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Im Überblick: Der Energieverbrauch im In- und Ausland

Icon: Hand, auf der CO2 steht, mit einem Blatt an einer Steckdose; darüber ein Schirm

Der Schutz natürlicher Ressourcen – dazu zählen wir die Themen Energie- und Ressourcenverbrauch – ist eines der Top-Themen unserer Wesentlichkeitsmatrix. Die GIZ hält es für eine zentrale Voraussetzung nachhaltiger Entwicklung, mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen. Dazu wollen wir beitragen. Daher haben wir uns vorgenommen, den Energieverbrauch pro Mitarbeiter*in im Inland um 10 Prozent, im Ausland um 20 Prozent bis 2025 im Vergleich zu 2019 zu senken. Zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung wollen wir aber auch verstärkt erneuerbare Energien nutzen. Wie wir das umsetzen, zeigt unser Managementansatz, der im Kapitel „Umweltmanagement in der GIZ“ erläutert wird.

Gesamtenergieverbrauch stieg 2021 im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas an

Der Energieverbrauch der GIZ im In- und Ausland unterscheidet sich nach Menge und Zusammensetzung stark. Im Inland setzt er sich vor allem aus Strom und Heiz- sowie Kühlenergie zusammen. Im Ausland machen auch Kraftstoffe für Dienstfahrzeuge und Generatoren einen großen Anteil aus. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Gesamtenergieverbrauch im Inland um etwa 2 Prozent angestiegen. Im Ausland stieg er um etwa 7 Prozent an und lag damit etwa 10 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Pro Mitarbeiter*in reduzierte sich der Gesamtenergieverbrauch im Inland um 14 Prozent und im Ausland um 18 Prozent.1 Dies ist unter anderem auf Nachhaltigkeitsmaßnahmen wie der Einführung von LED-Leuchtmitteln zurückzuführen oder der effizienteren Nutzung von Anlagen.

Verteilung des Energieverbrauchs auf Heiz-/Kühlenergie, Strom, Generatoren und Kraftstoffe für Dienstfahrzeuge

Verteilung des Energieverbrauchs auf Heiz-/Kühlenergie, Strom, Generatoren und Kraftstoffe für Dienstfahrzeuge1
InlandAusland
Strom 40 %Strom 24 %
Heiz-/Kühlenergie 60 %Heiz-/Kühlenergie 14 %
Kraftstoffe für Dienstfahrzeuge/Generatoren 0,3 %Kraftstoffe für Dienstfahrzeuge/Generatoren 62 %

Grüner Strom bevorzugt

An den GIZ-Standorten in Deutschland nutzen wir fast ausschließlich Ökostrom. Der Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien lag 2021 bei etwa 94 Prozent. Der Verbrauch von konventionellem Strom entfällt auf die gemeinsam mit anderen Mietern genutzten Flächen, wie beispielsweise Empfangsbereiche oder Fahrstühle in Mietobjekten. Herkömmliche Leuchtmittel werden an allen Standorten, wo noch möglich, gegen LED-Leuchtmittel ausgetauscht. Lüftungssysteme werden ebenfalls optimiert, um Strom zu sparen. In Bonn besitzen der Mäanderbau und das Campus-Forum jeweils eine Geothermie- und eine Photovoltaikanlage. Im Inland sank im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr der Stromverbrauch um circa 7 Prozent, im Ausland stieg er um 10 Prozent an. Der weltweite Stromverbrauch lag im Jahr 2021 insgesamt etwa 11 Prozent unter dem Wert des Vergleichsjahrs 2019.

