Die Klassenräume der Dongsun-Grundschule im südlichen Kong-Distrikt in Laos haben sich verändert, seit der Vizedirektor Khambai Theppanya einen Computer für seine Arbeit einsetzen kann. An den Wänden hängen Materialien, die den Kindern den Schulstoff anschaulich erklären. Einen Teil davon hat Khambai Theppanya im Internet recherchiert. Erst seit einem Training bei dem „Verein für Gemeindeentwicklung“ (Khong District Community Development Association, KCDA) kann er den Schulcomputer nutzen. Vorher kannte er sich damit nicht aus. Seine neuen Kenntnisse hat er seinen Kolleginnen und Kollegen weitergegeben.
KCDA ist eine von knapp 200 registrierten zivilgesellschaftlichen Organisationen, die in der Demokratischen Volksrepublik Laos die digitale Transformation voranbringen. In der Vergangenheit hatte die Regierung solche Initiativen nicht immer positiv gesehen. Im Zuge von demokratischen Reformen hat sie inzwischen jedoch einen Rechtsrahmen für die Arbeit ziviler Akteure geschaffen. Sie erkennt an, dass diese einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Landes leisten.
Die GIZ begleitet diesen Prozess mit dem Programm „Stärkung der Bürgerbeteiligung an guter Regierungsführung, staatlicher Rechenschaftspflicht und Rechtsstaatlichkeit“ (CEGGA). Es ist ein sogenanntes Leuchtturm-Vorhaben des „Team Europe“ in Laos. Auftraggeber ist das BMZ, kofinanziert wird es von der EU und der Schweiz. CEGGA unterstützt die digitale Transformation in Laos, stößt dabei Dialoge und Abstimmung auf allen gesellschaftlichen Ebenen an und konzentriert sich zudem auf Informations- und Datenmanagement. Ziel ist unter anderem, digitales Wissen und Zugang ziviler Organisationen zu verbessern und sie so dabei zu unterstützen, zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beizutragen. Das ist ein Baustein für die Vernetzung und Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen – auch von Menschen mit diversen Geschlechtsidentitäten oder sexuellen Orientierungen.
CEGGA unterstützt deshalb auch den „Verein für Inklusion und Gesundheit von homosexuellen, bisexuellen und transgender Personen“ mit Trainings in digitaler Kommunikation. Freiwillige des Vereins können dadurch über soziale Medien besser Zielgruppen aus der LSBTI-Community ansprechen und über Verhütung, sexuell übertragbare Krankheiten wie HIV/Aids und Behandlungsmöglichkeiten informieren.
„Team Europe“: Leuchtturm-Initiativen
Um ihre gemeinsame Unterstützung von Partnern weltweit in der Corona-Pandemie zu zeigen, traten die EU und ihre Mitgliedsstaaten als „Team Europe“ auf. Seither hat sich „Team Europe“ zu einem umfassenden Ansatz des Multilateralismus in der europäischen internationalen Zusammenarbeit weiterentwickelt. Beteiligt sind alle EU-Institutionen, die Mitgliedsstaaten und ihre Durchführungsorganisationen, darunter auch die GIZ, sowie verschiedene Finanzinstitutionen. In der Praxis wurden bereits „Team Europe Initiatives“ (TEI) gestartet: Das sind Leuchtturm-Ansätze mit großem transformatorischen Potenzial, die über Sektorgrenzen hinweg die gemeinsamen Anstrengungen europäischer Akteure bündeln. Das Programm „Stärkung der Bürgerbeteiligung an guter Regierungsführung, staatlicher Rechenschaftspflicht und Rechtsstaatlichkeit“ (CEGGA) in Laos ist ein Beispiel dafür, wie die nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung unterstützt wird.