Unser Geschäftsjahr 2021
Das Geschäftsvolumen für 2021 beläuft sich auf 3,7 Milliarden Euro – im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 11 Prozent (2020: rund 3,3 Milliarden Euro). Auch bei den Auftragseingängen konnte sich die GIZ um 12 Prozent steigern. Insgesamt gingen Aufträge im Wert von 4,7 Milliarden Euro ein (2020: 4,2 Milliarden Euro).
Geschäftsvolumen 2021
Das Geschäftsvolumen der GIZ setzt sich zusammen aus den Einnahmen des gemeinnützigen Geschäftsbereichs und des steuerpflichtigen Bereichs (International Services, InS) des Unternehmens. Im gemeinnützigen Geschäftsbereich wird die GIZ vor allem vom Bundesentwicklungsministerium (BMZ) und anderen Bundesministerien, sogenannten Deutschen Öffentlichen Auftraggebern (DÖAG), beauftragt. Auf diesen Bereich entfielen 2021 3,6 Milliarden Euro des Geschäftsvolumens. Das ist eine Steigerung von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2020: 3,2 Milliarden Euro).
Auch der steuerpflichtige Bereich verzeichnete 2021 ein deutliches Wachstum. Mit 135 Millionen Euro steigerte InS seine Einnahmen um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2020: 108 Millionen Euro). Über diesen Bereich haben internationale Institutionen wie die Europäische Union, die Vereinten Nationen, Regierungen weltweit sowie Unternehmen und private Stiftungen die Möglichkeit, die GIZ direkt zu beauftragen.
Die GIZ im Wettbewerb
Finanzielle Mittel für die Krisenbewältigung, Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft, Sonderinitiativen oder Kofinanzierungen: Die GIZ erhält ihre Aufträge zunehmend in sogenannten Ideenwettbewerben mit anderen öffentlichen und gemeinnützigen Institutionen. Mehr als 40 Prozent dieser Einnahmen kommen aus den Sonderinitiativen, mit denen das BMZ entwicklungspolitische Schwerpunkte setzt. Die Gesamteinnahmen aus den insgesamt vier Sonderinitiativen betrugen 2021 rund 583 Millionen Euro (2020: 500 Millionen Euro).
Umsetzungsstark auch in Pandemiezeiten
Gemeinsam mit Auftraggebern und Partnern vor Ort haben wir 2021 erneut einen Beitrag zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie geleistet. 281 Millionen Euro konnte die GIZ dafür aus Mitteln des BMZ-Haushaltstitels „Bilaterale Technische Zusammenarbeit“ (TZ-Titel) umsetzen. Aufträge zur Stärkung der globalen Gesundheit haben insgesamt einen deutlichen Schub bekommen: Die GIZ verzeichnet hier einen Zuwachs von 68 Prozent bei den Auftragseingängen im Vergleich zum Vorjahr (2021: 225 Millionen Euro, 2020: 134 Millionen Euro). Weiterhin bedeutsam sind Aufträge im Bereich Klima und erneuerbare Energien. Sie machen rund ein Drittel unserer Arbeit aus (2021: 1,4 Milliarden Euro, 2020: 1,2 Milliarden Euro).
Globale Herausforderungen gemeinsam lösen
Kooperationen und die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen erhöhen die entwicklungspolitische Wirkkraft. Im Rahmen von Kofinanzierungen werden bestehende Vorhaben des BMZ oder auch anderer Bundesressorts durch zusätzliche Mittel von Dritten oder durch eine Komponente bzw. Maßnahme erweitert. 2021 nahm die GIZ 626 Millionen Euro durch Kofinanzierungen ein. Das sind 23 Prozent mehr als im Vorjahr (2020: 508 Millionen Euro).
Kofinanzier können UN-Organisationen, internationale Geber, also Länder und deren Entwicklungsorganisationen, Unternehmen, private Stiftungen oder die Europäische Union sein. Letztere ist auch 2021 wieder der größte Kofinanzier im gemeinnützigen Geschäftsbereich und der größte Auftraggeber im Geschäftsbereich InS. Das Geschäftsvolumen der GIZ mit der EU beträgt 505 Millionen Euro. Das ist eine Steigerung zum Vorjahr von fast 18 Prozent (2020: 428 Millionen Euro).
Vergabe an Dritte
Die Zusammenarbeit mit Dritten ist ein wichtiges Instrument, denn die Nutzung unterschiedlicher Expertise erhöht unsere Wirkung und Umsetzungskraft. Im Jahr 2021 hat die GIZ Verträge im Wert von mehr als 2,3 Milliarden Euro vergeben – im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 30 Prozent* (2020: 1,8 Milliarden Euro). 77 Prozent der Vergaben wurden über die GIZ-Zentrale getätigt, während in der Außenstruktur rund 561 Millionen Euro bzw. 23 Prozent vergeben wurden.
* In den Gesamtvergaben ist ein einmaliger Sondereffekt durch den Vertragsschluss für den Bau des GIZ-Campus in Eschborn in Höhe von 234 Millionen Euro enthalten.
Die ausführliche Finanz- und Ertragslage sowie die Vorausschau auf 2022 finden Sie im Jahresabschluss 2021.
Entwicklung im gemeinnützigen Bereich
Stand: 31. Dezember 2021 (2020)
Gesamteinnahmen in Mio. €
Einnahmen | 2021 | 2020 |
---|---|---|
Gesamt | 3.566 | 3.219 |
BMZ | 3.153 | 2.746 |
davon Kofinanzierungen Dritter zu BMZ-Vorhaben | 558 | 481 |
davon Sonderinitiativen | 583 | 500 |
DÖAG | 381 | 445 |
davon Kofinanzierungen Dritter zu DÖAG-Vorhaben | 68 | 26 |
Sonstige Geschäftsfelder im GnB | 31 | 28 |
Deutsche Öffentliche Auftraggeber (DÖAG)
Stand: 31. Dezember 2021 (2020)
Einnahmen DÖAG in Mio. €
Einnahmen DÖAG in Mio. €1 | 2020 | 2021 |
Auswärtiges Amt | 97 | 85 |
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz | 270 | 175 |
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz | 32 | 35 |
Kofinanzierungen Dritter zu DÖAG-Vorhaben3 | 26 | 68 |
Übrige Bundesministerien und sonstige DÖAG (z. B. Landesministerien) | 10 | 7 |
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft | 3 | 2 |
Bundesministerium der Verteidigung | 3 | 5 |
EU-Twinning5 | 2 | 3 |
Bundesministerium des Innern und für Heimat | 2 | 1 |
Bundesministerium der Finanzen | 1 | 06 |
Gesamt | 445 | 381 |
Gründe für die um 14 Prozent niedrigeren Einnahmen bei den DÖAG sind pandemiebedingte Verzögerungen im Rahmen der Auftragsprozesse, jahresübergreifende Verschiebungen sowie die hohen Einnahmen im Jahr 2020 durch den Sondereffekt des BMU-Vorhabens „NAMA Facility Mitigation Accounts“.
GIZ International Services (InS)
Stand: 31. Dezember 2021 (2020)
in Mio. €
Kategorie | Wert 2021 in Mio. € | Wert 2020 in Mio. € |
---|---|---|
Gesamtleistung InS nach Finanzier | 135 | 108 |
Sonstige | 2 | 2 |
Nationale Regierungen | 5 | 5 |
Bi- und multilaterale Geber | 14 | 13 |
Privatwirtschaft | 18 | 15 |
Deutsche Öffentliche Auftraggeber | 43 | 30 |
Europäische Union | 53 | 44 |
Die GIZ im letzten Jahrzehnt
in Mio. €
Kategorie | 2011 | 2021 |
---|---|---|
GIZ-Geschäftsvolumen | 2.032 | 3.701(+82%) |
Einnahmen im konzeptionellen Wettbewerb aus BMZ-Mitteln | inkl. Kofinanzierungen287 | 1388(+384%) |
Einnahmen aus Kofinanzierungen | 177 | 626(+254%) |
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