Keine ArmutWeniger UngleichheitenNachhaltige Städte und GemeindenNachhaltiger Konsum und nachhaltige ProduktionMaßnahmen zum KlimaschutzLeben unter WasserLeben an LandFrieden, Gerechtigkeit und starke InstitutionenPartnerschaften zur Erreichung der ZieleKein HungerGesundheit und WohlergehenHochwertige BildungGeschlechtergleichheitSauberes Wasser und SanitäreinrichtungenBezahlbare und saubere EnergieMenschenwürdige Arbeit und WirtschaftswachstumIndustrie, Innovation und Infrastruktur Artboard 1

Nachhaltig mit System

Die Nachhaltigkeitsambitionen der GIZ erstrecken sich auf Umwelt- und Klimaschutz genauso wie auf soziale Aspekte. Umgesetzt werden sie durch ein kohärentes Managementsystem mit ineinandergreifenden Strukturen.

Nachhaltig­keit ist das Leit­prinzip unseres Handelns. Wir agieren in der Über­zeugung, dass nur das Zusammen­spiel von sozialer Ver­antwortung, öko­lo­gischem Gleich­gewicht und wirt­schaft­licher Leistungs­fähigkeit künftigen Genera­tionen ein Leben in Sicher­heit und Würde er­mög­licht. Die Nachhaltig­keits­richtlinie der GIZ konkretisiert das: Seit 2016 ist sie unser Kompass, der unserem Handeln die Richtung weist. Sie legt die Standards für unsere täg­liche Arbeit fest und gibt die Werte vor, denen wir intern und bei der Um­setzung unserer beauf­tragten Projekte folgen wollen. Außer­dem hilft sie uns, Verpflich­tungen aus inter­natio­nalen Verein­barungen nach­zukommen und Umwelt- und Sozial­standards in den Kooperations­ländern ein­zu­halten.

Auch strukturell spiegeln sich unsere Ambitionen in unserem Unter­nehmen wider: Unsere Governance-Struktur besteht aus dem Sustaina­bility Office, dem Sustaina­bility Board und dem Nachhaltig­keits­beauftragten. Gemein­sam ent­wickeln sie das Nachhaltig­keits­management der GIZ weiter.

Foto: Ein Mann schaut auf das Ladegerät, an dem ein Elektroauto angeschlossen ist.
Die GIZ Tadschikistan nutzt bereits seit zwei Jahren ein E-Auto. © GIZ / Soirsho Gulomshoev
Klima- und Umweltmanagement entlang etablierter Standards

Die GIZ hat sich ein eigenes
Umweltleitprinzip gesetzt, das unsere Ver­ant­wortung trans­parent macht. Neben den selbst auf­erlegten Regeln folgt die GIZ aber auch etablier­ten Standards:

  • Europäisches Umweltmanagementsystem EMAS: In Deutschland nutzt die GIZ das Eco-Management and Audit Scheme (EMAS), eine Erweiterung des Umwelt­management­standards ISO 14001. So berichtet sie jährlich über ihre Umwelt­leistung in der Umwelt­erklärung, die extern geprüft wird.
  • Eigenes Tool für Nachhaltigkeits­management CSH: Im Ausland setzt die GIZ den Corporate Sustainability Handprint® (CSH) ein. Er bietet den Beschäf­tig­ten einen einheit­lichen Rahmen zur unter­nehmeri­schen Nachh­altig­keit und damit auch zum Umwelt­management.
  • Wissenschaft als Maßstab: 2021 hat sich die GIZ als erstes Unter­nehmen der Ent­wick­lungs­zusammen­arbeit der Science Based Targets initiative (SBTi) ange­schlossen und somit ein ambi­tionier­tes Reduktions­ziel gesetzt. Ihre Klima- und Umwelt­bilanz 2021 hat die GIZ erst­malig nach SBTi-Vorgaben erstellt.

Das Nachhaltigkeitsprogramm
2021–2025

Strategisch wichtigste Themen unseres Nachhaltig­keits­manage­ments sind und bleiben der Klima­schutz und die Reduktion der Treibhaus­gas­emissionen. Die nach­haltige Aus­gestaltung der Mobili­tät ist dabei ein zentraler Hebel für die GIZ, schließ­lich ver­ursachen Reisen an­nähernd 80 Prozent unserer Emissionen. Wo immer mög­lich, sollen Dienst­reisen durch digitale Formate ersetzt oder durch die Bündelung von Terminen redu­ziert werden. In der Corona-Pandemie haben wir damit bereits gute Erfah­rungen gemacht. Ge­messen an 2019 wollen wir bis 2025 bei Flug­reisen im In- und Aus­land 25 Prozent Treibhaus­gase ein­sparen.

