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Foto: GIZ: Shijiazhuang Institute of Railway Technology
Das Shijiazhuang Institute of Railway Technology ist eine von 13 Berufsschulen in der chinesischen Provinz Hebei, die am Modellprojekt für eine innovative Berufsausbildung teilnehmen. (© SIRT)

China:Aufbrechen & Ausbilden

Die Provinz Hebei macht ihre Berufsschulen fit für die Zukunft.

Grafik: GIZ: SDG 4 Hochwertige Bildung
Grafik: GIZ: SDG 7 Bezahlbare und saubere Energie
Grafik: GIZ: SDG 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Grafik: GIZ: SDG 9 Industrie, Innovation und Infrastruktur
Grafik: GIZ: SDG 13 Maßnahmen zum Klimaschutz

Welchen Beitrag die GIZ zur Kompetenzentwicklung in der beruflichen Bildung leisten kann, zeigen das Beispiel eines Modellprojektes in der chinesischen Provinz Hebei und das Engagement des Berufsschulrektors Dou Xinshun. Mitte der 1990er Jahre kam er als Stipendiat einer Vorgängerinstitution der GIZ nach Deutschland. Im Rahmen des Stipendiums lernte Dou Xinshun die Strukturen der Berufsbildung in Deutschland kennen und absolvierte ein Praktikum in einem großen deutschen Unternehmen. Seitdem beschäftigt ihn die Frage, wie man in China junge Menschen bestmöglich auf ihr zukünftiges Arbeitsleben vorbereiten kann. Beraten wird er dabei von den Mitarbeitenden der Akademie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ). Die Akademie der GIZ stärkt Fach- und Führungskräfte der internationalen Zusammenarbeit.

Inzwischen ist Dou Xinshun Leiter des Shijiazhuang Institute of Railway Technology (SIRT), einer Berufsschule in der Provinz Hebei mit rund 10.000 Student*innen. Diese Provinz umschließt die Städte Peking und Tianjin und soll zu einer modernen und leistungsstarken Wirtschaftsregion im Norden Chinas entwickelt werden. Hebei benötigt dazu gut ausgebildete Fachkräfte und orientiert sich dabei an der dualen Berufsausbildung in Deutschland.  

2019 hat die Provinzregierug von Hebei die GIZ beauftragt, die berufliche Bildung an die Herausforderungen der Zukunft anzupassen, um Fachkräfte für den Bedarf der Region zu qualifizieren. In 13 Berufsschulen mit fünf unterschiedlichen Fachrichtungen soll die Qualität der Berufsausbildung verbessert werden. Dabei werden gemäß den deutschen Berufsstandards unter anderem bedarfsorientierte Lehrpläne erstellt, Lehrkräfte und Prüfer qualifiziert und praxisorientierte Ausbildungsmethoden eingeführt.

Der Auftrag wird fachlich von der Akademie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ) über GIZ International Services (InS) umgesetzt. Bei Auftraggebern wie nichtdeutschen Regierungen, Privatunternehmen oder internationalen Institutionen übernimmt InS mit Zustimmung der Bundesregierung die Zusammenarbeit.

Foto: GIZ: Berufsschulrektor Dou Xinshun
Berufsschulrektor Dou Xinshun möchte junge Menschen bestmöglich auf die Arbeitswelt vorbereiten. Dabei orientiert er sich an der dualen Berufsausbildung in Deutschland. (© Dou Xinshun)

„So werden die jungen Leute fit für die Zukunft.“

Interview mit Dou Xinshun, Leiter des Shijiazhuang Institute of Railway Technology. Das Institut ist eine von 13 Berufsschulen, die in der chinesischen Provinz Hebei an dem Modellprojekt für eine innovative Berufsausbildung teilnehmen.

 

Was macht die Berufsausbildung nach deutschem Vorbild so attraktiv für die Region Hebei?
Das deutsche Berufsbildungssystem hat für uns schon seit 30 Jahren eine große Vorbildrolle. Ich selbst habe bei einem Praktikum in einem großen deutschen Unternehmen kennengelernt, welche Bedeutung gut und praxisnah ausgebildete Fachkräfte haben, sowohl für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen als auch für die gesellschaftliche Entwicklung eines Landes. Das hat mich sehr beeindruckt. Natürlich können wir nicht alle Strukturen und Inhalte deutscher Berufsbildung übernehmen, aber Kernelemente können wir anpassen, um unsere Aus- und Weiterbildung zu verbessern.

Welche Rolle spielt dabei die Beratung durch die GIZ?
Besonders wichtig ist uns die Verknüpfung von Schule und Betrieb. Unternehmen sollen künftig in der Volksrepublik China eine sehr viel stärkere Rolle in der Berufsbildung übernehmen. Wie das gelingen kann, möchten wir in dem Projekt mit der GIZ lernen. Für uns bedeutet das eine ganz neue Art des Lehrens und Lernens. Die Praxis soll in den Mittelpunkt rücken. Dadurch können wir unsere jungen Leute sehr viel besser auf ihre berufliche Arbeitswelt vorbereiten. So werden sie fit für die Zukunft.

Die Fachrichtungen Bautechnik und Kfz-Mechatronik stehen im Fokus. Weshalb sind sie so wichtig?
Der Bausektor in China verzeichnet hohe Wachstumsraten. Gebäude machen dabei mehr als 30 Prozent von Chinas Gesamtenergieverbrauch aus. Die Energieeffizienz von neuen Gebäuden und der umweltschonende Umgang mit Ressourcen sind daher eine wichtige Aufgabe – auch bei uns in der Provinz Hebei. Eine Aufgabe, die Know-how braucht. Daher müssen wir Fachkräfte in der beruflichen Erstausbildung, aber auch durch Weiterbildung qualifizieren, damit sie neue Technologien kennen und mit Baumaterialien fachgerecht umgehen können. Durch energie- und umweltbewusstes berufliches Handeln können wir zu qualitätsgerechter Bauausführung beitragen.

Zudem hat E-Mobilität in China erheblich an Fahrt gewonnen. Die Wartung und Pflege der steigenden Zahl an Elektrofahrzeugen erfordern zunehmend spezialisierte Kfz-Mechatroniker*innen. Expert*innen, die Fachkenntnisse aus den Bereichen Mechanik, Elektronik, Informationstechnik und insbesondere Hochvolttechnik verbinden. Unser chinesisch-deutsches Ausbildungsprojekt entwickelt hierfür Ausbildungsmodule – und kann so auch zum ökologischen Fortschritt beitragen.

Einblicke in unsere Projekte 2019

Wir sind in rund 120 Ländern mit 1.600 Vorhaben aktiv.
Entdecken Sie die Welt der GIZ anhand von Projektbeispielen aus dem Berichtsjahr 2019.

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