Integrierter Unternehmensbericht 2017
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MOBILITÄT IST EINE DER HAUPTFORDERUNGEN MODERNER GESELLSCHAFTEN UND GLEICHZEITIG EINE IHRER GRUNDVORAUSSETZUNGEN. DENN MOBILITÄT BEDEUTET WEIT MEHR, ALS MENSCHEN UND GÜTER VON A NACH B ZU BEWEGEN. SIE ERMÖGLICHT ZUGANG ZU MÄRKTEN, ARBEITSPLÄTZEN, SCHULEN, EINKAUFSMÖGLICHKEITEN ODER MEDIZINISCHER VERSORGUNG UND IST DAMIT ENTSCHEIDEND FÜR SOZIALE UND ÖKONOMISCHE ENTWICKLUNG. ALLERDINGS NUR MIT EINEM NACHHALTIGEN VERKEHRSKONZEPT, DAS DEN DAMIT VERBUNDENEN VERKEHRSKOLLAPS UND ERHÖHTEN AUSSTOSS VON KLIMASCHÄDLICHEN TREIBHAUSGASEN VERHINDERT.

ELEKTROMOBILITÄT IN BRASILIEN

Noch ist es Zukunftsmusik: gemeinschaftlich genutzte, autonome Elektrofahrzeuge in der Stadt, die so normal geworden sind, dass sie kein Aufsehen mehr erregen. Seit 2017 bereiten die GIZ und das brasilianische Industrieministerium hierfür jedoch schon einmal den Boden vor. In einem gemeinsamen Vorhaben, das vom BMZ finanziert wird, wollen sie in Brasilien die Voraussetzungen für die breitenwirksame Nutzung energieeffizienter Antriebssysteme schaffen. Im Fokus steht dabei die Elektromobilität im öffentlichen Personennahverkehr und im städtischen Lieferverkehr.

EFFIZIENT; SMARTE UND NACHHALTIGE MOBILITÄT ENTWICKELN

In einer Art „Testlabor“ werden dazu in der Stadt Joinville mit rund 560.000 Einwohnern erste Pilotprojekte vorbereitet, die vom Ausbau von Park-and-ride-Stationen bis hin zur Zustellung von Sendungen mit E-Fahrzeugen und -Bikes reichen. In diesem von der Fraunhofer-Gesellschaft entwickelten „Mobility City Lab“ arbeiten Akteure aus Regierung, Stadtverwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung zusammen, um einen Fahrplan für eine effiziente, smarte und nachhaltige Mobilität zu entwickeln. Joinville soll so Vorbild für innovative Mobilitätskonzepte in ganz Brasilien werden.

EIN MODERNES BUSNETZ FÜR WINDHUK

Viel zu wenige Busse und immer überfüllt: Wer in Namibias Hauptstadt Windhuk auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, muss oft zu Fuß gehen oder sich ein teures Taxi nehmen, um ans Ziel zu kommen. Um dies zu verbessern, hat das GIZ-Vorhaben „Verkehr, Mobilität, Logistik“ gemeinsam mit der namibischen Regierung einen Masterplan für nachhaltigen Verkehr für die Hauptstadt erstellt.

EXPERTISE AUS KIEL

Als Teil der Umsetzung hat die Kieler Verkehrsplanerin Silja Fieblinger in Windhuk die Planung eines modernen Busnetzes unterstützt. Die Verkehrsexpertin erstellte Linienwege, Dienstpläne und plante Fahrzeiten, gleichzeitig hat sie ihre Kollegen und Kolleginnen für diese Aufgaben qualifiziert. Dafür war sie als Integrierte Fachkraft direkt in der Stadtverwaltung angestellt. Inzwischen werden neue Buslinien und Haltestellen aufgebaut und sorgen dafür, dass die Busse regelmäßiger und pünktlicher fahren. Die Kosten für zusätzliche Busse haben jeweils zur Hälfte das BMZ und die Stadt Windhuk getragen.

Vermittelt wurde Silja Fieblinger in diese Schlüsselposition vom Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM), einer Arbeitsgemeinschaft der GIZ und der Bundesagentur für Arbeit. Damit war sie eine von zahlreichen integrierten Experten, die innerhalb des Vorhabens die namibischen Partner wirksam unterstützt haben. Die Arbeit war so erfolgreich, dass sie inzwischen auch auf andere Regionen Namibias ausgeweitet wurde.