zum Inhalt springen

Der Stakeholder-Dialog der GIZ

Die komplexen Herausforderungen unserer Welt kann niemand allein lösen. Deshalb suchen wir den Kontakt mit unseren Stakeholdern, die auf unsere Ziele, Arbeitsweisen und Geschäftstätigkeit einwirken. Ihre Meinung ist uns wichtig. Aufgrund unserer Größe und globalen Ausrichtung, aber auch aufgrund unserer Verantwortung als Bundesunternehmen halten wir es für entscheidend, voneinander und miteinander zu lernen. Das hilft, Risiken zu identifizieren, Fehlern vorzubeugen, Vertrauen aufzubauen, und stärkt uns wechselseitig.

Solche Partnerschaften sind relevant, um mit Entwicklungen Schritt zu halten, Themen aus unterschiedlicher Perspektive zu betrachten, Chancen zu nutzen und letztlich vor allem gemeinsam bessere entwicklungspolitische, nachhaltige Wirkungen zu erzielen.

Wer sind die Stakeholder der GIZ?

Bei der Bestimmung zentraler Anspruchsgruppen für einen Stakeholder-Austausch orientiert sich die GIZ seit 2018 am Stakeholder Engagement Standard von AccountAbility (AA1000SES). Daraus ergeben sich die folgenden Gruppen und Stakeholder:

Kreisgrafik: Es werden 20 Stakeholder-Gruppen in 5 übergeordnete Stakeholder-Gruppen zusammengetragen. 1. Anteilseigner und Kontrollorgane. 2. Kooperationen, Partnerschafen und Allianzen. 3. Kunden und Auftraggeber. 4. Öffentlichkeit und Multiplikatoren. Und 5. Mitarbeiter*innen und Arbeitsmarkt.

Wie tauschen wir uns mit unseren Stakeholdern aus?

Seit 2016 führen wir einen Stakeholder-Dialog durch, um die Anforderungen und Erwartungen von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an das Nachhaltigkeitsmanagement der GIZ sowie die Kritik daran zu ermitteln. Die Ergebnisse dieses Stakeholder-Dialogs spielen eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung unseres Nachhaltigkeitsprogramms.

Der Stakeholder-Dialog wurde bislang alle zwei Jahre abgehalten und fand zuletzt 2020 statt. Grundlage für die Diskussionen bilden jeweils wesentliche Nachhaltigkeitsthemen, die wir im Vorfeld systematisch ermitteln. 2020 haben wir uns im Rahmen des Stakeholder-Dialogs mit unseren Partnern und Auftraggebern dazu ausgetauscht, was sie von uns in den kommenden Jahren erwarten und bei welchen Nachhaltigkeitsthemen sie unser größtes Potenzial sehen. Die Ergebnisse des Dialogs sind im „Ergebnisbericht des GIZ Stakeholder-Dialogs 2020“ festgehalten. Der nächste Stakeholder-Dialog wird im Jahr 2023 stattfinden.

Zusätzlich nutzen wir unterschiedliche Formate für den Austausch mit den einzelnen Stakeholdergruppen und bauen die daraus gewonnenen Erkenntnisse in unsere Strategie und unsere tägliche Arbeit ein. Dazu zählen beispielsweise Formate …

mit Auftraggebern: Um sicherzustellen, dass wir unsere Arbeit kontinuierlich zur Zufriedenheit unserer Auftraggeber verbessern, befragt die GIZ alle drei Jahre Vertreter*innen der Bundesressorts, der EU und von ausgewählten internationalen Gebern.

mit Mitarbeitenden: Um zu ergründen, was die Mitarbeiter*innen und Entwicklungshelfer*innen bewegt, ob sie mit ihrem Arbeitsalltag zufrieden sind und wo Veränderungsbedarf besteht, führen wir alle drei Jahre eine Mitarbeiter- und Entwicklungshelferbefragung durch. Die letzte fand 2019 statt; an ihr haben rund 60 Prozent der GIZ-Belegschaft teilgenommen. Die nächste Befragung findet im Jahr 2022 statt.

mit der Wissenschaft: Im Jahr 2021 haben zwei Strategie-Dialoge stattgefunden, bei denen das Sustainability Board der GIZ mit führenden Wissenschaftler*innen zentrale Nachhaltigkeitsthemen – Klimaschutz und nachhaltige Mobilität – reflektiert hat. Von einem solchen Austausch profitieren beide Seiten. Daneben gibt es auf Projektebene vielfältige Berührungspunkte mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Expert*innen aus der Forschung.

Was sind die wesentlichen Themen der GIZ?

