Integrierter Unternehmensbericht 2017
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REDUZIEREN, SUBSTITUIEREN, KOMPENSIEREN – DAS IST DER ANSATZ IM BETRIEBLICHEN UMWELTMANAGEMENT DER GIZ ZUM KLIMASCHUTZ.

Um das ökologische Gleichgewicht zu erhalten und um dem globalen Klimawandel entgegenwirken zu können, ist die Verringerung der THG-Emissionen ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. In drei Schritten reduzieren, substituieren und kompensieren wir unsere THG-Emissionen in Deutschland.

REDUKTION DURCH VIDEOKONFERENZEN STATT LANGER ANREISE

Internationale Flugreisen stellen mit Abstand unsere größte Verursacherquelle bei THG-Emissionen dar. Deshalb versuchen wir, unsere Dienstreisen so weit wie möglich zu reduzieren. Mehr als 70 in Deutschland installierte Videokonferenzsysteme helfen dabei, die Anzahl an Dienstreisen zu verringern. Zudem sind virtuelle Besprechungen und Konferenzen von jedem PC am Arbeitsplatz aus möglich.

Für Reisen innerhalb Deutschlands wird von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Bahn bevorzugt. Durch die Teilnahme am Umwelt-Plus-Programm der Deutschen Bahn reisen diese mit 100 Prozent Ökostrom. Dabei zeigte sich in den vergangenen Jahren, dass die Bahnreisen pro Inlandsmitarbeiterin bzw. -mitarbeiter zugenommen, die Flugkilometer jedoch abgenommen haben. Dienstfahrzeuge sind für uns in Deutschland kein wesentlicher Umweltaspekt. 2017 unterhielt die GIZ insgesamt lediglich 18 Fahrzeuge.

In Deutschland bezieht die GIZ, wo immer möglich, 100 Prozent Ökostrom. Im Ausland ist die Vermeidung von THG-Emissionen besonders wichtig, da Alternativen, wie der Bezug von Ökostrom, häufig nicht am Markt angeboten werden.

PENDLERVERKEHR ALS WESENTLICHER UMWELTASPEKT

Ein wesentlicher indirekter Umweltaspekt ist für uns der Pendlerverkehr unserer Inlandsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Er macht ca. zwölf Prozent unserer THG-Emissionen im Inland und etwa neun Prozent im Ausland bei der Mobilität aus. Neben einer Bezuschussung des Jobtickets für den öffentlichen Nahverkehr fördern wir deshalb beispielsweise den Ausbau der Fahrradinfrastruktur. Zudem wird die Infrastruktur für E-Mobilität ausgebaut. Neben Eschborn verfügt jetzt auch der Mäanderbau in Bonn über vier Ladestationen. Ladestationen wurden zudem beim Neubau des Campus Kottenforst in der Tiefgarage berücksichtigt.

Für ein besseres Verständnis für das Mobilitätsverhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde im September 2017 eine Pendlerbefragung an den drei großen deutschen GIZ-Standorten in Bonn, Eschborn und Berlin durchgeführt.

Die Befragung hatte das Ziel, eine verlässliche Datengrundlage für die Berichterstattungspflichten der GIZ im Bereich unternehmerische Nachhaltigkeit zu schaffen. Außerdem sollte sie zusätzlich Aufschluss darüber geben, wie zufrieden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den bestehenden Mobilitätsangeboten sind. Basierend auf den Ergebnissen werden auch Verbesserungen im Hinblick auf den Neubau des neuen Bürokomplexes in Bonn, des Campus 2020, vorgenommen.

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Die Teilnahmequote von 48 Prozent an der Pendlerbefragung gewährleistet eine solide Datenbasis für die CO2-Berechnung. Außerdem ergab die Umfrage auch zahlreiche Anregungen und Wünsche an die Gestaltung unseres Mobilitätsangebotes.

EMISSIONEN DER GIZ IM AUSLAND

2017 kamen 103.854 Tonnen THG-Emissionen im Ausland zustande. Dies entspricht einem Pro-Kopf-Wert von 6,54 Tonnen. Der Wert für das Ausland berechnet sich aus:

  • Strom- und Heizenergie,
  • Generatoren,
  • Dienstfahrzeugen und
  • Flugreisen.

Die Berechnung der THG-Emissionen im Ausland berücksichtigt alle nationalen und internationalen Flugreisen der Auslandsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, des Nationalen Personals, der Entwicklungshelferinnen und -helfer, der für uns tätigen Beratungsunternehmen und Consultants sowie der Vertreterinnen und Vertreter von Partnerorganisationen, deren Flugtickets durch unsere Reisebüros vor Ort beschafft und buchhalterisch bei der GIZ erfasst wurden. Der Gesamtwert der Emissionen wird durch die Anzahl der Auslandsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, des Nationalen Personals sowie der Entwicklungshelferinnen und -helfer geteilt.

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Die Bewertung des Umweltaspekts Dienstfahrzeuge ist in unseren Partnerländern eine andere. Umweltfreundliche Alternativen gibt es meist nicht. Entsprechend waren 2017 weltweit fast 4.000 Fahrzeuge im Einsatz, die über den Standort Eschborn versichert waren. Dies sind in erster Linie Pkws sowie Krafträder. Für das Ausland haben wir 2017 ein Tool entwickelt, um die THG-Emissionen aus dem Pendlerverkehr grob zu erfassen.