Unser Nachhaltigkeits­programm 2021–2025 ist der operative Fahrplan unseres Nachhaltigkeits­manage­ments, den wir in Fünf­jahres­zyklen auf­setzen. Darin haben wir uns für die kommenden Jahre weitere ambitionier­te Ziele gesetzt: Wir wollen natür­liche Ressourcen schonen und zum Schutz biologi­scher Viel­falt bei­tragen. Wir wollen unsere Beschaffung nach­haltiger aus­richten und als Unter­nehmen noch diverser werden. Und wir wollen Mit­arbeitende zum Thema Menschen­rechte sensi­bili­sieren und sie er­mutigen, auf mögliche Miss­stände hin­zu­weisen.

Außerdem legen wir in unserem Nachhaltigkeits­programm einen Fokus auf das Aus­land. Auch dort wollen wir explizit noch nach­haltiger agieren. Wie in Togo und in Peru sollen an vielen GIZ-Standorten Photovoltaiksysteme installiert werden. Das senkt die CO2-Emissionen, spart Energie­kosten und kann bei Strom­ausfällen Genera­toren über­flüssig machen.

Foto: Photovoltaikanlage auf dem Flachdach eines Gebäudes.
Die Photovoltaikanlage eines GIZ-Büros in Togo soll in den nächsten 30 Jahren 900 Tonnen CO2 einsparen.
© Studio Avisk World / Roger Gbekou

GIZ hat sich der Science Based Targets initiative angeschlossen

2021 haben wir einen bedeutenden Schritt für unsere Klima­schutz­bemühungen gemacht: Wir sind der Science Based Targets initiative (SBTi) bei­getreten (siehe Infokasten). Zwar arbeiten wir bereits seit 2020 welt­weit klima­neutral – jedoch vorerst nur rechnerisch. Denn klima­schäd­liche Emissionen, die wir nicht ver­meiden können, kompensieren wir. Doch damit geben wir uns nicht zu­frieden. Bis 2025 wollen wir nicht nur die direkt und indirekt bei uns ent­stehenden klima­schädlichen Emissionen im Ver­gleich zu 2019 um 30 Prozent senken, sondern auch in der vor­gelagerten Wert­schöpfungs­kette Reduktionen erzielen.

Um eine fundierte Ent­scheidung treffen zu können, welchen Themen­feldern die GIZ auf dem Weg dorthin kurz-, mittel- und lang­fristig besondere Aufmerk­sam­keit widmen sollte, führen wir zum Nachhaltig­keits­programm ein jähr­liches Monitoring durch. Die Ergeb­nisse nutzen wir, um Fort­schritte zu messen und gegebenen­falls früh­zeitig Maß­nahmen anzu­passen – damit die Ziele im vor­ge­sehenen Zeit­rahmen auch er­reicht werden. Außer­dem sorgt das stringente Monitoring für Trans­parenz gegen­über unseren Stake­holdern.

Nachhaltig mobil: Das haben wir umgesetzt

Die Mobilität der Mitarbeitenden verursacht bei der GIZ einen wesent­lichen Anteil der CO2-Emissionen. Nach­haltige Maß­nahmen bewirken hier daher einen besonders großen Beitrag zum Klima­schutz. 2022 hat die GIZ diverse klima­schonende Mobilitäts­maßnahmen an unter­schied­lichen Stand­orten um­gesetzt. Vor allem das Fahr­rad erhielt viel Aufmerk­samk­eit: Am Stand­ort in Kolumbien wurden in der Tief­garage des Büros Pkw-Park­plätze in Fahrrad­stellplätze um­gewandelt. In Vietnam können sich die GIZ-Beschäf­tigten nun Fahr­räder leihen. Und die deutschen GIZ-Stand­orte haben im Juni am „European Bicycle Day“ teil­genommen und die Mit­arbei­tenden in diesem Zuge mit Informationen zur nach­haltigen Mobili­tät ver­sorgt. Darüber hinaus hat die GIZ-Zentrale im Kongo ihren ersten elek­trisch betrie­benen Firmen­wagen ange­schafft und der GIZ-Stand­ort in Albanien hat ein ganz­heit­liches Mobilitäts­konzept auf Basis von Fahr­gemein­schaften, Dienst­rädern und elektrischen Tret­rollern reali­siert.