Insgesamt haben wir im Jahr 2020 mit unseren Stakeholdern 16 sogenannte wesentliche Themen diskutiert. Diese sind in einer „Wesentlichkeitsmatrix“ abgebildet, die die Erwartungen der Stakeholder mit dem Wirkungspotenzial der GIZ zusammenführt. Im Ergebnis lässt sich daraus ein Themen-Ranking für unsere unternehmerische Nachhaltigkeit ableiten, an dessen Spitze Klima- und Umweltschutz, die nachhaltige Beschaffung und der Schutz der Menschenrechte stehen. Die GIZ setzt sich für diese und viele andere Themen klare Ziele und verknüpft sie mit Maßnahmen und Indikatoren zu ihrem Nachhaltigkeitsprogramm, das im Zeitraum 2021 bis 2025 wirken soll.

Diagramm mit einer x- und einer y-Achse: Die x-Achse ist mit „Wirkungspotenzial der GIZ“ beschriftet und besitzt die drei Bereiche mittel, hoch sowie sehr hoch. Die y-Achse ist mit „Erwartungen der Stakeholder“ beschriftet und besitzt ebenfalls drei Bereiche. In diesem Diagramm sind die Zahlen 1 bis 16 positioniert.

Es ergeben sich drei Quadrate mit Zahlen: Bereich A (Wirkungspotenzial der GIZ = sehr hoch, Erwartungen der Stakeholder = sehr hoch): Zahlen 1 bis 7. Bereich B (Wirkungspotenzial der GIZ = hoch, Erwartungen der Stakeholder = hoch): Zahlen 9 bis 15. Bereich C (Wirkungspotenzial der GIZ = mittel, Erwartungen der Stakeholder = mittel): die Zahl 16. Einige der Kreise liegen auch im Grenzbereich zu anderen Quadraten.

Die in der „Wesentlichkeitsmatrix“ gewichteten Themen lauten:

