Vermeidung von Emissionen bleibt oberstes Ziel
Effektiver Klimaschutz beginnt mit genauen Daten
Fortschritte beim Klimaschutz sind nur möglich auf Grundlage exakt gemessener Daten. Deshalb erhebt die GIZ umfassend ihren Ausstoß von Treibhausgasen (THG). Sowohl EMAS als auch der CSH liefern hierzu Daten, die wir jährlich veröffentlichen. Dabei orientieren wir uns am internationalen Standard Greenhouse Gas Protocol. Er unterscheidet direkte und indirekte Emissionen in drei Bereichen (sogenannten „Scopes“):
- Scope 1: direkte Emissionsquellen, die im Besitz oder in der Kontrolle des Unternehmens liegen, wie zum Beispiel Kraftstoffe für Pkws oder Heizenergie;
- Scope 2: indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie wie Strom oder Fernwärme/-kälte;
- Scope 3: andere indirekte Emissionen, die in der Wertschöpfungskette und damit ebenfalls in der Verantwortung des Unternehmens liegen – dazu zählen zum Beispiel Dienstreisen.
Die GIZ ist nun weltweit klimaneutral
THG-Emissionen werden, wo immer möglich, vermieden oder gemindert. Dies betrifft alle Emissionsquellen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden bereits viele Maßnahmen in unseren Liegenschaften und Auslandsbüros umgesetzt (siehe hierzu die Kapitel „Ressourcenverbrauch“ und „Energieverbrauch“). Der größte Hebel liegt für die GIZ aber in unserem Mobilitätsverhalten (siehe hierzu das Kapitel „Mobilität“). Doch nicht alle THG-Emissionen lassen sich verhindern. Die GIZ kompensiert daher ihren nichtvermeidbaren Ausstoß in Deutschland bereits seit 2013 mit hochwertigen Klimazertifikaten. Seit dem Bilanzjahr 2020 kompensiert die GIZ auch die THG-Emissionen ihrer Tätigkeit in den Partnerländern. Dabei handelt es sich etwa um Emissionen aus Flügen sowie aus Strom und Heizung. Durch diese Reduzierung im Zusammenspiel mit der Kompensation ist die GIZ als Gesamtunternehmen jetzt klimaneutral.1
Für die Kompensation nutzen wir Klimazertifikate, die höchsten internationalen Qualitätsanforderungen entsprechen. Sie sind nach dem Gold Standard zertifiziert und stammen aus dem internationalen Clean Development Mechanism (CDM) der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen. Damit ist sichergestellt, dass die Kompensationsprojekte nicht nur Treibhausgase reduzieren, sondern auch positive soziale und ökologische Wirkungen haben.
Vermeidung ist jedoch besser als Kompensation. Daher bleibt unser oberstes Ziel auch in Zukunft, so wenig THG wie möglich kompensieren zu müssen – sprich: so viel wie möglich zu vermeiden und zu reduzieren.
Unsere THG-Emissionen im In- und Ausland 2020
Im Jahr 2020 betrugen die THG-Emissionen im Inland 7.598 Tonnen. Im Vergleich zu 2019 haben sich die durch die Mitarbeiter*innen verursachten Emissionen im Inland um 74 Prozent reduziert. Das liegt daran, dass aufgrund der Corona-Pandemie Reise- und Büroaktivitäten deutlich eingeschränkt waren. So entstanden zwar auch THG-Emissionen durch das mobile Arbeiten, die aber nicht in der Bilanz berücksichtigt werden. Etwa 63 Prozent der gesamten THG-Emissionen im Inland entfallen auf den Bereich Mobilität. Diese Emissionen sanken im Vergleich zu 2019 um 82 Prozent und das bei einer zunehmenden Zahl von Mitarbeitenden. Die Belegschaft im Inland ist im Vergleich zu 2019 um 9 Prozent gewachsen. Die THG-Emissionen pro Kopf im Inland haben sich aufgrund des Corona-Effekts um 77 Prozent verringert. Die GIZ konnte damit ihr Reduktionsziel für das Jahr 2020 von 3 Prozent pro Kopf im Inland deutlich übertreffen. Das soll auch so bleiben, wenn die Pandemie eingedämmt ist: Im Jahr 2020 wurden verschiedene Maßnahmen eingeleitet, um auch in den Folgejahren – unabhängig von künftigen Auswirkungen der Corona-Pandemie – weitere Verbesserungen zu erreichen.