Foto: Mehrere Fahrräder stehen nebeneinander vor einem Gebäude mit einem Schild: „German Development Cooperation Office“.
© GIZ / Ariela Hajdarmataj
Beispiele unserer nachhaltigen Mobiltät

Diensträder sind Teil des Mobilitätskonzepts in Albanien.

Foto: Eine Gruppe von Personen, einige von ihnen mit Fahrradhelmen, steht vor einem Gebäude mit GIZ-Logo. Alle lächeln, einige winken. Vier Personen halten ein Fahrrad in der Hand.
© GIZ / Hoai Thu
Beispiele unserer nachhaltigen Mobiltät

Die Fahrradinitiative der GIZ Vietnam spart nicht nur CO2, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl.

Foto: Ein Mann mit Mundschutz steht vor einem Gebäude mit dem Schild: „cooperación alemana, Deutsche Zusammenarbeit“ und dem GIZ-Logo. Vor ihm steht ein Fahrrad, das er mit beiden Händen festhält.
© GIZ / Luz Soraya Rojas Valiente
Beispiele unserer nachhaltigen Mobiltät

Auch in Kolumbien wird verstärkt auf das Fahrrad als nachhaltiges Transportmittel gesetzt.

Foto: Ein blaues Auto, auf dessen Motorhaube und Türen Aufkleber mit dem deutsch-kongolesischen Kooperationslogo sowie dem GIZ-Logo zu sehen sind. Die Insassen des Autos strecken ihre gehobenen Daumen aus den geöffneten Autofenstern.
© GIZ / Jennifer Kamwanya
Beispiele unserer nachhaltigen Mobiltät

Die GIZ Kongo hat sich ihr erstes E-Auto angeschafft.

Foto: Zwei Frauen befinden sich vor einem Gebäude. Eine Frau sitzt auf dem Fahrrad, die zweite steht vor ihrem Fahrrad.
© GIZ / Lara Milerski
Beispiele unserer nachhaltigen Mobiltät

Nachhaltige Mobilität wird auch an den verschiedenen Standorten in Deutschland gefördert.

Ergebnisse des Monitorings unseres Nachhaltigkeits­programms

Die Ergebnisse des Monitorings nach dem ersten Jahr des neuen Zyklus zeigen über alle Themen­felder hinweg ein grund­sätz­lich positives Bild: Bei 61 Prozent der Ziele lässt sich schon nach dem ersten Jahr er­kennen, dass sie im jeweils gesetzten Zeit­rahmen voraus­sichtlich er­reicht werden. Weitere 14 Prozent der Ziele werden voraus­sichtlich zumindest teil­weise er­reicht. Bei 23 Prozent der Ziele ist die Erreichung noch nicht abzu­schätzen und lediglich 2 Prozent werden wir vermut­lich nicht er­reichen können.

Besonders bei den Themen Menschen­rechte und nach­haltige Beschaffung haben wir im vergangenen Berichts­zeitraum bereits einen Groß­teil der Kern­maßnahmen um­gesetzt und be­arbeitet. Neue Mit­arbeitende werden nun noch besser ein­gearbeitet: Informationen zu Menschen­rechten sind in vier Sprachen vor­handen, die Ein­führungs­veranstaltung zum Thema nach­haltige Beschaffung wurde aus­gebaut und es gibt erste Orientierungs­hilfen für die Be­schaffung von be­sonders risiko­reichen Sach­gütern und Dienst­leistungen.

An manchen Stellen waren wir zu ehr­geizig: So wird es uns zum Bei­spiel nicht gelingen, den Anteil an klim­aschädlichen Kälte­mitteln im Ausland bis 2025 um 60 Prozent zu redu­zieren. Die dafür nötigen Klima­anlagen sind in vielen Ländern noch nicht verfüg­bar. An anderen Stellen haben wir dafür noch mehr Potenzial: Die Nutzung erneuer­barer Energien im Inland zum Bei­spiel birgt deut­lich mehr Potenzial als bei der Er­stellung des Programms ge­dacht. Diese Ziele werden wir 2023 im Review zum Nach­haltig­keits­programm noch­mals genauer unter die Lupe nehmen.

