Die Verkäuferin Adebisi Esho wohnt in einem kleinen nigerianischen Dorf namens Gbamu Gbamu. Sie lebt vom Fischhandel. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sie noch Mühe, ihren Fisch verkaufsfrisch zu halten, weil sie den Strom für die Kühlung teuer einkaufen musste. Inzwischen treibt eine Solaranlage ihre Gefriertruhe an. Dadurch bleibt die Ware frisch, sie kann ihren Verkauf steigern und spart Stromkosten: mehr als 1.000 Naira am Tag, das entspricht rund 2,50 Euro. Wie ihr geht es auch vielen anderen in ihrem Dorf. Und nicht nur dort. Immer mehr Menschen in Nigeria erhalten Zugang zu einfachen, aber robusten Solaranlagen. Das ist bitter nötig, etwa die Hälfte der 190 Millionen Nigerianer*innen lebt bis heute ohne Strom; auf dem Land sind es sogar 75 Prozent. Doch ein Dasein ohne Elektrizität ist nicht nur beschwerlich, sondern auch unwirtschaftlich. Energie ist der Motor für Entwicklung. Fehlt sie, bleiben wirtschaftliche Chancen ungenutzt, entstehen keine neuen Jobs, mögliche Einkommen bleiben aus. Damit mehr Menschen Zugang zu Strom bekommen, dabei aber gleichzeitig Klima und Umwelt geschützt bleiben, empfehlen sich der Einsatz von erneuerbaren Energien und, wenn es bereits Strom gibt, eine höhere Energieeffizienz. |

(© Andrew Esiebo)
Beides fördert die GIZ im Auftrag des BMZ und der EU in Nigeria. Sie hilft unter anderem dabei, die richtigen Anreize für mehr saubere Energie zu setzen. Sie unterstützt auch den Gebrauch netzferner Lösungen wie solarer Mini-Grids in ländlichen Gegenden. Das sind Solaranlagen, die Strom für rund 400 Haushalte und kleine Betriebe produzieren. Zudem entstehen in Zusammenarbeit mit der GIZ neue Richtlinien für eine bessere Energieeffizienz; sie zielen darauf ab, Energie klüger zu nutzen. Und schließlich entsteht derzeit eine Datenbank für den Energiemarkt in Nigeria, die die Grundlage für eine flächendeckende Elektrifizierung schafft. Alles zusammengenommen soll dazu beitragen, die Energiearmut in dem westafrikanischen Land zu überwinden.
In der ersten Phase des Projekts bis 2017 haben rund 16.000 Menschen Solarstrom erhalten. Zudem wurden elf Gesetze auf den Weg gebracht, darunter eine nationale Richtlinie für erneuerbare Energien und für Mini-Grids. Hunderte von Menschen nahmen an Schulungen zum Beispiel über Photovoltaik teil. Darauf aufbauend sollen in der nächsten Phase bis 2021 nun unter anderem 100.000 Nigerianer*innen Zugang zu ökologischem Strom erhalten, damit sie wie Adebisi Esho eine kleine Kühlanlage, eine elektrische Nähmaschine, ein landwirtschaftliches Gerät oder auch einfach ein Radio oder einen Fernseher nutzen können.
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Entdecken Sie die Welt der GIZ anhand von Projektbeispielen aus dem Berichtsjahr 2019.
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