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Unser Ressourcenverbrauch
im Fokus

Icon: vier Bäume, die von links nach rechts größer werden, mit einem Pfeil

Wasser sparen. Papierverbrauch reduzieren. Abfall vermeiden.

Neben Energie gibt es weitere Ressourcen, die bei unserer Arbeit verbraucht werden und die wir schützen wollen. Der Ressourcenverbrauch ist ein wichtiges Thema für die GIZ und Teil unserer Wesentlichkeitsanalyse. Wir streben eine kontinuierliche Einsparung von Ressourcen an, konkret in den Bereichen Wasser, Papier und Abfall. Die Strategie, die wir dabei verfolgen, erläutern wir im Kapitel „Umweltmanagement in der GIZ“.

Wasser sparen

Im Inland konnten wir unseren Wasserverbrauch im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent senken. Der Pro-Kopf-Verbrauch ging im gleichen Umfang zurück, 2021 lag er bei 5.198 Litern pro Mitarbeiter*in. Die veränderten Arbeitsbedingungen während der Corona-Pandemie erschweren jedoch den Vergleich mit den Vorjahren und damit auch die Erfolgsmessung unserer Ansätze im Bereich Nachhaltigkeit. Im Vergleich zum Jahr 2019 hat sich der Wasserverbrauch um rund 40 Prozent reduziert. In fast allen Gebäuden wurden eine Absenkung des Wasserdrucks in Teeküchen und Toiletten sowie der Einbau von wassersparenden Armaturen, Perlatoren an Wasserhähnen und Wasserspartasten an den Toiletten vorgenommen. Durch die seit einiger Zeit von der Trinkwasserverordnung vorgeschriebene regelmäßige Spülung der Wasserleitungen wird die Wirkung dieser Maßnahmen jedoch reduziert.

In vielen Partnerländern der GIZ ist Wasser ein rares und schützenswertes Gut. Der sparsame Umgang mit Wasser ist daher von großer Bedeutung. Die Datenerhebung beim Wasserverbrauch in den Landesbüros der GIZ hat sich in den vergangenen Jahren weiter verbessert. Sie ist jedoch besonders aufwendig und immer noch unvollständig, etwa weil Wasserzähler fehlten, defekt waren oder ungenau maßen. Wir erheben zudem ausschließlich den Verbrauch von Leitungswasser, nicht den von in Flaschen abgefülltem Trinkwasser. Abgefülltes Trinkwasser wird nur einbezogen, wenn Wasserkanister als Ersatz für Leitungswasser dienen. Insbesondere in afrikanischen Ländern (zum Beispiel in Ghana und Nigeria) werden außerdem Brunnen zur Wasserentnahme verwendet. Auch dieser Verbrauch wird nicht erhoben.

Die Erhebung des Wasserverbrauchs ist eine wichtige Voraussetzung, um gezielte Maßnahmen einzuleiten. Beispielsweise konnte das Nachhaltigkeitsteam der GIZ in Kambodscha anhand auffällig steigender Verbrauchswerte eine poröse Rohrleitung ausfindig machen, deren Reparatur zu einer Einsparung von ca. 7.500 m3 Wasser im Jahr 2021 führte.

Auf Basis der bestehenden Daten lässt sich insgesamt feststellen: Der Wasserverbrauch im Ausland hat sich 2021 gegenüber dem Jahr 2020 um 20 Prozent reduziert. Pro Kopf ging der Wert im Vergleich zum Vorjahr um knapp 24 Prozent zurück, im Jahr 2021 lag er bei 19.127 Litern pro Mitarbeiter*in.

