Integrierter Unternehmensbericht 2017
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MIT NEUEN KOOPERATIONEN NOCH MEHR BEWEGEN KÖNNEN

UM BEIM KLIMASCHUTZ UND DER ANPASSUNG AN DEN KLIMAWANDEL NOCH MEHR BEWEGEN ZU KÖNNEN, GEHT DIE GIZ VIELE VERSCHIEDENE WEGE: SIE KOOPERIERT VERSTÄRKT MIT INTERNATIONALEN GROSSAKTEUREN, AKQUIRIERT WELTWEIT MEHR FINANZMITTEL FÜR KLIMAPROJEKTE UND UNTERSTÜTZT LÄNDER DABEI, GLOBALE AGENDEN WIE DAS PARISER KLIMASCHUTZABKOMMEN ODER DIE AGENDA 2030 UMZUSETZEN.

„INITIATIVE AGENDA 2030“: UNTERSTÜTZUNG FÜR MEXIKO UND GRIECHENLAND

Bei der Aufgabe, die klimabezogenen Ziele der Agenda 2030 national zu konkretisieren, unterstützt die GIZ zum Beispiel Mexiko und Griechenland. Im Rahmen der „Initiative Agenda 2030“ des BMZ etwa beraten GIZ-Fachkräfte das Büro des mexikanischen Präsidenten, eine eigene Nachhaltigkeitsarchitektur zu entwickeln – sicher verankert auch für künftige Regierungen. So sollen unter anderem Schnittpunkte zwischen der Agenda 2030 und dem Pariser Klimaschutzabkommen identifiziert und in einen institutionellen Rahmen gegossen werden. In Griechenland wiederum berät die GIZ im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums das Umwelt- und Energieministerium dabei, einen nationalen Energie- und Klimaplan für den Zeitraum 2021 – 2030 zu erstellen. Daneben unterstützt die GIZ bei Reformen, die erforderlich sind, um die nationalen Ziele zu Klimaschutz, erneuerbaren Energien und Energieeffizienz bis 2030 zu erreichen. Das GIZ-Team berät unter anderem dabei, Genehmigungsverfahren für Solaranlagen und Windräder zu vereinfachen, erneuerbare Energien in den Strommarkt einzubinden und den Energieverbrauch öffentlicher Gebäude zu senken. Kofinanziert wird das Vorhaben von der Europäischen Kommission.

WELTKLIMAKONFERENZ COP 23: GIZ GESTALTET MIT

Aus den Beschlüssen des Pariser Klimaschutzabkommens konkrete Maßnahmen und Richtlinien zur Umsetzung zu formulieren, das war im November 2017 auch der Auftrag für die rund 22.000 Teilnehmenden der UN-Klimakonferenz COP 23 in Bonn. Unterstützt wurde das fidschianische COP-23-Sekretariat dabei von der GIZ.

GIZ-Fachkräfte haben zudem die europäische und deutsche Verhandlungsdelegation, den deutschen Pavillon sowie Kooperationsländer beraten und ihre eigene Arbeit zu Klima und Energie vorgestellt. Ein Novum bei einer Weltklimakonferenz war der Climate Planet, den die GIZ als Co-Veranstalter im Auftrag des BMZ organisierte. Mehr als 23.000 Besucher begaben sich in dem Zelt in Form einer Weltkugel „ins Innere der Erde“, um sich mit Klimathemen auseinanderzusetzen.

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GREEN CLIMATE FUND: ZUGANG ZU MEHR KLIMAMITTELN

Am Rande der COP 23 wurde auch ein Vertrag unterzeichnet, der es der GIZ ermöglicht, ihre aktive Rolle im Kampf gegen den Klimawandel international weiter auszubauen. Als nunmehr akkreditierte Durchführungsorganisation, die im Auftrag des Green Climate Fund (GCF) Projekte umsetzt, hat die GIZ direkten Zugang zum größten multilateralen Klimafonds weltweit – und damit zu mehr Mitteln und mehr Möglichkeiten. Der „Grüne Klimafonds“ wurde unter der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen errichtet und soll die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens unterstützen. Die Projekte des GFC sollen den Klimaschutz in Entwicklungs- und Schwellenländern verbessern und die Menschen dabei unterstützen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.


Erstes Projekt: Trinkwassersicherheit in Grenada

Für den ersten genehmigten Vorschlag der GIZ wurden 2017 die entscheidenden Weichen gestellt. Das Projekt soll die Trinkwasserversorgung in dem Inselstaat Grenada in der Karibik langfristig sichern. Denn aufgrund des Klimawandels wird sich die Verfügbarkeit von Wasserressourcen auf allen Inseln Grenadas verringern.

Die Klimamodelle zeigen, dass starke Dürre dort im Jahr 2050 zur Normalität werden wird. Zusätzlich wird die Wasserversorgung durch extreme Wetterereignisse gefährdet. Im Auftrag des GCF errichtet die GIZ daher in Grenada mit lokalen Baufirmen 16 sturmfeste Wasserspeicher und verbessert die Wassergewinnung aus Flüssen und durch Brunnen. Zugleich werden die Rahmenbedingungen im Wassersektor verbessert, um Wasser langfristig effizienter zu nutzen.

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EUROPÄISCHE INVESTITIONSBANK: KNOW-HOW BÜNDELN FÜR DEN KLIMASCHUTZ

Zusätzliche Handlungsfähigkeit verspricht auch die Kooperation mit der Europäischen Investitionsbank (EIB), dem Finanzierungsarm der Europäischen Union – denn gemeinsam lässt sich mehr erreichen. Deshalb haben GIZ und EIB 2017 beschlossen, ihr Know-how zu nachhaltigen Investitionsprojekten zu bündeln und intensiver zusammenzuarbeiten: bei Klimaschutz und erneuerbaren Energien, aber auch in der Landwirtschaft, der Infrastrukturentwicklung und der Beschäftigungsförderung in Schwellen- und Entwicklungsländern.

Erstes Kooperationsprojekt: kohlenstoffarme Stadtentwicklung

In dem Kooperationsprojekt FELICITY arbeitet die Investitionsbank erstmals als Partnerin mit der GIZ zusammen. Dafür wurden zwei Fachkräfte der GIZ an die EIB entsandt. FELICITY unterstützt Städte in Brasilien, China und Mexiko dabei, in eine kohlenstoffarme Entwicklung ihrer Infrastruktur zu investieren. Dazu beraten die GIZ-Fachleute bei der Planung geeigneter Maßnahmen in Gebäuden, dem öffentlichen Nahverkehr, dem Abwassermanagement oder der Fernwärme und wie diese so beantragt werden können, dass sie auch von internationalen Banken finanziert werden. Finanziert wird FELICITY aus Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums.

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