Integrierter Unternehmensbericht 2018
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Der digitale Wandel schlägt sich in der GIZ nicht nur in immer mehr digitalen Projekten nieder. Vielmehr wird auch die Projektarbeit selbst immer digitaler. Orientierung in diesem Transformationsprozess bietet das Zielbild „Digitaler Wandel“. Es bildet mit seinen acht Dimensionen den strategischen Handlungsrahmen für die Transformation der GIZ.

Roadmap-Prozess für das Zielbild „Digitaler Wandel“

Um die gesetzten Ziele in den acht Bereichen – digitale Leistungserbringung, digitale Kompetenzen, digitale Führung, digitale Kooperation, digitale Basis, digitaler Arbeitsplatz, digitale Organisation und digitale Prozesse – zu erreichen, haben wir in der GIZ Anfang 2018 einen Roadmap-Prozess begonnen. Auf die Frage, wie sich die GIZ intern konkret verändern muss, brachten unternehmensweit mehr als 500 Nutzer*innen ihre Ideen ein, die mit Leitlinien wie etwa bestehenden Zielbildern der Bereiche und Stabsstellen konsolidiert wurden. Auf dieser Grundlage erarbeiteten interdisziplinäre Teams nutzbringende Maßnahmen für jede Dimension.

Schnell erreichbare Ergebnisse („Quick Wins“) aus bereits laufenden Aktivitäten des Unternehmens haben wir ebenso identifiziert wie Erweiterungs- und Neumaßnahmen als definierte Jahres- und Bereichsziele. Die so entstandene Roadmap ist die operative Leitlinie für die digitale Transformation der GIZ und stößt die Veränderungen gleichsam an. Damit sie die Unternehmensausrichtung bestmöglich unterstützen kann, haben wir die Roadmap im August priorisiert und schließlich in die Jahresziele 2019 integriert. Darüber hinaus fließt sie in die Unternehmensstrategie 2020–2022 ein. Die Erreichung der Ziele erfassen und überprüfen wir jährlich.

Der Roadmap-Prozess war ein mit Blick auf Zeit und eingesetzte Ressourcen schlankes Vorgehen und mag selbst ein Beispiel für das effiziente, digital unterstützte, vor allem interdisziplinäre und hierarchieübergreifende Zusammenarbeiten in der GIZ der Zukunft sein.

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GIZ Innovation Fund

Der 2017 ins Leben gerufene unternehmensweite Ideenwettbewerb „Innovationsfonds“ (Innovation Fund) ging 2018 in die zweite Runde. Unter dem Motto „Data4Development“ reichten Kolleg*innen und Partner der GIZ mehr als 100 Ideen ein zum Thema: Wie können digitale Daten die Leistungserbringung der GIZ verbessern und die Wirksamkeit unserer Projekte steigern? Die sechs ausgewählten Teams starteten im Oktober 2018 ein siebenmonatiges Accelerator-Programm, das ihre Ideen in erste nutzbare Produkte (minimum viable product, MVP) weiterentwickelte. Zu Beginn des Jahres 2019 wurden die Ergebnisse präsentiert und zwei siegreiche Produkte für die Verbreitung ausgewählt: Das Projekt „Voice“ sammelt Sprachdaten in unterrepräsentierten Sprachen und macht diese als Gemeingut für die Entwicklung von KI-basierten Spracherkennungslösungen offen zugänglich. Zudem überzeugt hat „e-mmunize“, eine digitale Anwendung zur Vereinfachung und Verbesserung von Impfprozessen in unterversorgten Regionen.

Digitaler Wandel in den Projekten

Der digitale Wandel verändert die Arbeit der GIZ in den Projekten. Hier schlägt er sich einerseits in der gestiegenen Zahl der Projekte mit digitalen Lösungsansätzen nieder. In 290 laufenden Vorhaben (Stand 1. Juni 2019) setzt die GIZ auf Projektebene digitale Technologien ein, fördert digitale Innovationen im Partnersystem, baut digitale Strukturen auf oder erhöht die politische Teilhabe. Andererseits wird die Projektarbeit selbst digitaler. Die Einsatzmöglichkeiten für digitale Anwendungen sind denkbar groß, ebenso der Effizienzgewinn durch schnellere und schlankere Verfahrensweisen. Das Projektmanagement, die Kooperation zwischen den Projektpartner*innen und die Evaluierung verbessern wir über digitale Tools und Plattformen.

Für die zukunftsweisende Zusammenarbeit mit externen Partnern unterzeichnete die GIZ Anfang 2018 eine Grundsatzvereinbarung mit dem Impact Hub Network. Das weltweit aktive Netzwerk bietet Kleinunternehmern, Freischaffenden und Kreativen Raum, Rat und Austausch für Vernetzung, Entwicklung und Ausgestaltung von Ideen und Innovationen. Design Thinking, agiles Management und Coaching sind begleitende Dienstleistungen des Netzwerks für seine 16.000 Mitglieder in über 60 Ländern. Mit der Zusammenarbeit baut die GIZ ihre digitale Leistungserbringung weiter aus und erhöht die Wirksamkeit ihrer Projekte. Seit 2016 arbeiten die GIZ und der Impact Hub weltweit an einer Reihe von Projekten zusammen. Mit Hilfe des Impact Hubs hat die GIZ zum Beispiel ein Digital Transformation Center in Kigali aufgesetzt, den Innovation Fund ins Leben gerufen und eine Digitalinitiative („#eSkills4Girls“) auf den Weg gebracht.

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Natürlich macht die Digitalisierung auch vor den internen Prozessen nicht halt. Grundlage für die Digitalisierung ist regelmäßig die Etablierung „end2end digitalisierter Geschäftsprozesse“. Prozesse müssen Ende-zu-Ende gedacht werden, damit Abläufe nutzerorientierter, effizienter, schneller und wirtschaftlicher gestaltet werden können. Ende August hat der Vorstand daher die Einführung eines Prozessmanagements und die Erstellung einer Prozesslandkarte beschlossen.

Zum Weiterlesen:

Der integrierte Unternehmensbericht 2017 bietet ausführliche Informationen zu dem Digitalisierungsprozess in unserem Unternehmen unter: Digitale Lösungen für interne Prozesse

Die Digitalisierung und unsere Digitalen Projekte bieten Chancen für die Entwicklung, denn sie erleichtern den Zugang zu Bildung, Einkommen und politischer Mitbestimmung.

Wir schützen Daten: Der Schutz digitaler Daten hat oberste Priorität.