Den Stromverbrauch in unseren Partnerländern messen wir grundsätzlich an allen Standorten, an denen GIZ-Mitarbeiter*innen tätig sind. Da Netzstrom aus erneuerbaren Energien in den meisten Ländern noch nicht ausreichend angeboten wird, kann in den Auslandsbüros kein so hoher Anteil an erneuerbaren Energien bei der Stromversorgung realisiert werden wie in Deutschland. Die GIZ prüft jedoch, wo und wie Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) an den Standorten im Ausland wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll eingesetzt werden können. Die Installation von PV-Anlagen wurde auch als Ziel in das Nachhaltigkeitsprogramm für den Zeitraum von 2021 bis 2025 aufgenommen. Die Zahl der Landes- und Projektbüros, die sich mit PV-Anlagen ausstatten oder eine Installation planen, nimmt seither kontinuierlich zu. Energieeffizienz-Maßnahmen sind dabei ein wichtiger Aspekt: Denn je niedriger der grundlegende Strombedarf, desto besser sind die Möglichkeiten, bei Stromausfällen mit sinnvoll dimensionierten PV-Systemen den Bedarf abzudecken und zudem den übrigen Verbrauch der Dieselgeneratoren für Spitzenlasten zu reduzieren. Damit verbunden ist ebenfalls eine höhere Energie-Versorgungssicherheit der GIZ-Standorte in fragilen Kontexten. Energieeffizienz und erneuerbare Energien ergänzen sich also gegenseitig.

Bild: Solarpaneele auf einem Parkplatz
© GIZ / Joseline Namara Kwesiga

In drei Büros in Nigeria installierte die GIZ 2021 intelligente Zähler an den Schaltkästen und Dieselgeneratoren, um den eigenen Strombedarf besser zu verstehen, das heißt wann und mit welchem Spannungsniveau die jeweilige Quelle Strom liefert. Dies gab auch Aufschluss darüber, ob bestimmte Geräte und Ausrüstungen ordnungsgemäß und möglichst effizient funktionieren. In einem nächsten Schritt sollen Energieaudits durchgeführt werden, um die größten Energieverbraucher und mögliche Einsparpotenziale zu ermitteln.

Bild: Ein Mann mit Helm installiert einen intelligenten Zähler.
© GIZ / Melanie Weber

Das Büro des Projekts Responsible Land Policy in Uganda (RELAPU) hat bereits seit 2018 Solarpaneele auf dem Dach in Verbindung mit einem batteriebasierten Energiespeicher in Betrieb. Der Stromverbrauch des Büros in Kampala konnte dadurch erheblich reduziert werden. Die Anlage stellt auch sicher, dass die Mitarbeiter*innen bei Stromausfällen weiterarbeiten können. Alle Drucker, die Bürobeleuchtung sowie Steckdosen für Computer sind an das solar gespeiste Notstromsystem angeschlossen.

1 Für Standorte, an denen wir keine vollständigen Daten haben, rechnen wir die Verbräuche anhand des Landesdurchschnitts hoch.

Energieverbrauch fürs Heizen und Kühlen

An den GIZ-Standorten in Deutschland entfällt fast der gesamte Energieverbrauch auf die Heiz- und Kühlenergie sowie die Elektrizität. Die Heiz- und Kühlenergie macht hierbei bereits etwas mehr als die Hälfte des Verbrauchs aus. Der Anteil der erneuerbaren Energien im Inland ist deutlich gestiegen von etwa 20 Prozent auf etwa 61 Prozent, da an vielen Standorten auf die Nutzung von Biomethan zum Heizen umgestellt wurde. Darüber hinaus werden an einigen Standorten Geothermieanlagen für das Heizen und Kühlen eingesetzt.

Der Verbrauch von Heiz- und Kühlenergie an unseren Standorten im In- und Ausland unterscheidet sich deutlich. Insgesamt ist der Verbrauch der Heiz- und Kühlenergie im Jahr 2021 um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. In Deutschland liegt der Verbrauch pro Mitarbeiter*in bei 2.264 kWh und ist damit 2021 wieder um rund 10 Prozent gestiegen. Im Ausland, wo es nur in wenigen Ländern Heizungen gibt oder wo teilweise mit Strom geheizt wird, liegt der absolute Wert niedriger. Er ist aber 2021 im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls gestiegen, um rund 18 Prozent auf 497 kWh pro Mitarbeiter*in.

