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Foto: Vier Männer stehen an drei geöffneten Kanaldeckeln.
© GIZ / Dieter Rothenberger

Grenadas Wasserwirtschaft wird krisenfest

Auf Grenada weist ein Modellprojekt, kofinanziert durch den Grünen Klimafonds, den Weg: für die Stärkung von Ländern, die besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

Grafik: GIZ: SDG 6 Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
Grafik: GIZ: SDG 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Grafik: GIZ: SDG 12 Nachhaltige/-r Konsum und Produktion

Auf den ersten Blick scheint es ein Widerspruch zu sein: Die Inselgruppe Grenada liegt inmitten des türkisblauen Karibischen Meeres, etwa 200 Kilometer nordöstlich der Küste Venezuelas. Der Archipel ist nicht nur berühmt für seine Strände, sondern auch für Wasserfälle und Kraterseen. Doch in dem Inselstaat, der zu den Kleinen Antillen gehört, wird das Trinkwasser knapp. Er verfügt nur über geringe Süßwasserreserven und erlebt im Zuge des Klimawandels immer häufiger Trockenperioden. Gleichzeitig nehmen Hurrikans und Starkregen zu. Dadurch wird das Trinkwasser eingetrübt, Leitungen und Tanks werden beschädigt. Durch den Anstieg des Meeresspiegels droht zudem Salzwasser in das küstennahe Grundwasser einzudringen.

Die rund 112.000 Einwohnerinnen und Einwohner des Inselstaates leben vor allem vom Tourismus, auch die Landwirtschaft sichert viele Einkommen. Doch beide Branchen sind auf reichlich Wasser angewiesen. Im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz unterstützt die GIZ Grenada beim klimaresilienten Umbau seiner Wasserwirtschaft. Der Grüne Klimafonds (Green Climate Fund, GCF) kofinanziert das Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem grenadischen Infrastrukturministerium umgesetzt wird. Dabei legt der GCF besonderen Wert auf die Einhaltung der Umwelt- und Sozialstandards (Environmental and Social Safeguards) auf internationalem Niveau. Wasserleitungen werden erneuert, um Verluste durch Lecks zu verringern. Speichertanks und neue Grundwasserbrunnen sollen die Versorgung absichern. Kommerzielle Nutzer erhalten Zuschüsse, wenn sie in eine sparsame Infrastruktur investieren. Ein Audit ergab, dass allein 21 untersuchte Hotels und Gästehäuser ihren Wasserverbrauch insgesamt um rund 44 Millionen Liter jährlich reduzieren könnten.

Luxushotel sammelt Regenwasser

Zu den Ersten, die aufs Wassersparen setzen, gehört ein Luxushotel in Grenadas Hauptstadt St. George’s. Inzwischen sammelt es Regenwasser und nutzt dieses zur Bewässerung der Gartenanlagen und für die Wäscherei. Andere Hotels haben Wasserleitungen ausgetauscht, moderne Duschen eingebaut und Toiletten mit Spül-Stopp-Tasten versehen. Aufklärungskampagnen sollen auch private Nutzerinnen und Nutzer zu einem sparsamen Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser animieren.

In der Regulierungsbehörde Grenadas werden in Zukunft alle Fäden des Wassermanagements zusammenlaufen. Sie ist dann nicht nur für die wasserwirtschaftliche Planung zuständig, sondern konzipiert auch intelligente Wassertarife. Diese sollen einkommensschwache Bürgerinnen und Bürger vor drastischen Preiserhöhungen schützen und jene belohnen, die ihren Verbrauch reduzieren. Das Vorhaben hat Modellcharakter für die Region: Was hier erprobt und gelernt wird, kann als Erfahrungswissen an andere karibische Länder weitergegeben werden.

Partnerschaft mit dem GCF

Das Projekt „Klimaresilienter Wassersektor in Grenada“ ist für die GIZ das erste Vorhaben unter Beteiligung des Green Climate Fund (GCF). Der Fonds wurde im Zuge der UN-Klimaverhandlungen gegründet und finanziert Projekte zur Minderung von Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an die globale Erderwärmung in Entwicklungsländern. Die GIZ hat sich beim GCF akkreditiert und begleitet ihre Partner bei der Planung, Finanzierung und Durchführung von GCF-finanzierten Projekten. Weitere gemeinsam Vorhaben gibt es aktuell in Laos, Georgien, Kenia und im Senegal.

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