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Grusswort des Aufsichtsrats­vorsitzenden

Porträtfoto: Jochen Flasbarth.
Jochen Flasbarth, GIZ-Aufsichtsratsvorsitzender, Staatssekretär im Bundesministerium
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) (© BPA / Steffen Kugler)

„Der ökologische Übergang zu Klimaneutralität kann nur dann gelingen, wenn er mit dem Entwicklungsversprechen verbunden wird.“

Jochen Flasbarth, GIZ-Aufsichtsratsvorsitzender, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Liebe Leserinnen und Leser,

dieser Bericht erscheint in einer uns alle fordernden Zeit. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Putins auf die Ukraine ist eine Zäsur für die Friedensordnung in Europa. Er bringt unermessliches Leid über alle Ukrainer*innen und hat die größte Fluchtbewegung Europas seit dem Zweiten Weltkrieg verursacht. Die Folgen sind weit über die Grenzen unseres Kontinents hinaus spürbar, denn er hat auch dramatische Auswirkungen zum Beispiel auf die weltweite Ernährung.

Zugleich erlebt Afghanistan eine humanitäre Katastrophe unfassbaren Ausmaßes, der wir mit aller Entschiedenheit entgegenwirken müssen. Mehr denn je sind wir als Weltgemeinschaft gefordert, basierend auf unserem Wertefundament, multiplen Krisen mit Entschlossenheit zu begegnen.

Dies gilt auch für die Covid-19-Pandemie. Gerade für die ärmsten Länder ist die größte Gesundheitskrise seit Jahrzehnten zu einer Polypandemie geworden. Mit ihren gesundheitlichen, aber auch wirtschaftlichen und sozialen Folgen macht sie viele wichtige Entwicklungsfortschritte der letzten Jahrzehnte zunichte.

Zugleich treffen die Folgen des Klimawandels die ärmsten Länder am härtesten. Für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bilden die Agenda 2030 und das Pariser Klimaabkommen die Richtschnur unseres Handelns. Wir werden auch in Zukunft den damit einhergehenden Anforderungen an die finanzielle Ausstattung, Wirksamkeit und Transparenz unserer Entwicklungszusammenarbeit gerecht werden.

Angesichts der globalen Herausforderungen müssen wir auch das Zusammenwirken multilateraler und bilateraler Ansätze weiter stärken, um bestmögliche Wirkungen zu erzielen. Das BMZ setzt sich für eine starke und koordinierte europäische sowie internationale Entwicklungszusammenarbeit ein. Unseren Partnern weltweit begegnen wir dabei stets auf Augenhöhe, denn Gerechtigkeit, Solidarität und Respekt sind die Grundpfeiler unserer Zusammenarbeit.

Handeln mit Weitblick

Das letzte Jahr hat uns vor Augen geführt, dass wir den Problemen der Gegenwart mit Weitblick begegnen müssen. Zu Beginn der Covid-19-Pandemie haben wir mit dem Corona-Sofortprogramm gut und schnell helfen können. Jetzt gilt es, die akute Pandemie zu beenden, ihre sozioökonomischen Folgen einzudämmen und dabei inklusiv und nachhaltig zu agieren. Die Impfquoten und die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern wie Sauerstoff und Medikamenten müssen weiter gesteigert werden.

Auch die rasche Verbesserung der Absorptionskapazitäten in unseren Partnerländern und der Ausbau einer weltweit gerechten Impfstoffproduktion stehen im Fokus. Damit leisten wir neben der so wichtigen Prävention auch einen Beitrag zum Ausbau belastbarer Gesundheitssysteme, zu denen alle Bürger*innen Zugang haben, und reduzieren Mütter- und Kindersterblichkeit.

„Just Transition“ – Ökologische Transformation gerecht gestalten

Auch die wichtigste Aufgabe des 21. Jahrhunderts, der ökologische und soziale Übergang zu einer klimaneutralen, nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise – kurz „Just Transition“ –, kann nur gelingen, wenn er mit dem Entwicklungsversprechen für Milliarden von Menschen verbunden wird.

Selbstbestimmung, gute Arbeit, Förderung von Zukunftsbranchen und Zugang zu sozialen Sicherungssystemen sind wichtige Elemente davon. Finanzierungen und Kapazitätsaufbau müssen hier eng zusammengehen! Die Klimapartnerschaft mit Südafrika ist ein Beispiel dafür, wie wir mit dem Globalen Süden diesen Übergang gestalten wollen. Im Rahmen unserer G7-Präsidentschaft und darüber hinaus wollen wir weitere Klima- und Entwicklungspartnerschaften eingehen.

Geteilte Werte und gemeinsame Erfolge

Deutschland trägt in der internationalen Zusammenarbeit eine besondere Verantwortung – als zweitgrößter Geber von öffentlichen Entwicklungsgeldern treiben wir weltweit die Gestaltung der globalen Entwicklung maßgeblich voran. Dabei leiten uns unsere demokratischen und freiheitlichen Werte, allen voran die Menschenrechte.

Die konsequente Förderung der Gleichstellung der Geschlechter kann dabei einen zentralen Beitrag zu Gerechtigkeit und Krisenprävention weltweit leisten. Hier setzt die feministische Entwicklungspolitik des BMZ an und fördert die gleichberechtigte politische, wirtschaftliche und soziale Teilhabe aller Menschen – unabhängig von Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung oder anderen Diskriminierungsmerkmalen.

Das BMZ setzt sich seit mehr als 60 Jahren für globale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung ein. In dieser ganzen Zeit haben uns die GIZ und ihre Vorgängerorganisationen dabei stets kompetent und zuverlässig unterstützt!

Auch 2021 hat die GIZ besonders durch ihre Arbeit in zahlreichen fragilen und pandemiebedingt besonders herausfordernden Kontexten ihre Leistungsfähigkeit, Flexibilität und Umsetzungsstärke bewiesen. Mein herzlicher Dank gilt allen Mitarbeiter*innen der GIZ, die im In- und Ausland mit Expertise und Engagement an den globalen Zukunftsfragen unserer Zeit arbeiten und dabei Herausragendes leisten!

 

Mit besten Grüßen

Unterschrift: Jochen Flasbarth.

GIZ-Aufsichtsratsvorsitzender
Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

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Grafik: GIZ: SDG 16 Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

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GRI-Standard 2-11; DNK 5