Treibstoffverbrauch von Dienstfahrzeugen

Die wohl größten Unterschiede zwischen In- und Ausland bestehen beim direkten Energieverbrauch aus Pkw-Kraftstoffen und Generatoren. Beide Faktoren spielen an den GIZ-Standorten in Deutschland eine untergeordnete Rolle. Für die Pkw-Kraftstoffe liegt der Verbrauch für 2021 im Inland bei 50.837 kWh, im Ausland hingegen bei 37.674.317 kWh. Dies hängt vor allem mit der deutlich höheren Zahl der Fahrzeuge an den Auslandsstandorten zusammen. Während die GIZ in Deutschland Ende 2020 lediglich neun Pkws besaß, waren es im Ausland knapp 3.000 – davon etwa 40 Fahrzeuge mit Elektro- oder Hybridantrieb. Etwa 550 Fahrzeuge wurden 2021 für das Ausland neu beschafft. Im Vergleich zum Basisjahr 2019 ist der Energieverbrauch der Kraftfahrzeuge um etwa 18 Prozent gesunken.

Aufgrund der Corona-Pandemie ist seit 2020 ein deutlicher Rückgang des Treibstoffverbrauchs für Pkws im Ausland zu verzeichnen. Um den Treibstoffverbrauch in Zukunft auf einem niedrigen Niveau zu halten, werden Möglichkeiten für ein unternehmensweites Fahrzeugpooling-System erarbeitet. Es soll eine projektübergreifende Fahrzeugnutzung und -beschaffung als Standard etablieren.

Weniger Kraftstoffe für Generatoren

Im Vergleich zum Vorjahr ist der Kraftstoffverbrauch durch Generatoren im Ausland nach einem deutlichen Anstieg im Jahr 2020 wieder um etwa 25 Prozent gesunken und liegt etwa 11 Prozent unter dem Basisjahr 2019. Dies könnte zum einen daran liegen, dass die Netzstromversorgung in unseren Partnerländern insgesamt stabiler war. Ein weiterer Faktor könnte die zunehmende Nutzung von Solaranlagen sein, durch die der Einsatz von Generatoren reduziert oder gar überflüssig wird. Die Versorgungslage bleibt in vielen unserer Partnerländer allerdings weiterhin prekär, was Notfallgeneratoren unverzichtbar macht. Im Inland kommen Generatoren nur zur Notstromversorgung bei Wartungsarbeiten am Stromnetz zum Einsatz. Insgesamt ist im Vergleich zum Basisjahr 2019 der Verbrauch der Kraftstoffe von Generatoren um etwa 11 Prozent zurückgegangen.

 InlandAusland
 201920202021201920202021
Gesamt-Energieverbrauch      
Gesamt-Energieverbrauch in kWh24.114.79422.286.63822.804.76580.277.40766.717.08971.652.144
Gesamt-Energieverbrauch pro MA in kWh443.7924.4043.5183.592
Strom      
Gesamt-Stromverbrauch in kWh10.088.9419.793.7149.126.53619.717.82815.778.09617.424.935
Gesamt-Stromverbrauch pro MA in kWh1.8351.6281.5171.082832874
Anteil Ökostrom93 Prozent94 Prozent94 ProzentWird im CSH nicht erfasst
Heiz-/Kühlenergie      
Gesamt-Heiz-/Kühlenergie in kWh13.925.53012.419.49413.616.6867.083.1438.430.6139.918.427
Gesamt-Heiz-/Kühlenergie pro MA in kWh2.5332.0642.264389445497
Anteil erneuerbare Heiz-/Kühlenergie in Prozent12 Prozent20 Prozent61 ProzentWird im CSH nicht erfasst
Kraftstoffe für Dienstfahrzeuge und Generatoren      
Gesamt-Energieverbrauch Pkw-Kraftstoffe in kWh94.82649.08750.83746.036.75933.489.00537.674.317
Gesamt-Energieverbrauch Pkw-Kraftstoffe pro MA in kWh18892.5261.7661.889
Gesamt-Energieverbrauch Generatoren in kWh5.49824.34310.7057.439.6779.019.3756.634.465
Gesamt-Energieverbrauch Generatoren pro MA in kWh142408476333

Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Sustainable Development Goals (SDGs):

Grafik: GIZ: SDG 7 Bezahlbare und saubere Energie
Grafik: GIZ: SDG 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Grafik: GIZ: SDG 12 Nachhaltige/-r Konsum und Produktion
Grafik: GIZ: SDG 13 Maßnahmen zum Klimaschutz

Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Nachhaltigkeitsstandards:
GRI-Standard 302