Entwicklungszusammenarbeit in einer digitalen Welt
Ob fairer Zugang zu Bildung, Reduzierung der Armut oder Bekämpfung des Klimawandels: Um die Verwirklichung der globalen Nachhaltigkeitsziele zu beschleunigen und eine lebenswerte Zukunft für Menschen weltweit zu gestalten, sind digitale Lösungen wichtiger denn je. Sie sind der Kern des Wandels in der heutigen Zeit und beeinflussen fast jeden Entwicklungsaspekt von Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Die Auswirkungen und das hohe Veränderungstempo der digitalen Transformation erfordern gemeinsames Handeln und starke Kooperationen, um nachhaltige Entwicklung wirkungsvoll zu gestalten. Dafür hat sich die GIZ klaren Grundsätzen verschrieben und treibt die eigene Transformation im Bereich der Digitalisierung weiter voran.
2021 haben wir einige Meilensteine erreicht und insgesamt fünf Digitalisierungsfelder gestärkt. Mit dem „Orientierungsrahmen Daten in der GIZ“ haben wir den Kompass für eine datenbasierte Organisation etabliert. Gleichzeitig begann der Aufbau des Data Service Centers, das datengetriebenes Arbeiten über den gesamten Projektzyklus ermöglichen soll. Im Herbst 2021 fand das erste weltweite Digital Literacy Festival der GIZ statt. In interaktiven Veranstaltungen konnten sich Mitarbeitende vernetzen, sich zu Digital-Literacy-Themen austauschen und diskutieren. Das Angebot von etwa 80 Sessions in fünf Sprachen erreichte rund 3.000 Mitarbeitende.
Fünf Grundprinzipien der digitalen Transformation
Im Mittelpunkt des Digitalisierungsansatzes der GIZ stehen Menschenrechte, Chancengleichheit und Teilhabe. Die Prinzipien basieren auf internationalen Rahmenwerken und stellen den Menschen in den Fokus. Bei der Einbindung digitaler Technologien in unsere Leistungserbringung lassen wir uns von den „Prinzipien für Digitale Entwicklungszusammenarbeit“ leiten. Wir stehen ein für eine menschenzentrierte und inklusive Digitalisierung, folgen dem Prinzip von „Do no harm“ und setzen uns für Chancengleichheit im digitalen Raum ein, um die digitale Kluft zu überwinden („Leave no one behind“).
Die GIZ fördert digitale Souveränität weltweit. Wir arbeiten auf Augenhöhe mit unseren Partnern, konzentrieren uns auf die Stärkung lokaler Strukturen und die Entwicklung florierender lokaler digitaler Ökosysteme – indem wir Daten für das Gemeinwohl einsetzen. Wir orientieren uns an den FAIR-Prinzipien, um die Nutzbarkeit der Daten zu maximieren. Gleichzeitig stärken wir das Recht auf informationelle Selbstbestimmung und handeln gemäß den Datenschutzrichtlinien der Europäischen Union.
Die GIZ lernt in diesem Prozess mit ihren Mitarbeitenden und Partnern, ist experimentierfreudig, flexibel und sicherheitsbewusst. Wir setzen auf strategische Kooperationen, fördern integrative Ansätze, kreative Ideen und ermöglichen den internationalen Austausch für digitale Entwicklung.
Die eigene Transformation vorantreiben
In den vergangenen Jahren hat die GIZ die Basis für die digitale Transformation des Unternehmens geschaffen. Alle Organisationseinheiten der GIZ weltweit sind einbezogen. Ziel der Transformation ist es, die internationale Zusammenarbeit noch effizienter, wirksamer und nachhaltiger zu gestalten – indem wir datenbasiert arbeiten, Kooperationen etablieren und in allen Geschäfts- und Unternehmensbereichen neue Technologien und digitale Innovationen einsetzen. So können wir Prozesse effizienter gestalten und die Leistungen für unsere Kunden, Partner und Zielgruppen effektiver und wirksamer erbringen.
Das Thema Digitalisierung ist im Unternehmen systematisch verankert. Das spiegelt auch die aktuelle Unternehmensstrategie 2020–2022 wider, die einen klaren Bezug zur Digitalisierung setzt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf digitalisierten End-to-End-Geschäftsprozessen sowie daten- und technologiebasierten Leistungen. Die Fokusprojekte der Unternehmensstrategie werden im Verbund mit unternehmensweiten Veränderungsprojekten aus dem Digitalportfolio gestaltet. Zusätzlich ist der Aktionsplan „Digital Literacy“ als eigenständiges Jahresziel Teil der Strategie. 2021 lag der Fokus bei der Digitalisierung – aufbauend auf dem „Orientierungsrahmen Digitaler Wandel in der GIZ“ aus dem Jahr 2015 – auf der Weiterentwicklung der digitalen Transformation der GIZ und des dazugehörigen Wirkungsmonitorings.
Digitalisierungsfelder 2021 auf einen Blick
- „GIZ weltweit“: Mehr als 85 Digitalisierungspartner*innen weltweit sorgen dafür, dass Digitalprojekte, digitales Lernen und Bedarfe nachhaltig im Unternehmen verankert sind. Sie beraten die Länderbüros und Projekte, bilden Communitys sowie die Brücke in die Unternehmenszentrale.
- „Digital Literacy“: Mitarbeitende konnten auch 2021 eine Lernzeit für digitale Kompetenzen wahrnehmen sowie neue, selbst gesteuerte Lernangebote nutzen, die ihnen vermitteln, wie sie digitale Tools effektiv in Projekten einsetzen oder digital führen können.
- „Digitalisierte End-to-End-Geschäftsprozesse“: Für die Umsetzungsstärke ist entscheidend, die Geschäftsprozesse weltweit zu optimieren, zu standardisieren und zu digitalisieren. Die Umstellung der Kerntechnologie trägt dazu wesentlich bei.
- „Informationssicherheit“: In einer zunehmend vernetzten Welt sind umfassende Sicherheitsmechanismen sowie das sicherheitsorientierte Handeln jeder einzelnen Person in der GIZ unerlässlich. Zum Schutz von Informationen und Daten werden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt.
- „Daten und technologiebasierte Leistungen“: Der Standard im GIZ-Leistungsangebot ist digital, digitale Vorreiter-Projekte erzielen mehr und direktere Wirkungen. Mit dem 2021 veröffentlichten Orientierungsrahmen „Daten in der GIZ“ treiben wir unsere Entwicklung zu einer datenbasierten Organisation weiter voran.
Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Sustainable Development Goals (SDGs):
Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Nachhaltigkeitsstandards:
DNK 6, 10