Oberstes Ziel: Emissionen vermeiden
Die GIZ bekennt sich ausdrücklich zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens. Klimaschutz ist uns ein zentrales Anliegen. Deshalb sind wir bestrebt, unsere Klimabilanz kontinuierlich zu verbessern, indem wir unseren Ausstoß von Treibhausgasen (THG) reduzieren. Details zum Klimamanagement der GIZ lesen Sie unter Klimamanagement in der GIZ – Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH – Integrierter Unternehmensbericht 2021.
Folgend präsentieren wir Ergebnisse des Klimamanagements aus dem Berichtsjahr 2021:
- Im Vergleich zu 2019 haben sich die direkten und indirekten THG-Emissionen von Gebäuden und Fahrzeugen um circa 13 Prozent vermindert. Die indirekten Emissionen aus der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette haben sich um circa 15 Prozent reduziert.
- Für die verbesserte Erhebung der vor- und nachgelagerten THG-Emissionen haben wir die Klimabilanzierung erweitert und integriert.
Überblick über direkte und indirekte THG-Emissionen von Gebäuden und Fahrzeugen
Die Interpretation der Emissionsdaten der vergangenen Jahre stellt eine Herausforderung dar. Veränderungen sind schwer einzuordnen – zum einen, weil viele Umweltmaßnahmen durchgeführt wurden, zum anderen, weil die Corona-Pandemie die Daten verzerrt hat. Gebäude waren einerseits weniger ausgelastet und es fanden weniger Veranstaltungen statt. Andererseits verursachte beispielsweise verstärktes Lüften einen höheren Verbrauch von Heizenergie. Die Möglichkeit des mobilen Arbeitens wird weiterhin stark genutzt.
Wir haben uns verpflichtet, die von uns direkt und indirekt verursachten Emissionen – Scope 1 und 2 – bis 2025 gegenüber 2019 um 30 Prozent zu reduzieren. Im Jahr 2021 liegt der Erfüllungsgrad bei –13 Prozent. Die Fortschritte sind vor allem auf Reduktionen im Inland zurückzuführen. Als Basisjahr für die Ziele wurde 2019 ausgewählt, da ab 2020 infolge der Corona-Pandemie Verzerrungen entstanden sind. Um eine bessere Vergleichbarkeit der Jahre sicherzustellen, wurden außerdem Daten nachbilanziert.
Gezielte Umweltmaßnahmen im Inland waren etwa die Umstellung von Erdgas auf Biomethan und die stärkere Nutzung von E-Fahrzeugen. Maßnahmen im Ausland waren unter anderem die Installation neuer Photovoltaikanlagen auf Bürodächern, die Beschaffung weiterer E-Fahrzeuge sowie Veranstaltungen zur Sensibilisierung von Mitarbeiter*innen zu Themen wie nachhaltige Mobilität sowie Energie- und Ressourcenverbrauch. Im Bereich der direkten Emissionen aus Scope 1 ergaben sich vor allem Einsparungen im Inland aufgrund des Umstiegs auf Biomethan. Diese wurden in Summe aber aufgehoben durch erhöhte Emissionen aus Kraftstoffen und Generatoren im Ausland. Die energiebezogenen indirekten Emissionen aus Scope 2 sind im Vorjahr ebenso wieder angestiegen. Dies geht insbesondere auf einen erhöhten Stromverbrauch im Ausland zurück.
Die Emissionen mit Blick auf Scope 1 und 2 werden für das Inland seit 2013, die Auslandsemissionen seit 2020 kompensiert. Weiterführende Informationen enthält das Dokument „Klima- und Umweltdaten“ (PDF).
Inland | Ausland | |||||
2019 | 20201 | 2021 | 2019 | 20201 | 2021 | |
Scope 1 | ||||||
Heizung in t CO2e | 2.760 | 2.121 | 1.019² | 1.850 | 2.383 | 2.957 |
Kraftstoffe Dienstfahrzeuge in t CO2e | 23 | 13 | 10 | 11.550 | 8.236 | 9.258 |
Kältemittel in t CO2e | 31 | 23 | 8 | 4.048 | 3.876 | 4.160 |
Generatoren in t CO2e | 3 | 7 | 6 | 1.765 | 2.256 | 1.574 |
Scope 2 | ||||||
Strom in t CO2e | 361 | 290 | 242² | 9.693 | 6.904 | 8.446² |
Fernwärme in t CO2e | 177 | 171 | 172 | 351 | 574 | 415 |
Fernkälte in t CO2e | 47 | 37 | 51 | 76 | 0 | 0 |
Indirekte Emissionen aus der Wertschöpfungskette
Soweit möglich, erfassen wir auch THG-Emissionen, die in der vorgelagerten und nachgelagerten Wertschöpfungskette entstehen – Scope 3. Diese indirekten Emissionen können nur sehr eingeschränkt durch die GIZ gesteuert und beeinflusst werden. Die GIZ verpflichtet sich, die absoluten Scope-3-THG-Emissionen aus eingekauften Gütern und Dienstleistungen, aus kraftstoff- und energiebezogenen Aktivitäten, Dienstreisen und dem Pendelverkehr der Mitarbeiter*innen zwischen 2019 und 2025 um 10 Prozent zu reduzieren. Der aktuelle Erreichungsgrad liegt bei einer Reduktion von 15 Prozent im Vergleich zu 2019. Auch hier wurde für die Mesung von Fortschritten 2019 als Basisjahr festgelegt, da zu dieser Zeit noch keine Verzerrungen durch die Pandemie aufgetreten waren. Die Daten werden jährlich fortgeschrieben und – sofern neue Informationen vorliegen – Ergebnisse aus den Vorjahren korrigiert.
