Keine ArmutWeniger UngleichheitenNachhaltige Städte und GemeindenNachhaltiger Konsum und nachhaltige ProduktionMaßnahmen zum KlimaschutzLeben unter WasserLeben an LandFrieden, Gerechtigkeit und starke InstitutionenPartnerschaften zur Erreichung der ZieleKein HungerGesundheit und WohlergehenHochwertige BildungGeschlechtergleichheitSauberes Wasser und SanitäreinrichtungenBezahlbare und saubere EnergieMenschenwürdige Arbeit und WirtschaftswachstumIndustrie, Innovation und Infrastruktur Artboard 1

Grußwort des Aufsichtsratsvorsitzenden

Liebe Leserinnen und Leser,

dieser Bericht erscheint zur Halbzeit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Die Vereinten Nationen haben sich im Jahr 2015 auf 17 Ziele zur gemeinsamen Gestaltung einer besseren und gerechteren Welt verständigt. Im selben Jahr hat sich die Mehrheit der Staaten im Pariser Klimaabkommen dazu verpflichtet, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad, möglichst auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau, zu begrenzen.

Acht Jahre später fällt die Zwischenbilanz nicht gut aus. Wir sind als Weltgemeinschaft weit von der Erreichung der meisten dieser Ziele entfernt. Globale Krisen wie die Covid-19-Pandemie und die zunehmenden negativen Auswirkungen des Klimawandels machen viele Entwicklungsfortschritte zunichte. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine führt uns die destruktiven Folgen einer einseitigen Interessenpolitik vor Augen, die sich über das Völkerrecht und eine regelbasierte internationale Ordnung hinwegsetzt. Dieser Krieg ist für die Menschen in der Ukraine dramatisch. Seine Folgen treffen die gesamte Welt und aufgrund der Gefährdung der Ernährungssicherheit in besonderem Maße die Länder des Globalen Südens.

Porträtfoto: Jochen Flasbarth.
Jochen Flasbarth, GIZ-Aufsichtsratsvorsitzender, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
© BPA / Steffen Kugler

»Inklusive, resiliente und zukunftsfähige Gesellschaften sind zentral für nachhaltige Entwicklung.«

Jochen Flasbarth,
GIZ-Aufsichtsratsvorsitzender, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Wandel gestalten, Kräfte bündeln

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) richtet seine Arbeit entsprechend auf vier wichtige Schwerpunkte aus. In Zusammenarbeit mit unseren Partnerländern, der Zivilgesellschaft und multilateralen Institutionen arbeiten wir besonders konzentriert daran, globale Gesundheit und damit zusammenhängende Rechte zu verwirklichen; Armut, Hunger und Ungleichheit wirksam zurückzudrängen; den Übergang zu einer klimagerechten Wirtschaft sozial gerecht zu gestalten und eine feministische Entwicklungspolitik umzusetzen.

Vertrauensvolle Partnerschaften und neue Allianzen sind dafür ebenso unerlässlich wie ein besseres Zusammenwirken bi- und multilateraler Akteure. Die „Global Gateway“-Initiative der EU setzt diesen Anspruch beispielhaft um: Als Team Europe investieren die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten gemeinsam mit Partnern aus dem privaten Sektor in Entwicklungs- und Schwellenländern in hochwertige, nachhaltige Infrastrukturprojekte, die entsprechend unseren Werten und Ansprüchen höchsten Sozial- und Umweltstandards genügen.

Niemanden zurücklassen, Resilienz stärken

Inklusive, resiliente und zukunftsfähige Gesellschaften sind zentral für nachhaltige Entwicklung. Ein wesentlicher Baustein dafür ist der Auf- und Ausbau sozialer Sicherungssysteme. Gesellschaften mit stabilen Systemen sozialer Sicherung sind besser für die multiplen Krisen unserer Zeit gewappnet. Dass noch immer rund die Hälfte der Weltbevölkerung keinen Zugang zu sozialer Sicherheit hat, muss daher dringend geändert werden. Wir müssen soziale Sicherungsansätze auch verstärkt mit den immer drängenderen Fragen des Klimawandels kombinieren, zum Beispiel im Kontext des vom BMZ zusammen mit der V20 – der Gruppe der gegenüber dem Klimawandel vulnerabelsten Länder – initiierten Globalen Schutzschirms gegen Klimarisiken. Auch die Transformation zu Klimaneutralität muss sozial gerecht gestaltet werden – als Just Transition, die beim Ausbau sauberer und sicherer Energien auch gute, klimagerechte Beschäftigung schafft und soziale Sicherung stärkt. Deshalb unterstützt die Bundesregierung zusammen mit anderen Ländern unter dem Dach der G7 plurilaterale „Just Energy Transition Partnerships“ (etwa in Südafrika, Indonesien und Vietnam). Auch treibt sie bilaterale Klima- und Entwicklungspartnerschaften voran, so in Pakistan, Serbien, Ruanda, Indien, Peru und Kenia.

Gleichberechtigte Gesellschaften sind stabiler, wirtschaftlicher und widerstandsfähiger gegen Krisen. Mit unserem neuen Leitbild einer feministischen Entwicklungspolitik gehen wir voran, um Chancengleichheit für alle Menschen zu erreichen, diskriminierende Machtstrukturen zu überwinden und eine menschenrechtsbasierte Politik für alle zu gestalten. Die „3 R“ – die gleichberechtigte Repräsentanz, die Stärkung der Rechte sowie der gleichberechtigte Zugang zu Ressourcen – sind entscheidende Faktoren, um an den strukturellen Ursachen der Ungleichheiten anzusetzen.

Die GIZ hat im vergangenen Jahr einmal mehr bewiesen, dass sie mit ihrer Fach- und Beratungsexpertise sowie ihren Netzwerken in unseren Partnerländern einen spürbaren und nachhaltigen Unterschied für die Menschen vor Ort macht. Dafür gebührt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der GIZ mein herzlicher Dank! Lassen Sie uns gemeinsam die Ziele der Agenda 2030 weiter vorantreiben und die Zeitenwende gestalten!


Mit besten Grüßen

Unterschrift: Jochen Flasbarth.

GIZ-Aufsichtsratsvorsitzender

Staatssekretär im Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung