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Nachhaltig bei Einkauf und Veranstaltungen

Icon: fünf Personen, darüber ein Symbol für einen Kreislauf

In ihren allgemeingültigen Vertragsbedingungen für die Beschaffung hat die GIZ grundsätzliche Nachhaltigkeitsstandards formuliert. 2021 hat sie ihre ökologischen und sozialen Beschaffungskriterien zusätzlich zum strategischen Unternehmensziel erklärt und in einer unternehmensweiten Policy zur Nachhaltigen Beschaffung festgehalten. Damit hat sie einen weiteren entscheidenden Schritt getan, ihr Beschaffungswesen konsequent nachhaltig auszurichten.

Mit der Policy erfüllt die GIZ schon heute Vorgaben des ab 2023 geltenden Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes. Erste wichtige Schritte haben wir 2021 bereits umgesetzt. Nach einem Selbstaudit und einer Selbstverpflichtungserklärung zu Mindeststandards bei der Beschaffung hat die GIZ die erste von drei Stufen der Zertifizierung als „Nachhaltige Beschaffungsorganisation“ erreicht.

Nachhaltige Beschaffung leicht gemacht

Die Akademie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ) der GIZ hat 2021 Fortbildungen zur nachhaltigen Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen entwickelt. Sie richten sich an Auftrags- und Budgetverantwortliche im Unternehmen. Ein Basismodul vermittelt grundlegende Kenntnisse zum Thema und gibt Hinweise, wie und wo relevante Informationen zu nachhaltigen Beschaffungskriterien zu finden sind. Der vertiefende Aufbaukurs thematisiert darüber hinaus unter anderem die Anwendung der Kriterien in lokalen Kontexten sowie mögliche Zielkonflikte mit Blick auf die Dimensionen der Nachhaltigkeit. Teilnehmende können ein Zertifikat erwerben.

„Wir möchten weiterhin Vorreiter im Bereich der nachhaltigen Beschaffung bleiben und unsere Erfahrungen aus Deutschland in die Außenstruktur einbringen. Nachhaltig zu beschaffen bestätigt gegenüber unseren Partnern, Auftraggebern und Lieferanten, dass wir Nachhaltigkeit ernst meinen und konsequent integrieren.“

Porträtfoto: Sofìa Nürnberger.
Sofía Nürnberger,Spezialistin für nachhaltige Beschaffung in der GIZ

Die GIZ verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz

  • In einem Implementierungsplan werden kurzfristige und langfristige Umsetzungsmaßnahmen, Meilensteine und Ziele konkretisiert.
  • Produkte, bei denen ein hohes Risiko für Missstände im Herstellungs-, Nutzungs- oder Entsorgungsprozess besteht, etwa Büromöbel und Elektrogeräte, werden fortlaufend identifiziert und aufgelistet.
  • Für diese Produkte werden zusätzliche Nachhaltigkeitskriterien und Handlungsempfehlungen für die Beschaffung erarbeitet.
  • Mitarbeiter*innen und Geschäftspartner*innen werden hinsichtlich nachhaltiger Beschaffungsanforderungen sensibilisiert und geschult.
  • Auftrags- und Budgetverantwortliche erhalten ein Handbuch für die Beschaffung mit konkreten Praxisbeispielen.


Bis 2025 sollen für 90 Prozent aller Sachgüter, Dienstleistungen und Bauleistungen, bei denen Nachhaltigkeitskriterien besonders relevant sind, Mindeststandards gelten. In einem Bericht zu nachhaltiger Beschaffung haben wir 2021 unter anderem Praxisbeispiele bestimmter nachhaltiger Beschaffungsvorgänge von Gütern und Dienstleistungen aufgelistet. Für häufig beanspruchte Produkte haben wir zudem erste Orientierungen erarbeitet. Sie bieten Auftrags- und Budgetverantwortlichen Informationen, wo Risiken bei der Beschaffung bestimmter Güter und Dienstleistungen liegen und welche Nachhaltigkeitskriterien konkret berücksichtigt werden müssen – auch mit Blick auf regionale Gegebenheiten. Das betrifft etwa Kühl- und Klimageräte, inklusive Anlagen. Bis 2025 sollen insgesamt 36 Orientierungen vorliegen.

Nachhaltige Veranstaltungen

Mit Diskussionsforen, Expert*innendialogen oder Weiterbildungen ermöglicht die GIZ den Austausch von Wissen und Perspektiven. Bei der Organisation und Durchführung solcher Veranstaltungen orientiert sie sich an den Prinzipien der Nachhaltigkeit.

Ein Wegweiser für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement bildete die Grundlage für die von Mitarbeiter*innen entwickelten GIZ-Mindeststandards. Diese geben seit 2020 eine verbindliche Orientierung für die Durchführung von Veranstaltungen in Deutschland und Brüssel.

Die Mindeststandards zum nachhaltigen Veranstaltungsmanagement der GIZ beziehen sich auf sieben Handlungsfelder:

  • Konzeption
  • Gästemanagement
  • Veranstaltungsort und Unterbringung
  • Mobilität
  • Energie und Klima
  • nachhaltige Beschaffung
  • Catering


Zu den konkreten Vorgaben gehört etwa, für die Einladungen digitale Anwendungen zu nutzen, um Papier zu sparen. Zudem werden die Gäste über umweltfreundliche Anreisemöglichkeiten informiert. Beim Catering angebotener Kaffee und Tee müssen grundsätzlich mit dem Fairtrade-Siegel zertifiziert sein. Darüber hinaus werden bei allen Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmer*innen die THG-Emissionen bilanziert und kompensiert.

„Hier in Äthiopien haben wir die GIZ-Mindeststandards für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement an die Bedingungen vor Ort angepasst – von der Auswahl der Konferenzmaterialien bis hin zu den angebotenen Speisen. Das ermöglicht es uns, Events effizient und gleichzeitig klimafreundlich sowie sozialverträglich zu gestalten. Auf diese Weise organisieren wir jedes Jahr mehr als 100 Veranstaltungen – während der Corona-Pandemie natürlich zum großen Teil virtuell.“

Porträtfoto: Selvi Alessie.
Selvi Alessie,Verantwortliche für den Corporate Sustainability Handprint® im Landesbüro Äthiopien
(© GIZ Äthiopien)

Die Mindeststandards, die für Deutschland und Brüssel verbindlich sind, können in vielen Ländern, in denen die GIZ arbeitet, nicht im gleichen Maß umgesetzt werden. Daher werden sie zusammen mit den Training Hubs der Akademie für Internationale Zusammenarbeit an regionalspezifische Gegebenheiten angepasst. So wurden in Addis Abeba und Bangkok landeseigene Orientierungen entwickelt. Auch die Teams der Länderbüros, die vor Ort mit der Durchführung des Corporate Sustainability Handprints® befasst sind, nehmen sich Maßnahmen für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement vor.

Dabei zeigte sich unter anderem, dass es wichtig ist, frühzeitig mit Anbietern von Veranstaltungsorten, Cateringunternehmen und anderen Partnern im jeweiligen Land zu sprechen, damit Nachhaltigkeit von Anfang an mitgedacht werden kann. So können wir auch über die Grenzen der GIZ hinweg für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement werben.

INTERNE LERNPLATTFORM

Ein Onlineportal stärkt den Austausch und das kontinuierliche Lernen in Sachen nachhaltiges Veranstaltungsmanagement: GIZ-Mitarbeiter*innen können über die interne Lernplattform „Sustainable Event Management“ mit Kolleg*innen in Deutschland und den Ländern, in denen wir arbeiten, konkrete Fragen diskutieren, sich über neueste Entwicklungen informieren und Erfahrungen austauschen. 

Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Sustainable Development Goals (SDGs):

Grafik: GIZ: SDG 5 Geschlechtergleichheit
Grafik: GIZ: SDG 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Grafik: GIZ: SDG 16 Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Nachhaltigkeitsstandards:
GRI-Standard 2-6, 2-23, 2-24, 204, 414; UNGC 1-6; DNK 4, 6, 14, 17