Unser Geschäftsjahr 2019
Die GIZ hat das Geschäftsjahr 2019 erfolgreich beendet. Die Wertschätzung unserer Arbeit zeigt sich sowohl bei gesteigerten Auftragseingängen als auch beim Geschäftsvolumen. Mit 3,1 Milliarden Euro liegt das Geschäftsvolumen rund 2 Prozent höher als im Vorjahr (2018: 3,0 Milliarden Euro). Insgesamt sind Aufträge mit einem Wert von 3,7 Milliarden Euro eingegangen (2018: 3,3 Milliarden Euro).
Geschäftsvolumen 2019
Das Geschäftsvolumen der GIZ setzt sich zusammen aus Einnahmen des Gemeinnützigen Bereichs (GnB) und der Gesamtleistung des steuerpflichtigen Geschäftsbereichs International Services (InS). Im GnB arbeitet die GIZ primär für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), aber auch für andere Deutsche Öffentliche Auftraggeber (DÖAG). Insgesamt wurden gut 2,9 Milliarden Euro Einnahmen im GnB erzielt. Aus dem steuerpflichtigen Geschäftsbereich International Services, bei dem wir im Auftrag der Europäischen Union, der Vereinten Nationen, von internationalen Institutionen, Regierungen weltweit oder Unternehmen und privaten Stiftungen arbeiten, stammen rund
118,3 Millionen Euro.
Mehr Mittel im Wettbewerb
Die GIZ erwirbt ihre Mittel zunehmend in sogenannten Ideenwettbewerben mit anderen öffentlichen und gemeinnützigen Institutionen. Im Vergleich zu 2014 (601 Millionen Euro) ist der Anteil der durch Ideenwettbewerbe erzielten Einnahmen in fünf Jahren um 15 Prozentpunkte gestiegen (2019: 1.377 Millionen Euro). Einen besonderen Anteil daran haben die BMZ-Sonderinitiativen (SI), mit denen das BMZ entwicklungspolitische Schwerpunkte setzt. Die Einnahmen aus den SI lagen 2019 bei 383 Millionen Euro, das sind 13 Prozent der Gesamteinnahmen im GnB.
Kofinanzierungen vergrößern Wirkungen
Dass die GIZ als Durchführungsorganisation von vielen Auftraggebern geschätzt wird, zeigt auch der auf hohem Niveau stabilisierte Anteil an Kofinanzierungen. 2019 trug dieser mit 436 Millionen Euro zu den Einnahmen der GIZ bei. Bei Kofinanzierungen gehen finanzielle Beiträge von Dritten in bereits bestehende Vorhaben des BMZ oder anderer Deutscher Öffentlicher Auftraggeber ein und vergrößern dadurch den entwicklungspolitischen Radius. Kofinanzierungsgeber sind zum Beispiel die EU, UN-Organisationen oder auch Unternehmen. Wichtigster Kofinanzierungsgeber war mit 315 Millionen Euro (2018: 309 Millionen Euro) erneut die Europäische Union.
Zusammenarbeit mit Dritten
Die Zusammenarbeit mit Firmen, Beratungs- oder wissenschaftlichen Institutionen, Gutachter*innen, Übersetzer*innen und vielen anderen ist ein wichtiges Instrument, um unsere Aufträge erfolgreich umzusetzen. Das Vergabevolumen lag 2019 mit 1.484 Millionen Euro insgesamt 10 Prozent höher als im Vorjahr (2018: 1.352 Millionen Euro). Die Vergaben von Dienstleistungsverträgen durch die GIZ-Zentrale beliefen sich 2019 auf 515 Millionen Euro, in der Außenstruktur auf 251 Millionen Euro. Im Jahr 2019 hat die GIZ weltweit Finanzierungen mit einem Gesamtvolumen von 717 Millionen Euro vergeben, was einen Anstieg von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Während die vor Ort abgeschlossenen Finanzierungen um
16 Prozent auf 63 Millionen Euro gesunken sind, konnte ein Anstieg der durch die GIZ-Zentrale vergebenen Finanzierungen um 13 Prozent auf 655 Millionen Euro verzeichnet werden.
