Kapstadt stand 2018 kurz vor „Day Zero“ – dem Tag, an dem kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt. Die Katastrophe konnte damals abgewendet werden. Doch wie bekämpft ein niederschlagsarmes Land wie Südafrika den Süßwassermangel in Zeiten des Klimawandels und sichert seine wirtschaftliche Entwicklung? Wie das gehen kann, zeigt ein lokales Bündnis in der Gegend der Küstenstadt George, rund 400 Kilometer östlich von Kapstadt. Dort werden Hopfen und Wein angebaut.
Neben Trockenheit leidet die Region stark unter der Ausbreitung der invasiven Baumart „Black Wattle“. Sie wurde vor über 50 Jahren aus Australien eingeführt, um einen Stoff der Rinde für die Lederindustrie zu nutzen. Die Bäume breiteten sich aus und bedrohen die übrige Pflanzenwelt. Das große Problem: Die „Black Wattle“-Akazie benötigt besonders viel Wasser und setzt damit das Ökosystem unter Stress. Deshalb haben Landbesitzer*innen, Landwirte und eine große Brauerei gemeinsam mit dem „International Water Stewardship Programme“ der GIZ und der Umweltorganisation WWF die „George Partnership“ ins Leben gerufen. Ihr Ziel: gemeinsam Verantwortung für die knappe Ressource Wasser zu übernehmen und den Wasserspiegel anzuheben.
Dazu fällten Waldarbeiter die „Black Wattle“-Akazien. Inzwischen wurde eine Fläche von umgerechnet rund 1.000 Fußballfeldern von der invasiven Art befreit. Der Grundwasserspiegel ist gestiegen und in den Uferzonen gedeihen mehr einheimische Pflanzen. „Zusammen mit der GIZ haben wir eine dauerhafte Plattform für Wasserschutz geschaffen“, betont Eugene Matthews vom Verband der südafrikanischen Hopfenanbauer.
Mit zunehmenden Dürreperioden als einer Folge des Klimawandels ist Wassermanagement zu einer absoluten Notwendigkeit geworden (in englischer Sprache – mit Untertiteln).
Gemeinsam Verantwortung übernehmen
Die Zusammenarbeit in George ist nur eines von vielen regionalen Beispielen, wie das Multigeber-Programm „International Water Stewardship Programme“ im Auftrag des BMZ und der britischen Regierung in afrikanischen und karibischen Ländern sowie in Pakistan Landwirtschaft, Unternehmen, Kommunen und Zivilgesellschaft vernetzt. Die GIZ trägt dabei vorrangig eine Vermittlerrolle. Sie hat in dem Programm seit 2013 mit über 70 Unternehmen zusammengearbeitet und war an 38 Partnerschaften beteiligt. Insgesamt profitierten bis 2019 mehr als 2,7 Millionen Menschen direkt und über zehn Millionen indirekt davon; etwa durch neue Arbeitsplätze und klimaangepasstes Wassermanagement. Die Fortsetzung des Vorhabens startete 2018 unter dem Namen „Natural Resources Stewardship Programme“. Das gemeinsame Ziel bleibt: Alle Nutzer*innen natürlicher Ressourcen übernehmen gemeinsam Verantwortung.
„Die Partnerschaft mit GIZ, WWF und den Bauern entwickelte sich zu einer sehr erfolgreichen Zusammenarbeit. Innerhalb von drei Jahren befreiten wir mehr als 800 Hektar Land von Pflanzen, die hier nicht heimisch sind, aber sehr viel Wasser verbrauchten. Jetzt stehen dem Ökosystem 40 bis 60 Prozent mehr Wasser zur Verfügung.“
Lauren Steytler ist beim Brauerei-Konzern „AB InBev South Africa“ zuständig für die Hopfenfarmen in der südafrikanischen Region George.
(© Jesper Anhede / anhede.se)
Mehr Jobs und Naturschutz in Uganda
In der Region Kiiha fungiert das Programm als Moderator und schafft Vertrauen zwischen den beteiligten Gruppen. In der Flussgebietsregion hat es die Zuckerindustrie mit Kommunen sowie Kleinbäuerinnen und -bauern zusammengebracht, um Feuchtgebiete zu schützen und Wasser nachhaltig zu nutzen. Dies trug dazu bei, dass der lokale Zuckerproduzent Kinyara Sugar nun mehr als 45 Millionen Euro in die Erweiterung seiner Produktion investiert und fast 8.000 neue Arbeitsplätze in Uganda schafft.
In Ugandas Hauptstadt Kampala kommen öffentliche und private Akteure zusammen, um Umweltverschmutzung zu reduzieren und eine sichere Wasserversorgung zu gewährleisten (in englischer Sprache – mit Untertiteln).
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