Februar 2022: Seit fünf Jahren leistet Sven Stabroth als Entwicklungshelfer Friedensarbeit in der Ostukraine. Jetzt muss er plötzlich das Land verlassen, wird evakuiert, hat nicht einmal Zeit, seine Wohnung zu räumen. Der russische Angriffskrieg rollt. Die Sorge um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter*innen bewegt die gesamte GIZ. Stabroths internationales Team ist zerrissen. Die einen sitzen mit Angst um Kolleg*innen und Freund*innen vor den Bildschirmen. Die anderen befinden sich plötzlich mitten im Krieg, mit Luftalarm und Raketeneinschlägen. Was das für die gemeinsame Arbeit heißt, ist zunächst ein ferner Gedanke.
Schnell steht fest: Die Menschen in der Ukraine brauchen jetzt erst einmal akute Überlebenshilfe. Die GIZ ist seit 30 Jahren in der Ukraine aktiv, kann mit Hilfe ihrer Netzwerke vor Ort schnell und in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen reagieren. Im Rahmen des Sonderhilfsprogramms Ukraine des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beschafft sie Hilfsgüter, Nahrungsmittel und Bettzeug und versorgt damit einen Teil der rund sieben Millionen Binnengeflüchteten. Generatoren, Wasserfilter und Solarmodule für vom Krieg betroffene Städte helfen, die lebenswichtige Versorgung mit Strom und Wasser aufrechtzuerhalten. Auch die EU steuert einen Teil der Finanzierung bei. „Das Programm hat unsere Bedürfnisse und Herausforderungen erkannt, bevor wir sie überhaupt identifizieren konnten. Die Hilfslieferungen sind von großer Bedeutung für die Menschen hier“, sagt Antonina Moskalyuk, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Kodyma.