Integrierter Unternehmensbericht 2018
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Nachhaltige Entwicklung setzt einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt, dem Klima und den natürlichen Ressourcen voraus. Nur so ist es möglich, die Entwicklungschancen zukünftiger Generationen abzusichern. Die GIZ hat sich ein eigenes Umweltleitprinzip gesetzt, um damit die Strategie eines klimaneutralen Unternehmens umzusetzen. Auf dieser Grundlage hat das Unternehmen seine Ziele für das Umweltprogramm 2016-2020 entwickelt. Demnach will die GIZ bis 2020 ihre Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) pro Kopf in Deutschland jährlich um 2,5 Prozent und im Ausland um 2 Prozent verringern. Ab 2020 strebt die GIZ Klimaneutralität im In- und Ausland an.

MIT SYSTEM UMWELTFREUNDLICHER ARBEITEN

In Deutschland setzt die GIZ das Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) um – die weltweit anspruchsvollste Zertifizierung für betriebliches Umweltmanagement. Im Ausland organisieren wir das Umweltmanagement dezentral. Als Alternative zu EMAS wurde von der GIZ für das Ausland der Corporate Sustainability Handprint® (CSH) entwickelt. Der CSH gibt seit 2013 den Mitarbeiter*innen einen einheitlichen Rahmen zur Bewertung ihrer unternehmerischen Nachhaltigkeit und damit zum Umweltmanagement.

Sowohl EMAS als auch der CSH liefern Daten für die Bilanzierung der THG-Emissionen der GIZ, die wir jährlich in der Klima- und Umweltbilanz veröffentlichen. Dabei orientieren wir uns am internationalen Standard Greenhouse Gas Protocol (GHGP). Das GHGP unterscheidet direkte und indirekte Emissionen in drei sogenannten Scopes (Bereiche):

  • Scope 1: Direkte Emissionsquellen, die im Besitz oder in der Kontrolle des Unternehmens liegen, wie zum Beispiel Kraftstoffe für Pkw oder Heizenergie
  • Scope 2: Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie wie Strom oder Fernwärme/ -kälte
  • Scope 3: Andere indirekte Emissionen, die in der Wertschöpfungskette und damit ebenfalls in der Verantwortung des Unternehmens liegen. Dazu zählen Dienstreisen.

Ziel der GIZ ist es, THG-Emissionen zu vermeiden, zu reduzieren und dort, wo es nicht anders möglich ist, diese zu kompensieren. Für die deutschen Standorte kompensieren wir die THG-Emissionen bereits seit 2013. Ab 2020 soll dies auch für das Ausland geschehen.

Zusätzlich hat die GIZ Ansätze entwickelt, die Wirkungen ihrer Projekte auf das Klima abzuschätzen. Wenn durch die Beratung des Projektpartners THG-Emissionen eingespart werden, kann diese Wirkung positiv sein. Sie kann aber auch negativ sein, wenn zum Beispiel durch Bau und Betrieb geförderter Infrastruktur THG-Emissionen entstehen. Systematische Schritte in der Projektprüfung sollen die positiven Wirkungen erhöhen und die negativen möglichst gering halten.

SO VERMEIDET UND REDUZIERT DIE GIZ THG-EMISSIONEN IM VERKEHR

Im Umweltprogramm 2016-2020 formuliert die GIZ das Ziel, die eigenen THG-Emissionen pro Mitarbeiter*in jährlich um 2,5 Prozent in Deutschland und um 2 Prozent im Ausland zu reduzieren. Außerdem verpflichtet sich die GIZ im Nachhaltigkeitsprogramm, bis 2019 gesundheitsfördernde und umweltschonende Mobilität zu fördern. Die Dienstreisen und der Pendlerverkehr der Mitarbeiter*innen sind die größten Emissionsquellen der GIZ und damit der größte Hebel, um die THG-Emissionen zu senken. Die GIZ wird die Geschäftsreisen und den Pendlerverkehr nachhaltiger organisieren.

Wir haben die Reisekostenrichtlinie des Unternehmens 2018 als signifikanten Hebel erkannt, um nachhaltigere Reisevorkehrungen zu verankern. Eine erste Analyse der Richtlinie hin zu mehr Nachhaltigkeit stößt die GIZ 2019 an. Daraus abgeleitete Empfehlungen werden wir bis 2020 auf ihre THG-Einsparpotenziale prüfen und entsprechend ihrer ökologischen Relevanz, sowie in Abwägung sozialer und wirtschaftlicher Aspekte, in die Richtlinie aufnehmen.

