Integrierter Unternehmensbericht 2017
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DIGITALE LÖSUNGEN FÜR INTERNE PROZESSE: EIGENE WIRKSAMKEIT STEIGERN

VOM DIGITALEN WANDEL IST AUCH DIE INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT NICHT AUSGENOMMEN. ER VERÄNDERT NICHT NUR DIE PROJEKTARBEIT MIT UNSEREN PARTNERN, SONDERN AUCH UNSERE INTERNEN PROZESSE UND ARBEITSWEISEN. SEIT 2015 KOORDINIERT EIN STRATEGISCHES PROJEKTTEAM „DIGITALER WANDEL“ DEN TRANSFORMATIONSPROZESS, AUS DEM ZUM BEISPIEL DIE IDEE EINES INNOVATIONSFONDS HERVORGEGANGEN IST. ER SCHAFFT EINEN FREIRAUM FÜR BESCHÄFTIGTE, UM INNOVATIONEN FÜR NEUE DIGITALE LÖSUNGEN ZU ENTWICKELN.

RICHTUNGSWEISEND: UNSER ZIELBILD „DIGITALER WANDEL“

Die Richtung, in die sich die GIZ in den kommenden Jahren weiterentwickeln will, ist in einem Zielbild festgehalten. Den Kern machen drei Fragen aus: Wie übersetzen die Mitarbeitenden die Vision des „Digitalen Wandels“ in konkretes Handeln? Was benötigen sie, um das zu erreichen? Und welche Hindernisse gibt es auf diesem Weg? Dazu waren 2017 in einem breit angelegten Prozess alle Unternehmensbereiche befragt worden. Aus den Antworten wurde anschließend das Zielbild „Digitaler Wandel“ entwickelt. Es besteht aus acht Dimensionen, wie zum Beispiel „Digitale Führung“, „Digitale Kooperation“ oder „Digitaler Arbeitsplatz“. In jedem dieser Schwerpunkte wird künftig regelmäßig untersucht, was dazu im Unternehmen bereits realisiert wurde und welche weiteren Maßnahmen entwickelt werden sollten. Diese Maßnahmen sind in unsere Unternehmensstrategie und Jahresziele integriert und werden jährlich überprüft.

Die GIZ hat sich umfassend in das digitale Zeitalter transformiert, nutzt aktiv die Chancen neuer Technologien und digitaler Innovationen in allen Geschäfts- und Unternehmensbereichen und stellt beim Einsatz dieser Technologien die Nutzerinnen und Nutzer in den Mittelpunkt. Somit steigert das Unternehmen die Effizienz sämtlicher Prozesse und die Effektivität seiner Leistungserbringung.*

MIT DEM INNOVATIONSFONDS KREATIVE IDEEN FÖRDERN

„Digitaler Wandel“ braucht Zeit. Gute Ideen und Lösungen lassen sich nicht schnell mal von oben verordnen. Um für diesen Prozess das kreative Potenzial unserer Beschäftigten für digitale Lösungen zu nutzen, wurde Anfang 2017 der Innovationsfonds ins Leben gerufen. Bei seiner ersten Auflage fragten wir danach, wie sich die Wirksamkeit von GIZ-Vorhaben durch digitale Tools steigern lässt. Das Resultat waren mehr als 250 Vorschläge und Ideen. In einer anschließenden Onlineabstimmung gaben mehr als 5.000 Beschäftigte ihre Stimmen für die originellsten und aussichtsreichsten Projekte ab. Die sechs Gewinnerteams durchliefen daraufhin ein Accelerator- Programm (von engl. accelerate = beschleunigen), in dem sie ihre Idee weiter ausfeilten und erste Prototypen ent wickelten. Im Laufe des Jahres wurden diese dann an ausgewählten Nutzergruppen getestet und weiter verbessert.

GEWINNER DES INNOVATIONSFONDS: EXTRAZAHLUNGEN FÜR ANANAS

Bei einem der Gewinnerteams dreht sich alles um die Ananas: Viele Kleinbauern müssen mit weniger als 1,90 US-Dollar am Tag auskommen. Dabei sind viele Konsumenten bereit, etwas mehr für ihr Obst auszugeben. Doch wie kommt das Geld transparent und sicher beim Kleinbauern an? Mit „XtraPay“ entwickelte das Team ein System, das es erlaubt, beim Kauf einer Ananas einen freiwilligen Betrag direkt an den produzierenden Kleinbauern zu überweisen. Jede Frucht wird dazu mit einem Etikett mit Barcode versehen, das an der Supermarktkasse ausgelesen wird. Gleichzeitig wird der Kleinbauer per SMS über den Eingang der Überweisung benachrichtigt.

*Orientierungsrahmen Digitaler Wandel in der GIZ, 2015