Gesamt-Trinkwasserverbrauch
pro Mitarbeiter*in in Litern (Inland)

Gesamt-Trinkwasserverbrauch por Mitarbeiter*in in Litern (Inland)1
201920202021
9.2195.5745.198

Gesamt-Trinkwasserverbrauch
pro Mitarbeiter*in in Litern (Ausland)

Gesamt-Trinkwasserverbrauch por Mitarbeiter*in in Litern (Ausland)1
201920202021
33.39025.15319.127

Papierverbrauch reduzieren

Papier ist für den Büroalltag eine wesentliche Ressource und nicht immer verzichtbar. Trotzdem hat die GIZ ihren Verbrauch weltweit signifikant gesenkt und arbeitet beständig daran, ihn weiter zu reduzieren. Bis 2025 soll der Druckpapierverbrauch um 30 Prozent im Inland und um 40 Prozent im Ausland gemindert werden.

Im Zuge der Digitalisierung von Arbeitsprozessen, der Einführung der elektronischen Vergabeakte bei der Beschaffung sowie der stetig steigenden Anzahl papierloser Veranstaltungen sollten die Verbrauchswerte weiter sinken. Die GIZ setzt insbesondere auf die sukzessive Digitalisierung des Dokumentenverkehrs. Seit Oktober 2021 werden Dokumente für den internen Gebrauch – bis auf wenige gesetzlich bedingte Ausnahmen – ausschließlich in der elektronischen Form geführt und abgelegt. Allein im Rahmen der jährlichen Mitarbeitergespräche und Führungsdialoge können somit etwa 306.000 Blatt Papier eingespart werden. Hinzu kommen erhebliche Einsparungen bei Tonern sowie bei Strom- und Wartungskosten der Drucker. Die Corona-Pandemie hat diesen Wandel zusätzlich beschleunigt.

Der Papierverbrauch im Inland hat sich im Jahr 2021 um rund 57 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 reduziert, von 11,9 auf 5,1 Millionen Blatt Papier. Die GIZ nutzt in Deutschland zu 100 Prozent Recyclingpapier mit dem Gütesiegel „Blauer Engel“. Es werden zudem energiesparende Drucker benutzt. Die leeren Farbkartuschen nutzt unser Dienstleister im Recyclingverfahren zur Herstellung neuer Kartuschen.

In den Partnerländern ist es nur teilweise möglich, Recyclingpapier einzusetzen, weil es vor Ort häufig nur schwer oder gar nicht zu beschaffen ist. Dennoch ist die GIZ bereits in zehn Ländern in Afrika, Asien und Europa auf die ausnahmslose Nutzung von Recyclingpapier umgestiegen. Die Nutzung von Recycling- und Umweltpapier an den GIZ-Standorten im Ausland lag im Jahr 2021 bei 22 Prozent, ein kleiner Anstieg um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus reduzierte sich der Papierverbrauch um ca. 36 Prozent auf 40,7 Millionen Blatt Papier.

Pro-Kopf-Papierverbrauch
(Blatt/Mitarbeiter*in) (Inland)

Pro-Kopf-Papierverbrauch (Blatt/Mitarbeiter*in)(Inland)
201920202021
2.1641.035855
Umweltpapierquote: 95 %Umweltpapierquote: 100 %Umweltpapierquote: 100 %

Pro-Kopf-Papierverbrauch
(Blatt/Mitarbeiter*in) (Ausland)

Pro-Kopf-Papierverbrauch (Blatt/Mitarbeiter*in)(Ausland)
201920202021
3.5001.9542.039
Umweltpapierquote: 15 %Umweltpapierquote: 20 %Umweltpapierquote: 22 %

Abfall vermeiden: Recycling und Mehrweg statt Entsorgung

Wir haben den Anspruch, möglichst wenige Abfälle zu verursachen, und streben eine hohe Wiederverwendungsquote an. In Deutschland fallen vor allem haushaltsähnliche Gewerbeabfälle an, wie beispielsweise Papier, Verpackungen, Biomüll und Restmüll.

