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Unser Klimamanagement

Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die GIZ unterstützt ihre Partner in den Einsatzländern, Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel umzusetzen. Gleichzeitig setzt sie sich Ziele, um die eigene Klimabilanz zu verbessern. Sie nutzt dazu strengste Standards und Benchmarks, die wissenschaftlich basiert und transparent sind.

Erste Meilensteine erreicht

Klimaschutz ist das Herzstück des Nachhaltigkeitsprogramms der GIZ. 2020 haben wir bereits ein wichtiges Etappenziel erreicht: Wir arbeiten nun weltweit klimaneutral. Klimaschädliche Emissionen an unseren Standorten im In- und Ausland, die wir nicht vermeiden können, werden kompensiert1. Schritt für Schritt erweitern wir unser Monitoring, um weitere wesentliche Emissionen zu erfassen – und wenn möglich zu reduzieren. Denn beim Klimamanagement gilt für die GIZ: vermeiden vor reduzieren vor kompensieren. Konkrete Maßnahmen zur Umsetzung dieses Dreiklangs haben wir in unserem Nachhaltigkeitsprogramm verankert.

Zur Kompensation erwirbt die GIZ Zertifikate aus Klimaschutzprojekten, die neben ökologischen Aspekten auch soziale Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Sie entsprechen dem „Gold Standard“, einem der höchsten internationalen Qualitätsstandards, und werden über den „Clean Development Mechanism“ der Vereinten Nationen verifiziert.

Nichtvermeidbare Emissionen der GIZ werden durch hochwertige Klimazertifikate aus Projekten, in denen THG-Emissionen reduziert wurden, kompensiert. Die GIZ erfasst und kompensiert alle direkten THG-Emissionen. Zusätzlich erfasst und kompensiert sie auch einige gut messbare indirekte THG-Emissionen, wie z. B. Flüge oder Pendlermobilität. Für Details siehe die aktuelle Umwelt- und Klimabilanz der GIZ.

Weitere Informationen zur Erfassung und Kompensation der CO2-Emissionen finden Sie im integrierten Unternehmensbericht 2020

Wissenschaft als Maßstab

Die GIZ orientiert sich beim Klimamanagement an den Ergebnissen der Klimaforschung. 2021 hat sie sich als erstes Unternehmen der Entwicklungszusammenarbeit der globalen Initiative Science Based Targets initiative (SBTi) angeschlossen. Diese Allianz wichtiger Umwelt- und Klimaschutzorganisationen unter Beteiligung des UN Global Compact unterstützt die Privatwirtschaft, ihren Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad zu leisten. Sie zeigt Unternehmen auf, wie und wie schnell sie ihre Emissionen reduzieren müssen. Ihre Kriterien haben sich international als Standard etabliert, wenn es darum geht, Reduktionsziele für Unternehmen zu definieren, die im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen stehen.

Als Mitglied der Science Based Targets initiative folgt die GIZ ehrgeizigen Minderungszielen, die nach internationalen Vorgaben in verschiedene Gruppen von Emissionsquellen, sogenannte Scopes, eingeteilt sind. Bis 2025 wollen wir unsere klimaschädlichen Emissionen um 30 Prozent im Vergleich zu 2019 senken (Scopes 1 und 2, siehe Grafik weiter unten). Dies gilt für direkte Emissionsquellen des Unternehmens, wie zum Beispiel unsere Fahrzeuge, und für den Strom, den wir verbrauchen.

Zusätzlich übernehmen wir Verantwortung für indirekte Emissionen, die in der Wertschöpfungskette entstehen (Scope 3). Darunter fallen beispielsweise dienstliche Flugreisen, die zu den größten Emissionsquellen der GIZ zählen. Deshalb haben wir uns hierzu in unserem Nachhaltigkeitsprogramm 2021-2025 besonders viel vorgenommen: Gemessen an 2019 wollen wir bis 2025 bei Flugreisen im In- und Ausland 25 Prozent Treibhausgase einsparen. Wo immer möglich sollen Dienstreisen durch digitale Formate ersetzt oder durch die Bündelung von Terminen reduziert werden. In der Corona-Pandemie haben wir damit bereits gute Erfahrungen gemacht.

Logo: Science Based Targets: Driving ambitious corporate climate action.

Science Based Targets initiative

Der Science Based Targets initiative (SBTi) gehören weltweit knapp 2.500 Unternehmen an. Hinter der Initiative stehen der UN Global Compact, das World Resources Institute (WRI), der World Wide Fund For Nature (WWF) und das Carbon Disclosure Project (CDP). Bewerber müssen ihre Klimadaten systematisch erheben und offenlegen. SBTi-Expert*innen validieren, ob die von den Unternehmen vorgeschlagenen Reduktionsziele mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens kompatibel sind. Darüber hinaus verpflichten sich die teilnehmenden Organisationen, jährlich über ihren Zielfortschritt transparent und öffentlich zu berichten.

