Madagaskar gehörte bisher zu den Ländern mit den höchsten Todesraten bei Krankheiten, die eigentlich gut zu behandeln sind, wie zum Beispiel Masern oder Mumps. Ein Grund: Viele Menschen haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung, weil es ihnen an Geld mangelt oder an den technischen Möglichkeiten, Rechnungen zu bezahlen oder eine Versicherung abzuschließen. Die hohen Kosten für Behandlungen haben außerdem oft zur Folge, dass Benachteiligte in extreme Armut geraten.
Nun macht eine App Hoffnung, die Situation in Madagaskar zu verbessern: Seit Anfang 2019 gibt es mTOMADY, eine digitale Lösung, mit der Gesundheitsdienstleistungen sicher über ein einfaches Handy abgerechnet werden können. Davon profitieren Patient*innen und Krankenversicherungen gleichermaßen. Patient*innen können staatliche Gesundheitszuschüsse digital beantragen und erhalten, Geld für Arztkosten darüber ansparen oder Rechnungen und Krankenversicherungsbeiträge bezahlen. Krankenversicherungen eröffnet mTOMADY die Möglichkeit, Beiträge elektronisch einzuziehen und dadurch auch entlegenere Gebiete mit ihren Versicherungen zu erreichen. Gleichzeitig sind die Zahlungen für alle Beteiligten so transparenter. Kurz gesagt: Über diese digitale Plattform erhalten viel mehr Menschen einfacher Zugang zu medizinischer Versorgung als bisher, so dass sie sich bei Krankheiten wie Masern oder Mumps schnell behandeln lassen können. mTOMADY ist so einleuchtend und erfolgreich, dass es im Herbst 2019 eines von drei Gewinnerteams beim Ideenwettbewerb des Global Health Hub Germany war. Ein Wettbewerb, bei dem innovative Projektideen aus dem Gesundheitsbereich ausgezeichnet wurden.
Mit der digitalen Plattform mTOMADY können Gesundheitsdienstleistungen in Madagaskar sicher über ein einfaches Handy abgerechnet werden (in englischer und deutscher Sprache – mit Untertiteln).
Neues Forum für globale Gesundheit
Der Global Health Hub Germany besteht seit Anfang 2019 und hat unter anderem das Ziel, Innovationen und Austausch zum Thema globale Gesundheit voranzutreiben. Er bringt Akteure aus der Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik über Spezialgebiete und Länder hinweg zusammen, um Antworten für globale Gesundheitsfragen zu finden.
Die GIZ stellt im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums die Geschäftsstelle des Hub. Sie unterstützt den Aufbau des Netzwerks und übernimmt in diesem Rahmen die Planung und Umsetzung der Aktivitäten, wie die Vorbereitung und Organisation der Webinare, des Ideenwettbewerbs und von Veranstaltungen wie dem „Global Health Talk“, bei dem 2019 diverse Arbeitsgruppen entstanden sind, die seither über die Website des Hub weiterarbeiten. Der Aufbau des Hub ist Teil eines Projekts zur „Unterstützung der globalen Gesundheitspolitik Deutschlands“. Ziel ist es, Deutschlands Vorreiterrolle auf diesem Gebiet zu stärken, den sektorübergreifenden Austausch sowie nationale und internationale Kooperationen zu fördern. Somit wird ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Ziele der Agenda 2030 geleistet.
Über Grenzen hinausdenken
Wie wichtig ein gemeinsames Vorgehen ist, zeigt aktuell die Corona-Krise. Aber auch bei Ebola, Zika, Tuberkulose, HIV/Aids und vielen anderen Krankheiten hat sich eine möglichst breite und umfassende Zusammenarbeit bei der Eindämmung der gesundheitlichen Krisen und ihrer Folgen als vorteilhaft erwiesen. Damit das gelingt, müssen sich alle Akteure besser vernetzen – genau dazu trägt der Global Health Hub Germany bei.
„Gesundheit geht alle etwas an und alle Disziplinen müssen ihren Beitrag leisten.“
Tanya Herfurth (rechts), Gründerin der Nichtregierungsorganisation Young Leaders for Health, ist Co-Vorsitzende im Global Health Hub Germany.
(© GIZ / Thomas Ecke)
Ende 2019 hatte der Global Health Hub Germany bereits mehr als 600 Mitglieder aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik sowie aus den Sektoren Gesundheit, Umwelt, Klima, Ernährung, Landwirtschaft, Bildung und Forschung. Gerade in Zeiten der Globalisierung kommt der internationalen Gesundheitspolitik eine wichtige und wachsende Rolle zu. So entstehen neue Kooperationen, teilweise sogar über Grenzen hinweg, die Gesundheit ganzheitlich und interdisziplinär denken.
Einblicke in unsere Projekte 2019
Wir sind in rund 120 Ländern mit 1.600 Vorhaben aktiv.
Entdecken Sie die Welt der GIZ anhand von Projektbeispielen aus dem Berichtsjahr 2019.
Kinder und ihre Rechte: Stärken & Fördern
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