Seit 2020 nutzt die GIZ ein neues Abfallkonzept für die großen deutschen Standorte, das die saubere Trennung von Abfall weiter vereinfacht und zentralisiert. Es setzt auf die leichtere Trennung von Wert- und Reststoffen, die Einsparung von Plastik und eine effizientere Reinigung. Die Gesamtmenge von uns produzierter, nicht gefährlicher hausmüllähnlicher Gewerbeabfälle lag in Deutschland im Jahr 2021 bei 754 Tonnen. Das Aufkommen erhöhte sich etwas im Vergleich zum Vorjahr. Gefährliche Abfälle fallen mit einer Gesamtmenge von rund 9 Tonnen in geringem Maße an. Dies sind etwa defekte Elektrogeräte, Batterien oder Leuchtstoffröhren. Der gesamte Entsorgungsprozess wird dokumentiert, die Entsorgung durch zertifizierte Fachbetriebe durchgeführt. Eine allgemeine Verwertungsquote kann nicht ausgewiesen werden.

Seit 2013 bereitet ein gemeinnütziges IT-Unternehmen als Dienstleister unsere ausrangierten IT-Geräte wieder auf und vermarktet sie als Gebrauchtwaren. 2021 konnte der Dienstleister 65 Prozent der Geräte nach Datenvernichtung, Hardware-Test, Ersatzteilbeschaffung, Reparatur, Aufrüstung und Reinigung wieder vermarkten. Defekte Geräte werden zerlegt und fachgerecht recycelt.

Bei der Beschaffung achtet die GIZ darauf, dass die Verpackung der Produkte möglichst wenig Abfall erzeugt, daher bevorzugen wir Mehrwegverpackungen. Alle Verpackungen müssen den ökologischen Anforderungen der GIZ entsprechen. Unsere Lieferanten sind verpflichtet, Verpackungen entweder selbst zurückzunehmen und zu verwerten oder nachzuweisen, dass sie an einem Sammel- und Verwertungssystem teilnehmen. Diese Anforderungen wurden in die Ausschreibung für den neuen Rahmenvertrag für Büromaterialien aufgenommen. So werden die Bestellungen an den größeren Standorten in Mehrwegboxen geliefert. Darüber hinaus wurde vereinbart, die Lieferung auf zwei Termine pro Woche zu beschränken. Ebenso wurden Nachhaltigkeitskriterien für die von uns genutzten Büromaterialien vereinbart. Diese Kriterien werden auch im Online-Katalog ausgewiesen, umweltfreundliche Produkte werden dort zudem zuerst aufgeführt. Es ist zu erwarten, dass der im Zusammenhang mit der Lieferung von Büromaterialien anfallende Papierabfall in den kommenden Jahren aufgrund wegfallender Versandkartonage deutlich reduziert werden kann.

Im Rahmen des Corporate Sustainability Handprint® (CSH) wird Abfall nicht erfasst, es liegen daher keine quantitativen Daten aus dem Ausland vor. Eine systematische Mülltrennung ist weltweit noch keineswegs die Norm. Gleichwohl führen wir auch in diesem Bereich Nachhaltigkeitsmaßnahmen durch.

Die Herausforderung für die GIZ-Büros in den Partnerländern besteht darin, Organisationen vor Ort zu finden, die wertvolle Ressourcen wiederverwerten. Das GIZ-Büro in Kairo pilotierte ein umfangreiches Abfallkonzept und setzt dabei insbesondere auf die Zusammenarbeit mit einer Nichtregierungsorganisation zum Upcycling von Papier. Der Verkauf der daraus entstehenden Produkte kommt der lokalen Gemeinschaft zugute. Nun gilt es, das erfolgreiche Konzept auf möglichst alle Standorte im Land auszuweiten und die Erfahrungen mit GIZ-Büros in anderen Ländern zu teilen.

Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Sustainable Development Goals (SDGs):

Grafik: GIZ: SDG 6 Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
Grafik: GIZ: SDG 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Grafik: GIZ: SDG 12 Nachhaltige/-r Konsum und Produktion

Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Nachhaltigkeitsstandards:
GRI-Standard 301, 303, 306