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Foto: Zwei Frauen und ein Mann sitzen an einem Besprechungstisch mit aufgeklappten Notebooks und Unterlagen vor sich.
Thorsten Schäfer-Gümbel, Tanja Gönner,
Ingrid-Gabriela Hoven (v. l. n. r.)

Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
(© GIZ / Photothek)

Vorwort des Vorstands

„Wir arbeiten mit Weitblick – verankert in unserem Wertesystem.“

Tanja Gönner, Ingrid-Gabriela Hoven, Thorsten Schäfer-Gümbel,Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Liebe Leserinnen und Leser,

Werte geben Orientierung – besonders in schwierigen Zeiten. Auch wir haben einen klaren Wertekanon, zu dem die Achtung von Menschenrechten, Chancengleichheit, Integrität, aber auch der Einsatz für Rechtsstaatlichkeit und für eine marktfreundliche, sozial und ökologisch ausgerichtete Wirtschaftsordnung zählen. Werte prägen unser Unternehmen, unser Auftreten und den Umgang mit unseren Auftraggebern und Partnern. Diese Werte leiten uns bei unserem vordringlichsten Ziel, das wir fest im Blick haben: Entwicklung voranbringen und das Leben von möglichst vielen Menschen verbessern, aber dabei den Planeten nicht überstrapazieren. Kurz: dem Einsatz für Nachhaltigkeit. Das heißt, wir arbeiten mit Weitblick und bleiben dabei zugleich fest in unserem Wertesystem verankert.

Dass wir mit dem Motto „Werte und Weitblick“ einen wichtigen Punkt treffen, hören wir auch immer wieder in unseren Partnerländern. Zuletzt wurde uns dies bei der gemeinsamen Studie „Außenblick – Internationale Perspektiven auf Deutschland in Zeiten von Corona“ mit dem DAAD, dem Goethe-Institut und unterstützt von den Auslandshandelskammern bestätigt. Dabei kam heraus, dass sich die Welt ein aktiveres und stärker gestaltendes Deutschland wünscht. Ein Deutschland, das seinen Überzeugungen treu bleibt, im Konzert anderer Staaten handelt und kooperative Lösungen anstrebt. Der Ruf nach mehr Verantwortung hat sich damit seit etwa zehn Jahren verstetigt. Und er erscheint in Krisenzeiten wie diesen dringlicher denn je. Wir nehmen dieses Anliegen sehr ernst, auch wenn Verantwortung übernehmen immer wieder herausfordernd sein kann.

Arbeit unter schwierigen Bedingungen

Wie sehr, haben wir im vergangenen Jahr schmerzvoll in Afghanistan erfahren. Obwohl dort manches erreicht und längst nicht alles umsonst war, hinterlassen die Entwicklungen auch bei uns viel Nachdenklichkeit. Zwar ist Afghanistan ein Sonderfall. Andererseits bildet die Arbeit in schwierigem Umfeld keine Ausnahme, sondern prägt immer stärker den Alltag der GIZ. Das sehen wir sowohl mit Blick auf den schrecklichen Krieg in der Ukraine als auch in Ländern wie Äthiopien, dem Irak und Syrien. Zwei Drittel unserer Kooperationsländer sind von Krisen, Gewalt und Konflikten gezeichnet. Dazu kommt der Klimawandel mit seinen Auswirkungen, die wir selbst bei uns in Deutschland immer deutlicher spüren. Und über allem liegt die Corona-Pandemie, die uns im Jahr 2021 weiterhin sehr beschäftigt und Ungleichheiten nahezu überall verstärkt hat.

Dieser kritischen Lage müssen und wollen wir uns als Bundesunternehmen für internationale Zusammenarbeit stellen. Und tragen diesem Umstand Rechnung, indem wir uns auf das konzentrieren, worin wir unseren größten Mehrwert sehen – unsere Umsetzungsstärke in vielen Regionen dieser Erde und unsere Nähe zu den Menschen, mit denen wir arbeiten. Dazu gehört auch, den Blick nach außen zu richten. Denn Leistungen lassen sich am besten im Zusammenspiel mit anderen Akteuren erbringen: bilateral, multilateral, international. In starken Partnerschaften können wir Wirkungen vervielfältigen. Und das ist wichtig, denn das nächste Jahrzehnt muss ein Jahrzehnt der Umsetzung, des Handelns und der Kooperationen sein, um die internationalen Ziele zu erreichen.

Nachhaltigkeit als Dauerthema

Weitblick bedeutet für uns zudem, das Thema Nachhaltigkeit auf allen Ebenen voranzutreiben, bei unseren Projekten, aber auch bei der Nutzung von Daten und digitalen Instrumenten sowie im eigenen Unternehmen. Der Klimagipfel von Glasgow vergangenen November hat uns einen Schritt weiter in Richtung konkreter Umsetzung gebracht, die wir als GIZ mit all unseren Instrumenten und über Sektorgrenzen hinweg vorantreiben. Dauerhafte Erfolge werden wir nur ganzheitlich erzielen können, deshalb ist uns der viel besprochene Nexus-Ansatz wichtig. Konkret spielt der grüne Wiederaufbau nach der Pandemie hier genauso eine Rolle wie mehr sozial-ökologische und ökonomische Gerechtigkeit, die damit einhergehen muss.

Doch Nachhaltigkeit wird auch bei uns selbst großgeschrieben. Dass die GIZ seit 2021 klimaneutral ist, im In- wie Ausland, ist ein wichtiges Etappenziel; unser 2021 erneuertes Bekenntnis zu den zehn Prinzipen des UN Global Compact ist ein Zeichen unserer Werteüberzeugung.

Gemeinsam viel erreicht

Wir haben im vergangenen Jahr viel erreicht, trotz zum Teil sehr schwieriger Rahmenbedingungen. Dies ist vor allem unseren mittlerweile fast 25.000 Mitarbeiter*innen zu verdanken, die sich in allen Weltgegenden sowie in Deutschland für Entwicklung stark gemacht haben. Für ihren unermüdlichen Einsatz möchte ich mich zusammen mit meiner Vorstandskollegin und meinem Vorstandskollegen an dieser Stelle sehr herzlich bedanken. Das Geschäftsvolumen der GIZ ist 2021 noch einmal gewachsen, auf insgesamt rund 3,65 Milliarden Euro – wir werten es als ein Zeichen des Vertrauens, das man in uns setzt. Deshalb gilt auch unseren Auftraggebern, Partnern vor Ort und unserer Gesellschafterin unser besonderer Dank.

Zehn Jahre GIZ liegen mit dem Geschäftsjahr 2021 hinter uns – weitere 50 Jahre, wenn man die Vorgängerorganisationen hinzunimmt, aus denen die GIZ 2011 entstand. Zehn aufregende und immer wieder auch fordernde Jahre, in denen wir nach größtmöglicher Wirksamkeit unseres Handelns gestrebt haben. Ein Grund, mit nachdenklicher Zufriedenheit auf das Erreichte zurückzublicken – aber vor allem auch Ansporn, uns für weitere zehn Jahre der internationalen Zusammenarbeit gut zu rüsten. 

Unterschrift: Tanja Gönner. 
Vorstandssprecherin
 

 

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Grafik: GIZ: SDG 16 Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

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GRI-Standard 2-11, 2-12, 2-22; DNK 5