Entwicklung im Gemeinnützigen Bereich (GnB)
Stand: 31. Dezember 2019 (2018)
Gesamteinnahmen GnB in Mio. €1
GIZ International Services (InS)
Stand: 31. Dezember 2019 (2018)
in Mio. €1
Deutsche Öffentliche Auftraggeber (DÖAG)
Stand: 31. Dezember 2019 (2018)
Gesamteinnahmen DÖAG in Mio. €1
2018 | 2019 | |
---|---|---|
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit | 147 | 154 |
Auswärtiges Amt | 111 | 98 |
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie | 30 | 31 |
Kofinanzierungen Dritter zu DÖAG-Vorhaben3 | 53 | 51 |
Bundesministerium des Innern | 14 | 6 |
Übrige Bundesministerien und sonstige DÖAG (z.B. Landesministerien) | 8 | 9 |
EU-Twinning5 | 3 | 5 |
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft | 3 | 4 |
Bundesministerium der Verteidigung | 6 | 1 |
Bundesministerium der Finanzen | 1 | 1 |
Gesamt | 375 | 360 |
BMZ-Sonderinitiativen (SI)
Gesamteinnahmen SI in Mio. €1
2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | |
---|---|---|---|---|---|---|
EINEWELT ohne Hunger | 11 | 59 | 101 | 112 | 134 | 157 |
Fluchtursachen bekämpfen – Flüchtlinge reintegrieren | 1 | 20 | 113 | 109 | 130 | 170 |
Stabilisierung und Entwicklung in Nordafrika und Nahost | 1 | 16 | 30 | 35 | 37 | 40 |
Ausbildung und Beschäftigung9 | – | – | – | – | – | 16 |
Gesamte Einnahmen aus Sonderinitiativen | 13 | 94 | 244 | 255 | 301 | 383 |
1Alle Werte werden ohne Dezimalstellen ausgewiesen. Daher kommt es zu Rundungsdifferenzen.
2Hier handelt es sich ausschließlich um BMZ-Sonderinitiativen und Kofinanzierungen aus dem Geschäftsfeld BMZ. Sie sind bereits in den Gesamteinnahmen aus dem Geschäft mit dem BMZ enthalten.
3Hier handelt es sich um Kofinanzierungen aller anderen Deutschen Öffentlichen Auftraggeber (außer BMZ).
4Dabei handelt es sich um Einnahmen aus Kleinstmaßnahmen im GnB sowie Zuwendungen.
5Indirekte Einnahmen aus von der Europäischen Kommission finanzierten, bilateralen Verwaltungspartnerschaften zwischen der Bundesregierung und Beitrittskandidaten oder Nachbarschaftsstaaten der EU, für deren Vorbereitung und Begleitung die GIZ von dem zuständigen Bundesministerium beauftragt wird.
6Umfasst Finanziers, die Mittel aus dem Haushalt eines Landes, in dem wir arbeiten, verwenden. Beispiel hierfür ist die äthiopische Regierung.
7Umfasst alle Finanzierungsmittel aus einem Staatshaushalt, sofern diese nicht einem Land, in dem wir arbeiten, zuzuordnen sind (dann werden diese unter Nationale Regierungen erfasst). Beispiele für klassische bilaterale Geber sind DFID, DEZA, DGIS und Australian Aid.
8Umfasst alle Deutschen Öffentlichen Auftraggeber, darunter die Bundesministerien, aber zum Beispiel bei InS auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt oder Engagement Global.
9Die Sonderinitiative Ausbildung und Beschäftigung wurde Ende des Jahres 2018 neu vom BMZ initiiert.
Die ausführliche Finanz- und Ertragslage sowie die Vorausschau auf 2020 finden Sie im Jahresabschluss 2019.
GRI-Standard 102-6, 102-7, 201 (201-1); DNK 4, 10, 18