Neue Ziele setzen

An den deutschen GIZ-Standorten haben wir in den vergangenen Jahren schon viele klimafreundliche Maßnahmen angestoßen. Mit dem neuen Nachhaltigkeitsprogramm rücken nun die Potenziale im Ausland stärker in den Fokus. An vielen Standorten sollen etwa Photovoltaiksysteme installiert werden. Das senkt die CO2-Emissionen, spart Energiekosten und kann bei Stromausfällen Generatoren überflüssig machen.

Im nächsten Schritt weiten wir außerdem unsere jährliche Klima- und Umweltbilanz auf die Leistungen unserer Unterauftragnehmer aus. Ab 2022 nehmen wir zunächst die Treibhausgasemissionen aus Flügen unserer Dienstleister in unser detailliertes Monitoring und unsere Reduktionsbemühungen auf.

Wirkungen der Projekte sichtbar machen

Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels bilden seit langem einen Schwerpunkt unserer Arbeit in unseren Partnerländern. Mehr als ein Drittel des Projektportfolios der GIZ zielt direkt darauf, der fortschreitenden Erderwärmung entgegenzuwirken und Menschen zu unterstützen, sich auf Klimaveränderungen einzustellen. Hinzu kommt, dass viele weitere Projekte eine positive Klimawirkung besitzen, ohne dass diese durch entsprechende Kennungen sichtbar wird.

Gleichzeitig erfassen wir, welche CO2-Emissionen durch Vorhaben in den Einsatzländern entstehen können. Seit 2020 prüfen wir im Rahmen der Risikoabsicherung – unseres Safeguards+Gender Managementsystems – bereits bei der Planung eines Projekts, welche klimarelevanten Emissionsrisiken bestehen. Die GIZ hat eigene Berechnungsmodelle entwickelt, um den voraussichtlichen ökologischen Fußabdruck, den sogenannten Carbon Footprint, zu ermitteln. Baumaßnahmen werden hier ebenso einbezogen wie Emissionen durch Reisen oder den Energiebedarf.

Das Verfahren zur Berechnung des Carbon Footprints auf Projektebene haben wir von unabhängigen Institutionen wie dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und dem NABU bewerten lassen. Es ermöglicht uns, schon vor dem Start eines Vorhabens mögliche erhebliche negative Auswirkungen auf das Klima verlässlich zu identifizieren und präventive Maßnahmen zur Vermeidung oder Minimierung der Risiken in die Projektgestaltung zu integrieren. Denn wo immer möglich sollen Emissionen gar nicht erst entstehen.

2021 wurden rund 300 neue Vorhaben auf ihren Carbon Footprint hin überprüft, insgesamt seit 2018 bereits um die 1.200 Vorhaben. Die Ergebnisse zeigen einerseits, welche Arten von Projektaktivitäten besonders hohe Emissionen erzeugen, und andererseits aber auch, dass über 90 Prozent der analysierten Projekte keine erheblichen klimaschädlichen Emissionen verursachen.

Weitere Informationen zu positiven und negativen Klimawirkungen der Vorhaben in den Partnerländern finden Sie hier.

Science Based Targets in der GIZ

Die GIZ verpflichtet sich, die absoluten Scope-1- und Scope-2-THG-Emissionen bis 2025 um 30 Prozent zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2019. Die GIZ verpflichtet sich außerdem, die absoluten Scope-3-THG-Emissionen aus eingekauften Gütern und Dienstleistungen, kraftstoff- und energiebezogenen Aktivitäten, Dienstreisen und Pendelverkehr der Mitarbeiter*innen im gleichen Zeitraum um 10 Prozent zu reduzieren.

Scopes 1+2: 1,5-°C-Reduktionspfad
(Direkte Emissionen)

JahrtCO2
201932.708
202027.061
202522.896

Scope 3: Deutlich-unter-2-°C-Reduktionspfad
(Indirekte Emissionen)1

JahrtCO2e
2019325.156
2020226.970
2025292.640

Einige Emissionsquellen der Wertschöpfungskette können bisher nur geschätzt und noch nicht bilanziert werden. Die hier ausgewiesenen Werte ergänzen daher die bilanzierten Daten der Klima- und Umweltbilanz 2020. Wir arbeiten stetig an der Verbesserung von Erhebungsmethoden.

Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Sustainable Development Goals (SDG):

Grafik: GIZ: SDG 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Grafik: GIZ: SDG 13 Maßnahmen zum Klimaschutz

Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Nachhaltigkeitsstandards:
GRI-Standard 302-4, 305-5; UNGC 7, 8, 9; DNK 13