzen wir auf unserem Nachbarkontinent wichtige wirtschaftliche Impulse durch Investitionen und Bildungs- sowie Beschäftigungsinitiativen. Gerade junge Afrikanerinnen und Afrikaner sollen so in die Lage versetzt werden, sich eine Existenz in ihrer Heimat aufzubauen. Bildung und Ausbildung sind darüber hinaus Voraussetzung für eine geregelte Migration – eines der Themen, denen wir uns im vergangenen Jahr erneut mit viel Kraft und Engagement gewidmet haben.

Erfolgreiches Engagement nur durch Nachhaltigkeit

Auch die zunehmende Zahl von Krisen und Konflikten hat Auswirkungen auf die Entwicklungszusammenarbeit. In mehr als der Hälfte unserer Partnerländer leben Menschen heute in fragilen Kontexten mit schwachen staatlichen Strukturen, wirtschaftlicher Unsicherheit und konkreten Bedrohungen. Und nicht zuletzt erfordert der Klimawandel gezielte Maßnahmen im Umwelt- und Ressourcenschutz. Projektbeispiele aus den Arbeitsfeldern „Klima und Energie“ sowie „Sicherheit und Stabilisierung“ bilden, neben dem Bereich „Flucht und Migration“, daher einen Schwerpunkt unseres diesjährigen Unternehmensberichts.

Erfolgreich ist unser Engagement aber nur, wenn es nachhaltig ist. Deshalb überprüfen wir regelmäßig die globalen Wirkungen, die wir mit unserem Einsatz in rund 120 Ländern dieser Erde erzielen. Das Ergebnis: Gemeinsam mit unseren Partnern und Auftraggebern konnten wir im Zeitraum zwischen 2015 und 2017 weltweit 970.000 Menschen in Arbeit bringen. Das entspricht fast der Größenordnung einer deutschen Großstadt wie Köln. 29 Millionen Menschen, etwa so viele, wie in Ghana leben, haben mit unserer Unterstützung eine bessere Schulbildung erhalten. Auch im Umweltschutz können wir messbare Erfolge vorweisen. Im genannten Zeitraum konnten wir dazu beitragen, dass global insgesamt 36 Millionen Tonnen CO2 eingespart wurden. Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß Berlins.

Globale Machtverschiebungen und Naturkatastrophen stellen die Weltgemeinschaft vor immer unvorhersehbarere Herausforderungen. Angehen können wir sie nur, wenn wir die Stärken unterschiedlicher Partner zusammenbringen.

Wirkungsvolle Arbeit in der digitalen Gegenwart und Zukunft

Selbstverständlich trägt die GIZ auch Verantwortung dafür, wie sie als Unternehmen wirkt. Nachhaltigkeit ist einer der Grundpfeiler unserer Unternehmenspolitik. Zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie gehört, die eigenen Wertschöpfungs- und Lieferketten, etwa im Beschaffungswesen, permanent auf Fairness und Transparenz sowie die Einhaltung wirtschaftlicher und ökologischer Standards zu überprüfen. In diesem Sinne hat die GIZ im vergangenen Jahr mit der Umsetzung des „Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte“ der Bundesregierung begonnen. Mit unserem Onlinebericht (berichterstattung.giz.de) erfüllen wir außerdem seit 2018 die Anforderungen der Global Reporting Initiative und erneuern auch in diesem Jahr unser Bekenntnis zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact.

2018 haben wir uns zudem intensiv mit der Frage beschäftigt, wie wir in der GIZ die Weichen für die Arbeit in der digitalen Gegenwart und Zukunft stellen wollen. Das Ziel: Flexiblere Strukturen, die die Eigenverantwortung stärken, sollen die Vernetzung in global agierenden Teams unabhängig von Zeit und Ort erleichtern. Was für die Zusammenarbeit mit unseren Partnern gilt, gilt schließlich auch für uns selbst: Nur Hand in Hand und im starken wechselseitigen Vertrauen können wir eine bessere Zukunft gestalten. Die Personalverantwortlichen der GIZ begleiten die Veränderungen achtsam. Das gebietet die Fürsorge für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie setzen sich außerdem kontinuierlich dafür ein, die Kompetenzen innerhalb der GIZ weiter zu stärken – ein Grundpfeiler unserer Unternehmensstrategie. Denn die Expertise unserer inzwischen 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer sowie Integrierten und Rückkehrenden Fachkräfte ist unser wichtigstes Kapital. Sie alle leisten weltweit unter teils schwierigen, in vielen Fällen sogar unter gefährlichen Bedingungen Hervorragendes. Dafür möchten wir uns bei ihnen an dieser Stelle sehr herzlich bedanken.

Für die Arbeit in der digitalen Gegenwart und Zukunft ist unser Ziel: flexiblere Strukturen schaffen, die die Eigenverantwortung stärken.

Entwicklungszusammenarbeit ist eine Investition in die Zukunft

Unser Dank gilt auch unseren Auftraggebern, Partnern in den Einsatzländern und der Bundesregierung als unserer Gesellschafterin, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben. Im vergangenen Jahr standen der GIZ insgesamt knapp drei Milliarden Euro für ihre Arbeit zur Verfügung. Das Geschäftsvolumen erreichte damit erneut einen Rekordwert. Gemeinsam leitet uns eine Überzeugung: Entwicklungszusammenarbeit ist eine Investition in die Zukunft – für die Menschen in den Ländern, in denen wir uns engagieren, und für uns alle.

Wir werden uns diesen Zukunftsaufgaben weiter mit aller Kraft widmen. Ab Oktober wird uns dabei unser neuer Vorstandskollege Thorsten Schäfer-Gümbel unterstützen, der im April vom Aufsichtsrat bestellt wurde. Schon heute freuen sich mein Kollege Christoph Beier und ich auf die Zusammenarbeit mit ihm.

Wir wünschen Ihnen nunmehr viel Freude dabei, die facettenreiche Welt der internationalen Zusammenarbeit und damit der GIZ zu erkunden.

Mit freundlichen Grüßen,

Tanja Gönner

Vorstandssprecherin

Dr. Christoph Beier

Stellvertretender Vorstandssprecher