Jeder unbekannte Tote zählt. Wenn die mexikanische Rechtsmedizinerin Guadalupe de la Peña gemeinsam mit ihrer deutschen Kollegin Franziska Holz einen unbekannten Toten anhand eines Tattoos identifiziert, dann bringt das Gewissheit für die Angehörigen und Suchenden von Vermissten. Mehr noch: Wenn Opfer von Gewaltverbrechen Namen bekommen, besteht die Chance, dem Täter auf die Spur zu kommen. Identifizierung von Verstorbenen, Ermittlungsarbeit und effektive Koordination der Behörden sind zentrale Voraussetzungen, um gegen die fast komplette Straflosigkeit in Mexiko anzugehen. Über 60.000 Menschen gelten als verschwunden, 37.000 unbekannte Tote müssen in den Instituten im ganzen Land identifiziert werden. Und täglich kommen mit fast 100 Morden mehr dazu. Mexiko erlebt nach Angaben der eigenen Regierung eine tiefgreifende humanitäre Krise. Nur wenn der Staat auf diese Herausforderungen angemessen reagiert, kann bei der Bevölkerung Vertrauen in rechtsstaatliche Institutionen gewonnen und der soziale Frieden in Mexiko stabilisiert werden.
Neue Methoden, bessere Abläufe
Die GIZ unterstützt Mexiko im Auftrag des Auswärtigen Amts sowohl auf Bundesebene als auch in vier Bundesstaaten bei der Stärkung seines Rechtsstaats. Dabei spielt die Rechtsmedizin eine wichtige Rolle. Gemeinsam mit ihrem deutschen Kollegen Christoph G. Birngruber unterstützte Franziska Holz ab Oktober 2019 sechs Monate lang das rechtsmedizinische Institut des westlichen Bundesstaates Jalisco in Guadalajara. Sie arbeiteten gemeinsam mit den mexikanischen Expertinnen und Experten daran, Abläufe zu verbessern und neue Methoden anzuwenden, mit denen mehr Leichen identifiziert werden können, etwa durch Infrarotlicht-Kameras, um Tätowierungen auch bei bereits verwesten Leichen sichtbar zu machen.
Zusammen mit den Vereinten Nationen und dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes unterstützt die GIZ zudem die Umsetzung eines effektiven Mechanismus für die Identifizierung von Opfern, die in zahlreichen Massengräbern gefunden wurden.
Gemeinsam gegen Folter
Zur Stärkung des Rechtsstaats und der Menschenrechte gehört auch der Kampf gegen Folter. Nach Feststellung der Vereinten Nationen ist die Anwendung von Folter in Mexiko allgemeine Praxis. Die GIZ hat als neutraler Vermittler Anfang 2019 staatliche Institutionen und zivilgesellschaftliche Organisationen an einen Tisch gebracht und damit den Impuls gesetzt für die Erarbeitung eines nationalen Anti-Folter-Programms. Es soll die Anwendung von Folter bei der Ermittlungsarbeit verhindern, entsprechende Straftaten schneller aufzeigen und Folteropfer schützen. Unter Begleitung der Vereinten Nationen haben sich daraufhin zum ersten Mal in Mexiko Opfer- und Nichtregierungsorganisationen gemeinsam mit dem Innenministerium und der Generalstaatsanwaltschaft auf ein Programm gegen Folter geeinigt.
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