Diese Werte werden aktuell noch nicht unter den THG-Emissionen ausgewiesen, weil bei Festlegung der Reduktionsziele für die Außenstruktur im Jahr 2016 noch keine Datenbasis für das Ausland vorlag.

Inland Ausland
Jahr 2016 2017 2016 2017
Gesamt THG-Emissionen aus Mobilität in t 20.236 22.218 93.463 89.127
Gesamt THG-Emissionen aus Mobilität pro MA in t 5,62 5,46 6,18 5,61

ZIEL: NICHT VERMEIDBARE THG-EMISSIONEN KLIMANEUTRAL STELLEN

Die GIZ orientiert sich bei der Bilanzierung der vom Unternehmen verursachten THG-Emissionen am Greenhouse Gas Protocol (GHGP).

Dieses unterscheidet direkte und indirekte Emissionen in drei sogenannten Scopes:

  • Scope 1 Direkte Emissionsquellen, die im Besitz oder in der Kontrolle des Unternehmens liegen (z. B. Kraftstoffe von Pkws, Gasheizung)
  • Scope 2 Indirekte Emissionen aus verbrauchter Energie (z. B. Strom, Fernwärme)
  • Scope 3 Andere indirekte Emissionen, die in der Wertschöpfungskette und damit ebenfalls in der Verantwortung des Unternehmens liegen (z. B. Dienstreisen)
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Im „Umweltprogramm 2016‒2020“ haben wir das Ziel festgehalten, dass wir global unsere Treibhausgas-Emissionen reduzieren. Konkret wollen wir die Emissionen pro Kopf um zwei Prozent jährlich im Ausland und um 2,5 Prozent in Deutschland reduzieren. Zudem streben wir an, unsere weltweit verursachten THG-Emissionen klimaneutral zu stellen.

2015 hat die GIZ erstmals für die 2013 verursachten Emissionen in Deutschland CDM-Zertifikate mit Gold Standard über einen externen Anbieter für 24.445 Tonnen THG-Emissionen erworben. 2016 wurden dann 20.441 Tonnen THG-Emissionen aus dem Jahr 2014 über ein thailändisches Unternehmen im Bereich Biogas klimaneutral gestellt.

Aufgrund erneuter baulicher Veränderungen an der Biogasanlage in Thailand, die zu großen Verzögerungen in der Verifizierung führten, konnten bis heute keine weiteren Zertifikate durch den Vertragspartner ausgeschüttet werden. Die Zertifizierung für eine weitere Kompensation der Jahre 2015 und 2016 über das Kompensationsprojekt dauert noch an. Entsprechend müssen noch für die zurückliegenden Jahre Zertifikate von der GIZ bezogen und stillgelegt werden (2015: 21.791 Tonnen; 2016: 22.509 Tonnen; 2017: 25.088 Tonnen).

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Im Inland

2016 2017
Scope 1
Gasheizung [in t] 1.592 1.964
Kraftstoffe Dienstfahrzeuge [in t] 51 57
Kühlmittel [in t] 115 63
Generatoren [in t] 3 3
Scope 2
Fernwärme/Fernkälte [in t] 440 392
Strom [in t] 124 391
Scope 3
Pendlerverkehr Inlandsmitarbeiter/-innen [in t] 3.287 3.018
Flüge Inlandsmitarbeiter/-innen [in t] 16.898 19.200
Gesamt THG-Emissionen (klimaneutral zu stellende THG-Emissionen) [in t] 22.509 25.088

Im Ausland

2016 2017
Scope 1
Gasheizung [in t] 1.344 686
Kraftstoffe Dienstfahrzeuge [in t] 11.238 10.637
Generatoren [in t] 1.466 1.749
Scope 2
Strom [in t] 12.577 12.291
Scope 3
Flüge im CSH [in t] 82.225 78.491
Gesamt THG-Emissionen im Ausland 108.850 103.855

WEITERE LUFTEMISSIONEN IN DEUTSCHLAND

Unter „weitere Luftemissionen“ fallen Emissionen, die sich aus den Flug- und anderen Dienstreisen, Dienstfahrzeugen, dem Pendlerverkehr der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie dem Strom- und Heizverbrauch ergeben.

Weitere Luftemissionen 2016 2017
NOx (Stickoxide) in kg 34.639 50.644
SO2 (Schwefeldioxid) in kg 31.060 35.914
PM10 (Feinstaub) in kg 905 1.319

Zum Weiterlesen

Im Rahmen der Deutschen Aktionstage 2017 konnten die GIZ-Standorte in Deutschland und in vielen anderen Ländern eine Reihe von Veranstaltungen platzieren. Sie alle regen einen bewussteren und nachhaltigeren Umgang mit Konsumgütern wie auch Energie an: GIZ-Engagement für nachhaltige gesellschaftliche Veränderung

An sechs deutschen Standorten wenden wir das anspruchsvolle EMAS an:EMAS-Umwelterklärung

Mit dem GIZ-eigenen Managementinstrument Corporate Sustainability Handprint® (CSH) messen unsere Auslandsbüros seit 2016 systematisch, wie sie zur unternehmerischen Nachhaltigkeit beitragen: Einen positiven Handabdruck hinterlassen