Im Ausland auf gutem Weg
Auch wenn sich noch Herausforderungen bei der Datenverfügbarkeit und -qualität zeigen, befindet sich die THG-Erfassung der Auslandsbüros im Rahmen des CSH auf einem guten Weg. Mit 43.711 Tonnen liegen die absoluten THG-Emissionen im Ausland fast sechsmal so hoch wie im Inland. Dies ist auf die Vielzahl der Standorte und Mitarbeiter*innen zurückzuführen. Doch auch hier kann ein Rückgang der Emissionen beobachtet werden: Sie sanken im Vergleich zu 2019 um 62 Prozent. Umgerechnet auf Emissionen pro Kopf ergibt sich ein Wert von 2,31 Tonnen (Reduktion um 64 Prozent im Vergleich zu 2019). Der Grund für diese Reduktion liegt auch hier – äquivalent zum Inland – im Rückgang der Reise- und Büroaktivitäten. Um den Reduktionseffekt im In- und Ausland besser einordnen zu können, sei auf die gleichzeitige Zunahme des Geschäftsvolumens (+ 9 Prozent im Vergleich zu 2019) hingewiesen.
THG-Emissionen
Inland2 | Ausland2 | |||||
Gesamt-THG-Emissionen | 2018 | 2019 | 2020 | 2018 | 2019 | 2020 |
Gesamt-THG-Emissionen in Tonnen (t)2 | 29.025 | 29.794 | 7.598 | 98.135 | 115.586 | 43.711 |
Anzahl Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten | 4.620 | 5.497 | 6.016 | 17.284 | 18.228 | 18.962 |
Gesamt-THG-Emissionen pro Kopf in t | 6.54 | 5.71 | 1.3 | 5.68 | 6.34 | 2.31 |
Scope 1 | ||||||
Gasheizung in t CO2e | 2.627 | 2.428 | 2.236 | 898 | 1.850 | 2.383 |
Kraftstoffe Dienstfahrzeuge in t CO2e | 41 | 23 | 13 | 10.537 | 11.550 | 8.236 |
Kältemittel in t CO2e | 85 | 89 | 23 | wurde im CSH nicht erfasst | 4.048 | 3.876 |
Generatoren in t CO2e | 3 | 3 | 7 | 1.392 | 1.765 | 2.256 |
Scope 2 | ||||||
Strom in t CO2e | 472 | 455 | 389 | 8.841 | 9.693 | 6.904 |
Fernwärme in t CO2e | 416 | 443 | 137 | wurde im CSH nicht erfasst | 351 | 574 |
Fernkälte in t CO2e | 44 | 35 | 27 | wurde im CSH nicht erfasst | 76 | 0.48 |
Scope 3 | ||||||
Pendlerverkehr in t CO2e | 3.483 | 3.042 | 1.587 | wurde im CSH nicht erfasst | ||
Dienstreisen in t CO2e | 21.855 | 23.275 | 3.179 | 76.468 | 86.254 | 19.481 |
Pilothafte Erfassung weiterer Emissonen
Neben diesen Emissionen werden pilothaft weitere THG-Emissionen erhoben. Hier ist die Datenqualität aber noch nicht ausreichend. Für die angegebenen Daten werden Schätzwerte genutzt. Darunter fallen die bei der Produktion und der Bereitstellung von zentral beschafften Sachgütern wie beispielsweise Laptops, PCs und Monitoren ausgestoßenen THG-Emissionen.
Die von der GIZ im Jahr 2020 über den Rahmenvertrag beschafften Laptops werden mit etwa 976 Tonnen bilanziert. Hinzu kommen etwa 477 Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e) für zentral beschaffte Monitore. Die im Jahr 2020 zentral beschafften Smartphones und Tablets verursachten etwa 77 Tonnen CO2e. Der Transport der genannten Geräte sowie weiterer über die zentralen Rahmenverträge beschaffter Produkte in die Landesbüros führte 2020 zu etwa 800 Tonnen CO2e.
Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Nachhaltigkeitsstandards:
GRI-Standard 305