Integrierter Unternehmensbericht 2017
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DER KLIMAWANDEL ERSCHWERT DEN KAMPF GEGEN DIE ARMUT. DÜRREN, ÜBERSCHWEMMUNGEN UND AUSSERGEWÖHNLICHE TEMPERATURSCHWANKUNGEN GEFÄHRDEN WELTWEIT NICHT NUR DIE POSITIVEN ENTWICKLUNGEN IN DER LANDWIRTSCHAFT. SIE GEFÄHRDEN AUCH DEN SCHUTZ DER NATÜRLICHEN RESSOURCEN. WIR UNTERSTÜTZEN UNSERE PARTNER DABEI, NEUE WEGE DER ANPASSUNG AN DEN KLIMAWANDEL ZU GEHEN: ZUM BEISPIEL MIT DIGITALER TECHNIK WIE IN THAILAND.

THAILAND: DROHNEN ZUM SCHUTZ DER WASSERRESSOURCEN

Erst Hochwasser, dann Dürren – der Klimawandel setzt den Wasserressourcen in Thailand sichtbar zu. Mit naturbasierten Präventivmaßnahmen in Wassereinzugsgebieten sollen negative Folgen von Extremereignissen reduziert werden. Doch wie lässt sich der Zustand von Flüssen und Wasserspeichern besonders in unzugänglichen Gebieten erfassen und überwachen? Das Projekt ECOSWat, das die GIZ im Auftrag des Bundesumweltministeriums unterstützt, setzt hierfür auf digitale Technik: Drohnen sammeln die nötigen Daten aus der Luft.

3-D-MODELLE SIMULIEREN GEPLANTE SCHUTZMASSNAHMEN

Daraus werden 3-D-Modelle zu verschiedenen Wetterszenarien und klimatischen Entwicklungen berechnet, die gleichzeitig die Wirkung geplanter Schutzmaßnahmen simulieren. Wo etwa früher Wasserreservoirs regelmäßig ausgebaggert werden mussten, um sie von eingespülten Ablagerungen zu befreien, werden heute anfällige Uferabschnitte gezielt mit Gräsern, Sträuchern und Bäumen befestigt. Ein natürlicher Erosionsschutz, der Schlammbildung vorbeugt, die Speicherkapazität erhält und damit das Risiko von Hochwasser und Dürren effektiv verringert.

PERU: AGRARVERSICHERUNGEN FANGEN ERNTEVERLUSTE AUF

In Peru setzt man auf Risikoverteilung, wenn es um die Folgen extremer Wetterereignisse geht. Anpassung an den Klimawandel heißt für das Ministerium für Landwirtschaft und Bewässerung auch, landesweit Agrarversicherungen für den Katastrophenschutz zu fördern. Denn das Risiko, mit den häufigen Ernteausfällen auch ihre Existenz zu verlieren, trugen die Menschen in der Landwirtschaft – immerhin drei Viertel der ländlichen Bevölkerung – bislang allein. Dieses Risiko will die Regierung nun auf spezialisierte Versicherungsgesellschaften übertragen: Bei wetterbedingtem Ernteausfall werden die Versicherten entschädigt.

ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT

Der Staat subventioniert die Versicherungsbeiträge. Für manche Anbaukredite wird eine Versicherung sogar vorausgesetzt. Im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums unterstützt die GIZ das Vorhaben. Private Versicherungsgesellschaften, Banken vor Ort und Partner aus dem Agrarsektor arbeiten dabei sehr erfolgreich zusammen: Zwischen 2014 und 2017 hat sich die Zahl der Versicherten auf insgesamt 310.000 nahezu verdoppelt. Und die Versicherung wurde inzwischen auch auf die vom El-Niño-Phänomen betroffenen Küstenregionen ausgeweitet.