ThemaBeschreibungPosition
1. KlimaschutzAmbitionierter Klimaschutz ist uns in der GIZ besonders wichtig. Wir haben deswegen ein eigenes Klimamanagement aufgebaut, das dem Prinzip folgt: Treibhausgase (THGlesen Sie mehr) vermeiden, reduzieren und zuletzt – wo nicht anders möglich – kompensieren.Wirkungspotenzial der GIZ: Sehr hoch. Erwartungen der Stakeholder: Sehr hoch.
2. Schutz natürlicher RessourcenGrundvoraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung ist es, mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen. Die GIZ hat sich ein eigenes Umweltleitprinzip gegeben und auf dieser Basis ihre Umweltziele formuliert.Wirkungspotenzial der GIZ: Sehr hoch. Erwartungen der Stakeholder: Sehr hoch.
3. Nachhaltige BeschaffungDas Thema der nachhaltigen Beschaffung hat einen hohen Stellenwert für uns. Als Dienstleister in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung verfügen wir über langjährige Erfahrung im Bereich Nachhaltigkeitsstandards und öffentlich-private Verantwortung für globale Wertschöpfungs- und Lieferketten. Wir setzen jeden zweiten Euro unseres Gesamtumsatzes für die Beschaffung von Sachgütern und Dienstleistungen einschließlich Finanzierungen ein. Das birgt ein enormes Potenzial.Wirkungspotenzial der GIZ: Sehr hoch. Erwartungen der Stakeholder: Sehr hoch.
4. Schutz und Förderung von MenschenrechtenAls Bundesunternehmen ist es für uns selbstverständlich, dass wir unserer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht im eigenen Betrieb und in unseren Projekten nachgehen.Wirkungspotenzial der GIZ: Sehr hoch. Erwartungen der Stakeholder: Sehr hoch.
5. Nachhaltige MobilitätBesonderes Augenmerk legen wir auf den Bereich, wo unser Treibhausgas-Fußabdruck am größten ist: die Mobilität. Sie verursacht annähernd 80 Prozent unserer Emissionen. Dazu zählen vor allem internationale Flugreisen.Wirkungspotenzial der GIZ: Sehr hoch. Erwartungen der Stakeholder: Hoch bis sehr hoch.
6. BiodiversitätGrundvoraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung ist es, mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen. Deshalb stärken wir die Biodiversität an unseren Standorten weltweit.Wirkungspotenzial der GIZ: Sehr hoch. Erwartungen der Stakeholder: Hoch bis sehr hoch.
7. Vielfalt und GenderWir fördern die Gleichberechtigung der Geschlechter und setzen uns ein gegen Benachteiligung und Diskriminierung – innerbetrieblich und in der Leistungserbringung.Wirkungspotenzial der GIZ: Hoch bis sehr hoch. Erwartungen der Stakeholder: Hoch bis sehr hoch.
8. Compliance & AntikorruptionDie GIZ ist in hohem Maße für die von ihr verwendeten Mittel rechenschaftspflichtig. Der verantwortungsvolle Einsatz von Steuergeldern und ihr Schutz vor Korruption ist von höchster Priorität.Wirkungspotenzial der GIZ: Hoch bis sehr hoch. Erwartungen der Stakeholder: Hoch.
9. DigitalisierungOb fairer Zugang zu Bildung, Reduzierung der Armut oder Bekämpfung des Klimawandels: Um die Verwirklichung der globalen Nachhaltigkeitsziele zu beschleunigen und eine lebenswerte Zukunft für Menschen weltweit zu gestalten, sind digitale Lösungen wichtiger denn je. Auch der Schutz sensibler Daten ist für uns selbstverständlich.Wirkungspotenzial der GIZ: Hoch. Erwartungen der Stakeholder: Hoch bis sehr hoch.
10. Work-Life-Balance & MitarbeitergesundheitArbeit soll in einem gesunden Umfeld stattfinden und das Wohlergehen der Beschäftigten nicht negativ beeinträchtigen. Die GIZ unterstützt ihre Mitarbeitenden, gesund zu bleiben, eine gute Work-Life-Balance zu finden und gewährleistet ihre Sicherheit am Arbeitsplatz.Wirkungspotenzial der GIZ: Hoch. Erwartungen der Stakeholder: Hoch.
11. Nachhaltige VeranstaltungenMit Diskussionsforen, Expert*innendialogen oder Weiterbildungen ermöglicht die GIZ den Austausch von Wissen und Perspektiven. Bei der Organisation und Durchführung solcher Veranstaltungen orientiert sie sich an den Prinzipien der Nachhaltigkeit.Wirkungspotenzial der GIZ: Hoch bis sehr hoch. Erwartungen der Stakeholder: Mittel bis hoch.
12. Kooperations- und PartnerschaftsmanagementDie komplexen Herausforderungen unserer Welt kann niemand allein lösen. Deshalb suchen wir den Kontakt mit unseren Stakeholdern, die auf unsere Ziele, Arbeitsweisen und Geschäftstätigkeit einwirken.Wirkungspotenzial der GIZ: Hoch. Erwartungen der Stakeholder: Mittel bis hoch.
13. MitarbeiterentwicklungZiel der Personalentwicklung in der GIZ ist, alle Beschäftigten in ihren Kompetenzen zu fördern, diese auszubauen und die Mitarbeitenden in ihrer Beschäftigungsfähigkeit zu stärken.Wirkungspotenzial der GIZ: Mittel bis hoch. Erwartungen der Stakeholder: Hoch.
14. Verantwortlicher MitteleinsatzZu unserem konsequenten Nachhaltigkeitsanspruch gehört auch, dass wir einen verantwortungsvollen Mitteleinsatz sicherstellen.Wirkungspotenzial der GIZ: Mittel bis hoch. Erwartungen der Stakeholder: Hoch.
15. Lernende OrganisationDie GIZ versteht sich als lernende Organisation. Das heißt, sie setzt Wissen und Lernprozesse zum einen für Innovation und die strategische Weiterentwicklung ihrer Leistungen ein, reflektiert darüber hinaus aber auch handlungsleitende Grundsätze, um sich agil auf wandelnde Rahmenbedingungen einstellen zu können.Wirkungspotenzial der GIZ: Mittel bis hoch. Erwartungen der Stakeholder: Mittel bis hoch.
16. Gesellschaftliches EngagementDas Engagement unserer Mitarbeiter*innen fördern wir auf vielfältige Weise, um ihre Teilhabe am Nachhaltigkeitsmanagement zu stärken.Wirkungspotenzial der GIZ: Mittel. Erwartungen der Stakeholder: Mittel.

Wie setzen wir die Erwartungen unserer Stakeholder konkret um?

Die Einschätzungen unserer Stakeholder geben uns wertvolle Hinweise für die Schwerpunkte unserer Nachhaltigkeitsaktivitäten.

So werden wir zum Beispiel weiter daran arbeiten, unsere Treibhausgasemissionen zu vermeiden, zu vermindern oder zu kompensieren und bei unserem Einkauf von Sachgütern und Dienstleistungen, etwa in der Projektarbeit, höchste Nachhaltigkeitskriterien anzuwenden. Dies haben wir im Nachhaltigkeitsprogramm 2021–2025 festgehalten. Außerdem bilden die sogenannten wesentlichen Themen die Grundlage für die Nachhaltigkeitsberichterstattung der GIZ. Dies entspricht den Standards der Global Reporting Initiative (GRI).

Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Sustainable Development Goals (SDGs):

Grafik: GIZ: SDG 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Grafik: GIZ: SDG 12 Nachhaltige/-r Konsum und Produktion
Grafik: GIZ: SDG 16 Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Grafik: GIZ: SDG 17 Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Nachhaltigkeitsstandards:
GRI-Standard 2-6, 2-13, 2-17, 2-29, 3-1; UNGC 1-9; DNK 2, 9