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der Kernmaßnahmen des aktuellen Nachhaltigkeits­programms sind bereits nach dem ersten Jahr realisiert oder werden fortlaufend umgesetzt.

Immer im Dialog

Um unser Nachhaltig­keits­programm auf dem aktuellen Stand zu halten, tauschen wir uns regel­mäßig mit unseren Stake­holdern aus. In regel­mäßigen Abständen organi­sieren wir einen umfang­reichen Dialog. Der Aus­tausch ist für unsere Arbeit immens wichtig, denn wir wollen den Erwartungen an uns gerecht werden und nehmen Kritik ernst.

Der zurück­liegende Dialog adressierte ins­besondere die Frage, bei welchen Nachhaltig­keits­themen unsere Partner und Auftrag­geber unser größtes Potenzial sehen. Das Fazit: In den Feldern Umwelt- und Klima­schutz, Menschen­rechte und nach­haltige Beschaffung traut man uns besonders viel zu, weshalb wir diese Aspekte zu den tragenden Säulen unseres Nach­haltig­keits­programms gemacht haben.

Die Wesentlichkeitsmatrix

Als Gesamt­ergebnis des Stakeholder-Dialogs haben wir 16 Themen für die Aus­richtung unseres Unter­nehmens identi­fiziert. Diese 16 Kern­themen der GIZ werden in einer „Wesentlich­keits­matrix“ ab­gebildet. Daraus lässt sich ein Themen-Ranking für unsere unter­nehme­rische Nach­haltig­keit ab­leiten, an dessen Spitze Klima- und Umwelt­schutz, die nach­haltige Be­schaffung und der Schutz der Menschen­rechte stehen (siehe Grafik, Quadrat rechts oben). Ganz besonders für diese Themen setzt sich die GIZ klare Ziele und ver­knüpft sie im Rahmen ihres Nach­haltig­keits­programms mit konkreten Maß­nahmen.

Diagramm mit einer x- und einer y-Achse: Die x-Achse ist mit „Wirkungspotenzial der GIZ“ beschriftet und besitzt die drei Bereiche mittel, hoch sowie sehr hoch. Die y-Achse ist mit „Erwartungen der Stakeholder“ beschriftet und besitzt ebenfalls drei Bereiche. In diesem Diagramm sind die Zahlen 1 bis 16 positioniert.

Es ergeben sich drei Quadrate mit Zahlen: Bereich A (Wirkungspotenzial der GIZ = sehr hoch, Erwartungen der Stakeholder = sehr hoch): Zahlen 1 bis 7. Bereich B (Wirkungspotenzial der GIZ = hoch, Erwartungen der Stakeholder = hoch): Zahlen 9 bis 15. Bereich C (Wirkungspotenzial der GIZ = mittel, Erwartungen der Stakeholder = mittel): die Zahl 16. Einige der Kreise liegen auch im Grenzbereich zu anderen Quadraten.

Die „Wesentlichkeitsmatrix“ korreliert die Erwartungen der Stakeholder mit dem Wirkungspotenzial der GIZ:

  • 1. Klimaschutz
  • 2. Schutz natürlicher Ressourcen
  • 3. nachhaltige Beschaffung
  • 4. Schutz & Förderung von Menschenrechten
  • 5. nachhaltige Mobilität
  • 6. Biodiversität
  • 7. Vielfalt & Gender
  • 8. Compliance & Antikorruption
  • 9. Digitalisierung
  • 10. Work-Life-Balance & Mitarbeitergesundheit
  • 11. nachhaltige Veranstaltungen
  • 12. Kooperations- und Partnerschaftsmanagement
  • 13. Mitarbeiterentwicklung
  • 14. verantwortlicher Mitteleinsatz
  • 15. lernende Organisation
  • 16. gesellschaftliches Engagement
Nachfolgend finden Sie Informationen nach dem Nachhaltigkeitsstandard
der Global Reporting Initiative (GRI):

GRI 2: Allgemeine Angaben 2021

GRI 3: Wesentliche Themen

  • Zusätzliche relevante Informationen nach GRI, DNK und Global Compact finden Sie hier

  • Weitere inspirierende Beispiele aus unserem Umwelt- und Klimaschutz finden Sie hier