Die Erhebung der Scope-3-Emissionen ist herausfordernd, da die Datenqualität stark variiert. Das führt dazu, dass nur bestimmte Emissionsquellen bilanziert werden können (zum Beispiel Dienstreisen), während für andere lediglich Schätzwerte vorliegen, beispielsweise zu Beschaffungen. Bestrebungen, Primärdaten für einzelne Warengruppen zu erhalten (zum Beispiel für IT-Geräte oder Kraftfahrzeuge), haben sich als enorm aufwendig und lückenhaft erwiesen. Daher werden nun auf Basis der von uns getätigten Ausgaben Schätzwerte für alle eingekauften Güter und Dienstleistungen mit Hilfe des Quantis-Emissionsrechners des Greenhouse Gas Protocols ermittelt.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen sich in der Emissionsentwicklung. Die Scope-3-Emissionen sind vor allem durch die reduzierte Mobilität während der Pandemie zurückgegangen. Die durch Pendlerverkehr entstandenen Emissionen sind geringer, da seit der Pandemie mehr mobil gearbeitet wird. Doch auch einige gezielte Maßnahmen tragen zur Reduktion der Emissionen bei. Wo immer möglich, sollen Dienstreisen durch digitale Formate ersetzt oder durch die Bündelung von Terminen reduziert werden. In der Corona-Pandemie haben wir damit bereits gute Erfahrungen gemacht. Zudem wurde die Fahrradinfrastruktur an den Standorten verbessert. Darüber hinaus werden nun auch Veranstaltungen nachhaltig ausgerichtet und ihre THG-Emissionen bilanziert. Auch hier verursachte Corona allerdings Verzerrungen: Da während der Pandemie nur sehr wenige Veranstaltungen stattfanden, war auch der CO2-Fußabdruck in diesem Bereich gering. Neu hinzugekommen in der Bilanzierung ist die genauere Berechnung der brennstoff- und energiebezogenen Emissionen aus der Vorkette, wie etwa Emissionen, die durch den Transport von Energie entstehen.
Da wir nicht den gesamten THG-Ausstoß aus den unterschiedlichen Quellen reduzieren können, kompensieren wir die Emissionen, die direkt mit unserer Tätigkeit in Verbindung stehen. Das sind für das Jahr 2021 Emissionen aus dem Pendlerverkehr im Inland, den Dienstreisen im In- und Ausland, aus Veranstaltungen im Inland sowie brennstoff- und energiebezogene Emissionen im In- und Ausland. Die weiteren Emissionsquellen liegen außerhalb der Steuerungsmöglichkeiten der GIZ und können teilweise nur mittels grober Schätzungen erfasst werden. Sie werden nicht kompensiert.
Weiterführende Informationen finden Sie im PDF „Klima- und Umweltdaten“.
Inland | Ausland | |||||
2019 | 20201 | 2021 | 2019 | 20201 | 2021 | |
Scope 3 | ||||||
Eingekaufte Güter und Dienstleistungen² in t CO2e | 132.223 | 136.910 | 155.341 | 61.789 | 54.815 | 84.035 |
Brennstoff- und energiebezogene Emissionen³ in t CO2e | 313 | 281 | 205 | 8.276 | 6.322 | 6.020 |
Dienstreisen in t CO2e | 23.275 | 3.179 | 2.798 | 86.254 | 19.481 | 23.163 |
Pendlerverkehr4 in t CO2e | 3.042 | 1.587 | 1.078 | 10.008 | 4.396 | 4.624 |
Veranstaltungen in t CO2e | nicht erhoben | nicht erhoben | 36 | wird im CSH nicht erhoben |
Die Zielerreichung wird wie folgt gemessen:
Gesamtunternehmen | |||
20191 | 20201 | 2021 | |
Scope 1 + 2 in t CO2e | 32.737 | 26.892 | 28.318 |
Scope 3 in t CO2e | 325.180 | 226.970 | 277.264 |
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GRI-Standard 105