Die GIZ ergriff 2018 Maßnahmen, um einen nachhaltigen Pendlerverkehr zu fördern. Dazu zählen das Jobticket, die ÖPNV-Förderung an allen großen deutschen Standorten sowie gezielte Fahrradaktionen im Rahmen der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit. Zudem verbessert die GIZ die Fahrradinfrastruktur. An den Standorten stehen zahlreiche komfortable, überdachte, wetter- und diebstahlgeschützte Fahrradabstellmöglichkeiten in Tiefgaragen und im Außenbereich zur Verfügung. Duschräume und Spinde für die Mitarbeiter*innen sind ebenfalls vorhanden. In Eschborn werden zwei Reparaturstationen platziert. Am Standort Kottenforst richtet ein privater Anbieter vor Ort auf dem Gelände der Akademie einen Fahrradverleih für Teilnehmer*innen ein.

All diese Schritte führen dazu, dass der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V. die Standorte Eschborn, Bonn und Berlin als fahrradfreundliche Betriebe zertifiziert hat. Dabei erhielten die Standorte Eschborn und Bonn jeweils die höchste Auszeichnung. Weiterhin ist der Fuhrpark der GIZ verkleinert und umgerüstet worden: Kurierfahrten der GIZ erfolgen jetzt mit zwei Elektrofahrzeugen. All diese Maßnahmen sollen 2020 in ein übergeordnetes und unternehmensweites Mobilitätskonzept gefasst werden. So wird ein einheitliches Verständnis für eine nachhaltige Mobilität im Unternehmen sichergestellt und Zielvorgaben in diesem Bereich werden klar formuliert und kommuniziert.

THG-Emissionen aus Mobilität* Inland
2016 2017 2018
Gesamt THG-Emissionen aus Mobilität in t 19.779 22.396 25.378
Gesamt THG-Emissionen aus Mobilität pro MA in t 6,51 5,60 5,76
THG-Emissionen* Inland
2016 2017 2018
Gesamt THG-Emissionen
Gesamt THG-Emissionen [in t] 21.674 25.166 28.142
Gesamt THG-Emissionen pro Kopf [in t] 7,08 6,26 6,35
Scope 1
Gasheizung [in t CO2e] 1.406 1.920 1.873
Kraftstoffe Dienstfahrzeuge [in t CO2e] 39 53 40
Kältemittel [in t CO2e] 77 62 125
Generatoren [in t CO2e] 3 3 3
Scope 2
Fernwärme/-kälte [in t CO2e] 286 365 383
Strom [in t CO2e] 124 420 380
Scope 3
Pendlerverkehr [in t CO2e] 2.842 3.143 3.483
Flüge Inlandsmitarbeiter*innen [in t CO2e] 16.898 19.200 21.855
THG-Emissionen Ausland
2016 2017 2018
Gesamt THG-Emissionen
Gesamt THG-Emissionen [in t] 108.850 103.852 100.327
Gesamt THG-Emissionen pro Kopf [in t] 7,19 6,54 5,98
Scope 1
Gasheizung [in t CO2e] 1.344 686 847
Kraftstoffe Dienstfahrzeuge [in t CO2e] 11.238 10.637 8.949
Generatoren [in t CO2e] 1.466 1.746 1.577
Scope 2
Strom [in t CO2e] 12.577 12.292 10.473
Scope 3
Flüge im CSH [in t CO2e] 82.225 78.491 78.481

WEITERE LUFTEMISSIONEN IN DEUTSCHLAND

Weitere Luftemissionen bestehen aus Emissionen, die sich aus den Dienstreisen, den Dienstfahrzeugen, dem Pendlerverkehr der Mitarbeiter*innen sowie dem Strom- und Heizverbrauch ergeben.

Weitere Luftemissionen* Inland
2016 2017 2018
NOx (Stickoxide) in kg 9.788 12.120 13.878
SO2 (Schwefeldioxid) in kg 7.543 9.225 10.622
PM10 (Feinstaub) in kg 363 482 549

* Hinweis: Im Jahr 2019 wurde ein neues Berechnungstool für die Erhebung und Bilanzierung der inländischen Daten ab dem Bilanzjahr 2018 implementiert. Um eine eindeutige Vergleichbarkeit der einzelnen Jahre zu gewährleisten und Entwicklungen nicht fehl zu deuten, wurde ebenso eine teilweise Nachbilanzierung der Bilanzjahre 2017 und 2016 durchgeführt. Diese überarbeiteten Bilanzen sind in diesem Bericht dargestellt.

Zum Weiterlesen:

Wir arbeiten auch in unseren Projekten für die Reduzierung von THG-Emissionen.

Erfahren Sie mehr zu unserem Klimamanagement in unserer Klima- und Umweltbilanz 2018 und der EMAS Umwelterklärung 2019.