Integrierter Unternehmensbericht 2017
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GRUSSWORT DES AUFSICHTSRATSVORSITZENDEN

die deutsche Entwicklungspolitik steht dafür, Globalisierung gerecht zu gestalten und dabei die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – ökonomisch, ökologisch, sozial – in Einklang zu bringen. Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ist unser Kompass auf dem Weg dorthin; sie ist zugleich Maßstab und Richtschnur für die Gestaltung der globalen Lebensbedingungen für das nächste Jahrzehnt. Sie gilt universell für alle Länder und kann nur durch weltweite Zusammenarbeit verwirklicht werden. Hieran hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Jahr 2017 mit konkreten Initiativen und internationalen Allianzen gearbeitet und wurde dabei durch die GIZ erfolgreich unterstützt.

G-20-Ländergruppe hält am gemeinsamen Ziel nachhaltiger Entwicklung fest

Ein Meilenstein im vergangenen Jahr war der erste G-20-Gipfel unter deutschem Vorsitz in Hamburg. Er hat in einem schwierigen globalen Umfeld verdeutlicht, dass die G-20-Ländergruppe trotz unterschiedlicher Positionen am gemeinsamen Ziel nachhaltiger Entwicklung festhält. Afrika, Jugendbeschäftigung im ländlichen Raum und Klima sind prominente entwicklungspolitische Schwerpunkte, die ihren Platz auf der G-20-Agenda haben und die eine neue Qualität weg vom Krisenmanagement hin zu langfristigeren Anliegen aufweisen.

Mit dem „Marshallplan mit Afrika“ und den „Reformpartnerschaften“ unterstützen wir die nachhaltige und selbstbestimmte ökonomische Entwicklung Afrikas. Gerade viele junge Menschen in Afrika benötigen Zukunftsperspektiven. Hier setzt auch die Tech-Entrepreneurship-Initiative „Make-IT“ an, mit der wir die Rahmenbedingungen für Start-ups mit innovativen, digitalen Geschäftsideen verbessern wollen.

Verschiedene Initiativen, um Menschen in Not zu helfen

„Mit dem ‚Marshallplan mit Afrika‘ und den ‚Reformpartnerschaften‘ unterstützen wir die nachhaltige und selbstbestimmte ökonomische Entwicklung Afrikas.“

Das Thema Flucht und Migration hatte auch im vergangenen Jahr starken Einfluss auf die entwicklungspolitische Agenda. Gewaltsame und kriegerische Konflikte, zunehmend auch der Klimawandel führen dazu, dass Millionen von Menschen gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Die meisten von ihnen finden Zuflucht in den Nachbarländern. Nicht wenige machen sich aber auch auf den teilweise lebensgefährlichen Weg nach Europa und Deutschland.

Die Bundesregierung und auch die Europäische Union haben daher verschiedene Initiativen gestartet, um den Menschen in Not zu helfen und ihnen vor allem Perspektiven in oder nahe ihrer Heimat zu schaffen. Allein mit den seit 2014 im Rahmen der Sonderinitiative „Flucht“ beauftragten Projekten konnten wir in Krisenregionen über sieben Millionen Flüchtlingen und Binnenvertriebenen helfen, und auch der lokalen Bevölkerung in den Gemeinden, die Flüchtlinge aufnehmen und damit häufig an die Grenzen ihrer Kapazitäten stoßen.

Die Sonderinitiative und weitere Vorhaben ermöglichen Bildung für über eine Million Kinder und Jugendliche. Durch die „Beschäftigungsoffensive Nahost“ wurden im Jahr 2017 über 85.000 Jobs geschaffen. Mit dem Programm „Perspektive Heimat“ bieten wir Menschen Startchancen für eine erfolgreiche Rückkehr in ihre Herkunftsländer.

Schon heute gefährdet die globale Erwärmung die Lebenschancen vieler Menschen. Das Engagement des BMZ hilft betroffenen Menschen in Entwicklungsländern, besser mit den Folgen des Klimawandels fertig zu werden und ihre Existenzgrundlagen zu sichern. Gefördert werden zum Beispiel Anpassungen der Ackerbautechniken und des Wasserressourcenmanagements oder Verbesserungen beim Küstenschutz.

Im Jahr 2017 ist es uns auf der Weltklimakonferenz COP 23 in Bonn gelungen, unsere klimapolitischen Prioritäten und Initiativen wie die „Globale Partnerschaft zu Risikofinanzierung und Klimarisikoversicherungen“ (InsuResilience Global Partnership) sowie die „Globale Partnerschaft zur Umsetzung der nationalen Klimabeiträge“ (NDC Partnership) erfolgreich zu präsentieren. Diese werden wir in den kommenden Jahren umsetzen.

GIZ leistet auch unter schwierigsten Bedingungen hervorragende Arbeit

Mit der GIZ steht der Bundesregierung bei der Verwirklichung ihrer entwicklungspolitischen Ziele eine leistungsstarke und erfolgreiche Durchführungsorganisation zur Seite. Aus eigener Anschauung – unter anderem als Botschafter in Afghanistan – weiß ich, dass die GIZ auch unter schwierigsten Bedingungen hervorragende Arbeit leistet. Ich danke dem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der GIZ dafür, dass sie sich stets tatkräftig engagieren und ihre besondere Expertise einbringen. Gemeinsam bewirken wir Veränderung!

Mit besten Grüßen

Martin Jäger

GIZ-Aufsichtsratsvorsitzender

Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung