Integrierter Unternehmensbericht 2017
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WIE WIR ARBEITEN: Verzahnt und mit starken Partnern

UM GLOBALEN ZIELEN UND INDIVIDUELLEN FRAGESTELLUNGEN ZU BEGEGNEN, SETZEN WIR AUF VORAUSSCHAUENDE PLANUNG, SCHNELLES HANDELN IN KRISENSITUATIONEN UND EFFIZIENTE KOOPERATIONEN. WIE UNSERE ARBEIT IN DER PRAXIS AUSSEHEN KANN, WIE WIR AUS ERFAHRUNG DAZULERNEN UND WELCHEN HERAUSFORDERUNGEN WIR DABEI GEGENÜBERSTEHEN, ZEIGEN WIR ANHAND VON ZWEI BEISPIELEN.

1. WIRKSAM VERZAHNT: KURZFRISTIGE HILFE UND LANGFRISTIGE ANSÄTZE

Weltweit nehmen langanhaltende und wiederkehrende Krisen zu. Auch immer mehr Länder, in denen die GIZ tätig ist, sind unmittelbar von Krisen betroffen und gelten als „fragile Staaten“. Die Akteure der humanitären Hilfe wie die der langfristig angelegten Entwicklungszusammenarbeit stellt das vor enorme Herausforderungen. Nur Hand in Hand kann es dort gelingen, den Bedarf an humanitärer Hilfe zu reduzieren, bereits erreichte Entwicklungsfortschritte zu schützen und Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung zu legen.

Die bisher häufig voneinander getrennt angewendeten Ansätze humanitärer und entwicklungspolitischer Unterstützung müssen daher noch stärker miteinander verzahnt werden. Eine Möglichkeit: Lokale Akteure werden unterstützt, sowohl akute Schocks als auch langanhaltende Belastungen besser zu bewältigen.

BEISPIEL NORDIRAK: STRUKTURBILDUNG IN EINEM FRAGILEN KONTEXT

Auf einem solchen Ansatz basiert das Vorhaben „Qudra“ zur Stärkung der Resilienz in flüchtlingsaufnehmenden Nachbarländern der Syrienkrise, das die GIZ, finanziert von BMZ und EU, im Irak, in Jordanien, im Libanon und in der Türkei umsetzt.

Allein die Region Kurdistan im Nordirak hat rund 1.200.000 Binnenvertriebene und etwa 240.000 syrische Flüchtlinge aufgenommen. Hier vermitteln GIZ-Fachkräfte lokalen staatlichen Institutionen grundlegende Kenntnisse, wie sie Kleinprojekte bedarfsorientiert und partizipativ planen, koordinieren und realisieren können.

Das schafft handlungsfähige Strukturen und hilft, den wiederkehrenden Belastungen standzuhalten. Zusätzlich dienen die kurzfristig umgesetzten Maßnahmen der Grundversorgung der lokalen und vertriebenen Bevölkerung, verbessern spürbar ihr Leben und stärken so das Vertrauen in staatliche Strukturen. So wurden bis Ende 2017 mehr als 33.000 Menschen erreicht, unter anderem durch den Zugang zu einer besseren Stromversorgung, die Renovierung einer Bildungseinrichtung für Kinder mit Behinderungen und die Modernisierung einer Kinderintensivstation, die circa 1.000 Kinder jährlich versorgt.

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2. PARTNER WIRTSCHAFT: STRATEGISCHE ALLIANZEN SCHMIEDEN

Vor den aktuellen, globalen Herausforderungen sind Partnerschaften von Regierungen, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft mehr denn je unerlässlich. Auch wir begeben uns immer mehr in ein breites Spektrum an Kooperationen, denn wir wollen mit und auch von unseren Partnern lernen, um den aktuellen Herausforderungen möglichst wirksam zu begegnen.

Unter dem Motto „Risiken minimieren, Chancen verdoppeln“ setzt das Programm develoPPP.de im Auftrag des BMZ Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft in Entwicklungs- und Schwellenländern um. Dabei werden unternehmerische und entwicklungspolitische Ziele zusammengeführt. Die Partner bringen arbeitsteilig ihre jeweiligen Stärken ein und kombinieren sie. Verantwortung, Kosten und Risiken werden geteilt. Strategische Allianzen sind besonders weitreichende Entwicklungspartnerschaften. Sie bringen weltweit unterschiedliche Akteure aus Industrie und Handel, Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen sowie anderen nationalen und internationalen Organisationen zusammen.

BEISPIEL MADAGASKAR: REGIONAL UND INHALTLICH GEWACHSEN

Bessere Lebensbedingungen für rund 10.000 kleinbäuerliche Vanilleproduzenten und ihre Familien sowie eine bessere Vanillequalität für die verarbeitenden Unternehmen – das ist das gemeinsame Ziel unserer strategischen Partnerschaft in Madagaskar.

Dabei ist die vom BMZ finanzierte Entwicklungspartnerschaft über die Jahre stark gewachsen. Erster Partner der GIZ war 2010 der Aromenhersteller Symrise AG; 2013 folgte der Nahrungsmittelkonzern Unilever; 2016 schloss sich die Kinderrechtsorganisation Save the Children an.

Auch das Themenspektrum hat sich erweitert: Von Schulungen zu gutem Vanilleanbau, der Abfederung finanzieller Risiken für ertragsarme Monate bis hin zu besserer Gesundheitsversorgung und solider Grundbildung. Dazu wuchs die Zahl der landwirtschaftlichen Berufsschulen von drei auf fünf und auch das Netz aus vielen kleinen Feldschulen zur Beratung der kleinbäuerlichen Produzenten wurde überregional ausgebaut:

Das Projekt arbeitet mittlerweile in 70 Gemeinden im Nordosten Madagaskars. Save the Children ergänzt die Aktivitäten mit dem Ziel, besonders armutsgefährdete Haushalte sowie Kinder und Jugendliche zu stärken. So haben beispielsweise innerhalb von einem Jahr mehr als 4.000 Haushalte eine eigens für diese Zielgruppe entwickelte Krankenversicherung erhalten.

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Weitere Beispiele dafür, wie wir mit privaten Unternehmen und Stiftungen kooperieren, finden Sie in diesem Bericht und unter: www.giz.de/wirtschaft